Duschen, Mittagessen, Abfahrt nach Sandhausen, wo die Begegnung zwischen der deutschen U19 und den Niederlanden ausgetragen wurde. Fortunas Teammanager Sascha Rösler spielte den Chauffeur. "Ich war pünktlich zur Mannschaftsbesprechung um 17.10 Uhr da", berichtet Iyoha, der den erkrankten Schalker Fabian Reese ersetzen und nur im Notfall zum Einsatz kommen sollte. "Und dann begann das Drama." Das Drama: Deutschland rettet sich in der Nachspielzeit durch das Tor zum 2:2 in die Verlängerung. Iyoha wird nach 110 Minuten beim Stand von 3:2 eingewechselt, doch die Niederländer gleichen aus. In der 120. Minute hatte Iyoha die große Chance, freistehend den Siegtreffer zum 4:3 zu erzielen, traf aber aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig. Doch das deutsche Team gewinnt nach Elfmeterschießen mit 5:4. Glücklich lässt er sich zurück in den Westerwald kutschieren.
Für Iyoha war der Notfall ein Glücksfall. "Ich habe mich riesig gefreut, dass der Trainer mit vertraut hat." Für ihn sei es etwas Besonderes das Nationaltrikot zu tragen. Aber das Trikot bekommt nicht etwa einen Ehrenplatz bei ihm: "Ich habe zwei, das eine schenke ich meiner Mutter, das andere meiner Oma."
Dieses Erlebnis schwingt noch nach, als er am Freitagmorgen wieder mit Fortuna auf dem Trainingsplatz steht. Natürlich will er einen Platz in der Mannschaft erobern. Dass der Verein noch einen gestandenen Stürmer sucht, irritiert ihn nicht. Sein Vorbild ist Thierry Henry - groß, beweglich, schnell, mit beiden Füßen abschlussstark. Dem eifert er nach. "Das ist für mich ein weiterer Ansporn. Egal, wer kommt, ich werde es ihm so schwer wie möglich machen", sagt er selbstbewusst. Mehr noch, er beansprucht den Platz in der Spitze, hält nichts von zwei Stürmern. "Als Stürmer ist es besser allein vorne drin. Da kann man sein eigenes Ding machen. Bei zwei Stürmern erfordert das viel Absprache, da muss man harmonieren."
Mit Blick auf die kommende Saison ist Iyoha zuversichtlich: "Im Training ist mehr Feuer drin als im Vorjahr. Und wenn es im Training nicht stimmt, wird es auch im Spiel nicht stimmen. Die Voraussetzungen sind jetzt besser."