2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Der SV Hutthurm und der 1. FC Passau sicherten durch ihre Heimsiege Rang eins bzw. zwei in der Bezirksliga Ost.
Der SV Hutthurm und der 1. FC Passau sicherten durch ihre Heimsiege Rang eins bzw. zwei in der Bezirksliga Ost. – Foto: Robert Geisler | www.sp4ort.de

Spitzenquartett im Gleichschritt: Aufstiegsrennen bleibt spannend

29. Spieltag in der Bezirksliga Ost: Hutthurm, Passau, Grainet und Vornbach gewinnen ihre Heimspiele +++ Auch im Keller wird's nochmal richtig eng

Es bleibt bis zum Schluss alles offen im Kampf um den Landesliga-Aufstieg: Für den SV Hutthurm, den 1. FC Passau, den SV Grainet und die DJK Vornbach gab es am Sonntagnachmittag jeweils klare Heimsiege. Somit fällt die Entscheidung um den direkten Aufstieg und Relegationsplatz zwei am letzten Spieltag. Im Keller ist der TSV Grafenau der große Sieger im Kampf um den direkten Klassenerhalt, der SV Schalding-Heining II springt durch zwei späte Treffer dem Abstieg von der Schippe.

Vor 250 Zuschauern gelang den Hausherren ein Auftakt nach Maß: Der Tabellenführer, der am vergangenen Wochenende das Topspiel gegen Passau mit 1:0 und unter der Woche einen 3:2-Erfolg in Regen einfuhr, führte schon nach sechs Minuten dank des neunten Saisontreffers von Sebastian Loibl, der von Adrian Böck bedient wurde. Dank eines Eigentors von Maximilian Lösl (31.) folgte das zweite Tor für das Team von Albert Krenn, das es in der Folge aber verpasste, Schöfweg endgültig den Stecker zu ziehen. Erst kurz vor dem Ende machte Stefan Pecher den Deckel drauf (86.), auch dank der erneuten Vorarbeit von Böck, der seinen 22. (!) Assist in der laufenden Spielzeit verzeichnete.

Mit nun 60 Punkten konnte der SV Hutthurm also Platz eins verteidigen und geht auf der Pole Position um den Landesligaaufstieg ins Saisonfinale gegen den TSV Mauth. Schöfweg steht mit 26 Punkten auf Relegationsplatz 14, punktgleich mit dem SV Perlesreut und zwei Zähler vor dem SV Schalding-Heining II, der am letzten Spieltag dann zum absoluten Showdown um die Relegation gastiert.

Albert Krenn (Trainer SV Hutthurm):
"Es war ein relativ klares Spiel, Schöfweg hatte wenige Chancen. Wir haben ein frühes Tor gemacht, nach dem zweiten Tor hätten wir aber frühzeitig das 3:0 machen müssen. So hätte es mit einem Anschlusstreffer nochmal brenzlig werden können. Aber an sich war es von der ersten bis zur letzten Minuten ein klares Spiel. Wir sind zuversichtlich, dass wir den direkten Aufstieg schaffen können. Die Mannschaft hat einen guten Charakter und hat sich das alles erarbeitet. Die Last-Minute-Siege, die wir in dieser Saison oft hatten, kamen nicht wegen Glück, sondern weil die Jungs fit sind und hart gearbeitet haben. Wir wussten, dass uns nur Siege helfen und das wollen wir jetzt auch gegen Mauth schaffen."

Auch der 1. FC Passau löste seine Pflichtaufgabe gegen die SpVgg Niederalteich höchst souverän. Schon vor der Pause führte das Team von Alex Dichtl dank der Treffer von Maximilian Moser (6./35.) und Jan Wehner (23.) mit 3:0. Auch nach dem Seitenwechsel sahen die 200 Zuschauer im Dreiflüssestadion ein deutliches Übergewicht der Heimmannschaft, für die Wehners zweiter Treffer in Minute 65 das 4:0 bedeutete. Kurz darauf schnürte Moser gar den Dreierpack (71.) zum 5:0-Endstand.

Mit dem klaren Heimsieg sichert der FCP Relegationsrang zwei, hat mit nun 58 Zählern angesichts von zwei Zählern Rückstand auf Hutthurm aber auch noch Chancen auf den direkten Abstieg. So oder so braucht es im Saisonfinale beim TSV Regen aber einen Sieg, da mit einem bzw. zwei Zählern weniger auch noch der SV Grainet und die DJK Vornbach in Lauerstellung sind. Für die SpVgg Niederalteich bedeutet die Niederlage das Abrutschen auf Relegationsrang 13 - zum Abschluss geht es für das Team von Johann Kapfenberger gegen den Tabellenvorletzten SV Perlesreut.

Axel Dichtl (Trainer 1. FC Passau):
"Unsere Leistung war gut und die richtige Reaktion auf das letzte Spiel. Wir glauben schon noch an die Chance des direkten Aufstiegs, auch, wenn ich nicht davon ausgehe, dass sich Hutthurm das noch nehmen lässt. Wir werden alles geben und sind ja auch noch unter Druck, den zweiten Platz zu halten. Nach heute sind wir positiv gestimmt, aber wir wissen um die Schwere des Spiels in Regen, für die es ja auch noch um den Klassenerhalt geht. Wir werden hochkonzentriert zu Werke gehen und dann schauen wir mal, was rauskommt."

Von den vier Topteams der Liga hatte der SV Grainet die wohl schwerste am vorletzten Spieltag. Zu Hause ging es für die Mannschaft von Johannes Gastinger gegen den FC Künzing, der auf Platz sechs steht. Doch auch der Tabellendritte machte seine Hausaufgaben und setzte sich vor 110 Zuschauern deutlich gegen das Team von Matthias Süß durch.

In einer abwechslungsreichen ersten Halbzeit hatten beide Teams ihre Möglichkeiten, die klareren aber ließen die Hausherren in Person von Julian Sammer liegen. Beim Führungstreffer von Alexander Fuchs hatte der 21-Jährige dann aber mit einem feinen Steckpass großen Anteil (34.). Künzing wurde durch Thomas Obernhuber kurz vor der Pause gefährlich (45.), der jedoch den Ausgleich verpasste.

Nach der Pause sorgte dann ein Doppelschlag von Fuchs für die Entscheidung: Erst traf der 24-Jährige zum 2:0 (56.), kurz darauf nach Querpass von Sebastian Seidl zum 3:0 (61.) - die Saisontore 14 und 15 für den Angreifer. Kurz vor dem Ende belohnte sich auch noch Sammer für seine starke Leistung und sorgte mit seinem 11. Saisontor für den 4:0-Endstand (89.).

Grainet bleibt Hutthurm und Passau auf den Fersen und steht mit 57 Punkten auf Rang drei. Zum Saisonabschluss geht's zum Tabellen-12. SV Oberpolling. Künzing ist mit 42 Punkten Sechster und trifft zu Hause auf den 10. Grafenau.

Johannes Gastinger (Trainer SV Grainet):
"Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Wir haben noch ein paar Chancen liegen lassen, aber klar, Künzing ist mit der Qualität, die sie in der Offensive haben, immer gefährlich und hatte auch ein paar gute Chancen. Wir haben vorne unsere Chancen genutzt. Wir wollten uns das erarbeiten, dass es im letzten Spiel noch um was geht. Aber: Für uns ist es auch so schon eine super Saison, keiner hat damit gerechnet, dass wir am letzten Spieltag noch um den Aufstieg mitspielen können. Das ist für den ganzen Verein eine schöne Geschichte, so ein Finale zu haben. Wir gehen das total entspannt an und machen uns keinen Druck. Mal schauen, was dann am Ende rauskommt."

Auch die DJK Vornbach bleibt im Rennen um Platz zwei: Gegen den TSV Mauth musste die Elf des Trainerduos Josef und Norbert Ruhhammer aber bis in die Schlussminuten um den Sieg bangen. Die 250 Zuschauer sahen eine gute erste Halbzeit der Heimelf, die diese jedoch nicht mit dem Führungstreffer veredeln konnte. Stattdessen kam der Gast aus Mauth, der ab Minute 35 aufgrund einer Zehn-Minuten-Strafe gegen Korbinian Tolksdorf in Unterzahl agierte, durch Jan Leimpek zum Führungstreffer (44.).

Nach der Pause schlug Vornbach dann durch einen Strafstoß, den Fabian Kreilinger verwandelte, zum 1:1 zurück (63.). Dennoch musste die DJK lange zittern, bis der eingewechselte Florian Kimberger das erlösende 2:1 erzielte (86.), Thomas Schopf machte zwei Minuten später endgültig alles klar (88.).

Vornbach bleibt somit weiter im Rennen um Rang zwei, muss aber auf Patzer von Passau und Grainet hoffen und gleichzeitig das Auswärtsspiel in Waldkirchen gewinnen. Für Mauth ist der direkte Klassenerhalt noch nicht sicher - mit 35 Punkten steht das Team von Christian Mandl einen Zähler vor der Relegation. Zum Abschluss wartet mit Tabellenführer Hutthurm ein dickes Brett zu Hause.

Norbert Ruhhammer (Trainer DJK Vornbach):
"Am Ende war es schon verdient, die größeren Spielanteile waren auf unserer Seite. Wir waren in der ersten Hälfte optisch überlegen, haben es aber nicht geschafft, das in Tore umzumünzen. In der Halbzeit wollten wir neue Impulse setzen, kamen dann zum 1:1. Nach dem 2:1 kurz vor Schluss ist dann der Knoten geplatzt. Jetzt fahren wir nach Waldkirchen und werden da alles rausholen, dann schauen wir, was unsere direkten Konkurrenten machen. Mehr können wir nicht machen, wir haben es nicht selbst in der Hand. Wenigstens konnten wir den Druck aufrecht erhalten, sodass die vor uns gewinnen müssen. Wir sind glücklich über den Sieg!"

Drei ganz wichtige Punkte konnte der TSV Grafenau im Kampf um den direkten Klassenerhalt einfahren. Im Gegensatz zur Konkurrenz um Mauth, Oberpolling und Niederalteich gelang der Mannschaft um Coach Georg Süß und Spielertrainer Maximilian Süß am Sonntag ein Sieg.

Vor es jedoch sportlich wurde, wurden Marco Fernandes de Lima, Keeper Tobias Schopf, Jonas Bumberger und Johannes Vogl verabschiedet. Das Quartett stand gegen den FC Obernzell-Erlau ein letztes Mal zu Hause in der Startelf. Die 200 Zuschauer sahen im ersten Durchgang eine hoch überlegene Heimelf, auf den ersten Treffer mussten sie aber bis kurz vor der Stundenmarke warten, als Bumberger mit seinem 22. Saisontor für das 1:0 sorgte (58.).

Nur vier Minuten später kamen die Gäste aber nach einem kapitalen Bock der Grafenauer Defensive zum 1:1 durch Josef Windorfer (62.). Es dauerte allerdings nur weitere vier Minuten, bis Grafenau wieder in Führung ging: Mit Johannes Vogl, der nach Vorarbeit von Philipp Wilhelm per Kopf erfolgreich war, sorgte ein zweiter Spieler, der den Klub verlassen wird, für den 2:1-Siegtreffer (66.).

Somit ist Grafenau der große Gewinner im Rennen um den direkten Klassenerhalt. Um endgültig sicher zu sein, braucht der TSV zum Saisonabschluss in Künzing allerdings einen Punkt. Denn: Würde es am Freitag eine Niederlage geben und Oberpolling und Niederalteich gleichzeitig gewinnen, würde man im Dreiervergleich den Kürzeren ziehen.

Maximilian Süß (Spielertrainer TSV Grafenau):
"Die erste Halbzeit war die beste Halbzeit, seitdem ich in Grafenau bin. Leider haben wir uns nicht belohnt. Nach der Pause haben wir dann absolut verdient das 1:0 gemacht, haben dann beim Ausgleich aber nicht gut verteidigt. Das 2:1 fiel dann nach einem sehr schönen Angriff. Auch wenn das Ergebnis knapp war, war der Sieg sehr verdient. Tabellarisch sieht es jetzt natürlich gut aus. Zum ersten Mal seit der Winterpause haben wir es in der eigenen Hand. Aber zu 100 Prozent ist es noch nicht sicher. Wir sind super drauf, haben eine hervorragende Stimmung und aktuell ist jeder fit. Wenn wir so weitermachen, bin ich überzeugt davon, dass wir es schaffen werden.

Was für ein Comeback des SV Schalding-Heining II! Bis zur 83. Minute sah alles nach dem besiegelten Abstieg der Zweitvertretung des Regionalligisten aus, doch dann schlug das Team von Roland Weidinger vor 85 Zuschauern spät doppelt zu.

Der TSV Regen, für den ein Sieg den direkten Klassenerhalt bedeutet hätte, führte dank des Tores von Reinhard Schreder mit 1:0 (70.). Doch die Grün-Weißen profitierten von einer roten Karte gegen Regens Maximilian Kappl (77.) und nutzten die Überzahl, um die Partie zu drehen. Erst traf Lukas Ebner zum Ausgleich (83.), dann sorgte Co-Spielertrainer Manuel Mikolaiczyk per Abstauber ins leere Tor für den umjubelten 2:1-Siegtreffer (85.), der die Hoffnungen auf die Relegation am Leben hält.

Denn: Mit zwei Punkten Rückstand auf den SV Schöfweg hat der SVS immer noch die Möglichkeit, den Abstieg abzuwenden. Und die Chance gibt's ausgerechnet im direkten Duell - viel mehr Spannung geht nicht! Auch den TSV Regen erwartet ein Knaller: Zu Hause hat die Mannschaft von Andreas Greil den Tabellenzweiten aus Passau vor der Brust.

Manuel Mikolaiczyk (Co-Spielertrainer SV Schalding-Heining II):
"Es war ein offener Schlagabtausch. Regen hatte gute Chancen, ich hatte auch zwei Riesenchancen, die ich nicht nutzen konnte. Nach dem Rückstand haben wir alles nach vorn geworfen und geschaut, dass wir das Ding irgendwie noch drehen können. Beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt. In den letzten Wochen haben alle nur noch von Schöfweg und Perlesreut im Kampf um die Relegation gesprochen, aber wir sind auch noch da. Das direkte Duell in Schöfweg wird ein hartes Spiel, aber wir freuen uns drauf."

Aufrufe: 012.5.2024, 19:30 Uhr
Josef DillerAutor