SV Seligenporten
Nach dem Abstieg aus der Regionalliga wurde im Kloster die sofortige Rückkehr in die Beletage des bayerischen Fußballs angepeilt. Das Trainerduo blieb dasselbe: Florian Schlicker und Serdal Gündogan standen auch nach der Versetzung in die Bayernliga auf der Kommandobrücke des SVS. Und die beiden zahlten das in sie gesetzte Vertrauen zurück. Seligenporten legte einen fulminanten Start hin und gewann die ersten fünf Partien allesamt. Schon zu Saisonbeginn blitzte beim SVS das enorme Offensivpotenzial auf, Hobsch, Röder, Schwesinger und Co. ließen es in den ersten fünf Partien 15 Mal krachen. In der Winterpause veredelte der SVS seine Angriffsreihe und verpflichtete mit Bastian Herzner vom SC Eltersdorf einen der Top-Goalgetter der Liga. Im Herbst schwächelte Seligenporten das einzige Mal, die Konstanz ging den Oberpfälzern flöten. Tiefpunkt in der Phase war die 3:6-Klatsche in Eltersdorf. Die Coaches waren gefragt und setzten an den richtigen Hebeln an. In der Folge fuhr der SVS nämlich jahresübergreifend fünf Siege in Serie ein. Im irren Titelrennen auf der Schlussgeraden gegen die Konkurrenz aus Hof, Großbardorf, Eichstätt und Weiden bewiesen die "Klosterer" die besten Nerven. Weil sich am letzten Spieltag die SpVgg Bayern Hof und der TSV Großbardorf mit 0:0 trennten, setzte sich der SVS dank eines 3:2-Heimsiegs gegen den SV Erlenbach die Krone in der Bayernliga Nord auf und hat die Mission direkte Rückkehr in die Regionalliga erfolgreich abgeschlossen.
Die Spielzeit 2015/16 sorgte auch für ein Kuriosum: Gleich zweimal wurde der Relegationsmodus nach Ende der regulären Saison kurzfristig angepasst. So durfte sich der SV Erlenbach einen Tag nach dem letzten Spiel über den plötzlichen Klassenerhalt freuen, weil der 14. nun doch nicht an der Relegation teilnehmen musste. Das brachte verständlicherweise den ASV Burglengenfeld auf die Palme, der einen Tag davor noch davon ausgehen musste, dass der 14. Platz eben nicht zum direkten Ligaverbleib reicht und dementsprechend agierte. Auch die Auslosung, dass der Vorletzte aus Frohnlach ein Freilos erhielt und nicht der um einen Platz besser gestellte Verein aus Forchheim, hatte einen faden Beigeschmack und war sportlich nicht fair. Dass Burglengenfeld auf die Möglichkeit verzichtete, an der kurzfristig eingeführten dritten Runde teilzunehmen und somit den Abstieg in Kauf nahm, ist zu würdigen. Der Relegationsmodus muss dringend überarbeitet werden, weil er sportlich unfair ist und weil viel zu viele Vereine zu lange betroffen sind, was sich sportlich negativ auf die nächste Saison auswirkt. Längst hat der Modus mit Hin- und Rückspiel seinen Reiz verloren, weil die meisten Vereine im Hinspiel taktieren.
4 Spieler haben keine einzige Minute bei Ihrem Verein gefehlt. Dauerbrenner waren Martin Holek, Andre Biermeier (beide SpVgg Bayern Hof), Benjamin Schmidramsl (VfB Eichstätt) und Stefan Schnaus (ASV Burglengenfeld). Elf weitere Kicker haben ebenfalls alle 34 Partien für ihren Klub absolviert, aber eben nicht über die volle Distanz von 3.060 Minuten.
946 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,11 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 3,06). Torschützenkönig wurden Christian Breunig (Haibach) und Martin Holek (Hof) mit je 28 Treffern. Es folgen Bastian Herzner (25, Eltersdorf und Seligenporten), Sebastian Schulik (24, Feucht), Alassane Kane (17, FCE Bamberg und Don Bosco Bamberg), Atdhedon Lushi (17, Eichstätt), Josef Rodler (16, Weiden), Florian Grau (16, Eichstätt) und Benjamin Epifani (14, Burglengenfeld).
98.331 Zuschauer kamen in die 18 Stadien, ein Schnitt von 323 Besuchern pro Partie (Vorjahr 342). Das ist erneut ein leichter Rückgang von rund 16.000 Interessierten insgesamt. In der Bayernliga Süd lag der Schnitt bei exakt wie im Vorjahr 283 Besuchern pro Match. Zuschauerkrösus im Norden ist mit deutlichem Vorsprung die SpVgg Bayern Hof mit einem Schnitt von 887 Interessierten. Es folgen Burglengenfeld (424), Großbardorf (395), Würzburg (391), Weiden (361), Eichstätt (345) und der FC Eintracht Bamberg (342). Die wenigsten Zuschauer im schauten Schnitt beim SSV Jahn Regensburg II (114) vorbei. Der beste Besuch wurde mit 2.490 Zuschauern am letzten Spieltag im Endspiel SpVgg Bayern Hof gegen den TSV Großbardorf erreicht. 1.218 Besucher sahen das Bamberger Stadtderby zwischen der DJK Don Bosco und dem FC Eintracht. Das Rückspiel fiel aus. Auch in den Spielen TSV Aubstadt gegen den TSV Großbardorf (1.150), TSV Großbardorf gegen den TSV Aubstadt (1.065), ASV Burglengenfeld gegen den SSV Jahn Regensburg II (1.050) und TSV Großbardorf gegen den 1. FC Sand (1.020) wurden vierstellige Besucherzahlen erreicht. Die Minuskulisse wurde bei der Partie SSV Jahn Regensburg II gegen den SC Eltersdorf mit 40 Anwesenden gezählt.