2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Die DJK Irchenrieth (weiß-rotes Trikot) setzte sich in einem wahren Krimi nach Elfmeterschießen mit 6:5 gegen den TSV Eslarn durch und bleibt in der kommenden Saison weiterhin in der Kreisliga. F: Weigert</b>
Die DJK Irchenrieth (weiß-rotes Trikot) setzte sich in einem wahren Krimi nach Elfmeterschießen mit 6:5 gegen den TSV Eslarn durch und bleibt in der kommenden Saison weiterhin in der Kreisliga. F: Weigert</b>

Irchenrieth gewinnt Relegations-Krimi in Moosbach

DJK bezwingt den TSV Eslarn nach Elfmeterschießen +++ Keeper Markus Dagner der "Held des Tages"

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Auch Alfred Hitchcock hätte das Relegationspiel zwischen der DJK Irchenrieth und dem TSV Eslarn nicht dramatischer inszenieren können. Nach regulärer Spielzeit stand es in dieser Partie, in der die Kontrahenten um den Verbleib bzw. um den Aufstieg in Kreisliga kämpften, Unentschieden. Auch die folgende "Overtime" brachte keinen Sieger. So musste das nervenaufreibende Elfmeterschießen her, in dem sich die Scheidler-Elf knapp mit 6:5 durchsetzen konnte und so auch in der Saison 2016/17 in der Kreisliga an den Start gehen wird. Die mehr als 600 Zuschauer sahen ein packendes Relegationsspiel mit vielen Höhepunkten, das keiner so schnell vergessen dürfte und bei dem der Irchenriether Torhüterroutinier Markus Dagner zum "Man of the Match" avancierte.

Der TSV Eslarn haderte am Schluß mit dem Schicksal, hatte man doch über weite Strecken diese Partie bestimmt, ohne sich letztlich dafür zu belohnen. Die Elf von Markus Karl startete perfekt in dieses kampfbetonte Match und ging bereits in der 15 Spielminute durch Daniel Bäumler in Führung. Der Eslarner Angreifer zirkelte einen Eckstoß so raffiniert vor´s Gehäuse, dass Torhüter Markus Dagner das Leder nur noch ins eigene Tor abfälschen konnte. Die Mannschaft von Benjamin Scheidler zeigte sich jedoch keinesfalls geschockt und hielt sofort dagegen. Nach Ersin Tiryakis Ausgleich in der 27. Minute waren die Irchenriether wieder zurück im Spiel. Aufregung dann kurz vor der Pause: Daniel Bär knallte den Ball in bester Schußposition aus zwölf Metern ans Lattenkreuz und verpasste die erneute Eslarner Führung nur knapp.
Nach dem Seitenwechsel jagte ein Höhepunkt den anderen, sowohl negativ als auch positiv. Die Härte nahm stetig zu und es wurde hektisch. Erster Leidtragender war der Eslarner Torjäger Daniel Böhm, der wegen einer Tätlichkeit den Platz verlassen musste, obwohl ihn sein Wiedersacher aus Irchenrieth zuvor eindeutig und provokant geklammert hatte. Es sollte für Eslarn noch schlimmer kommen. Die kurzzeitige Verwirrung nutzte Parfait Douhadji gnadenlos aus und markierte per Bogenlampe das 2:1 für seine Farben. Kurios: Der überglückliche Torschütze vergaß, daß er bereits die gelbe Karte bekommen hatte und mußte sich wegen Abstreifen des Trikots beim Torjubel von Schiedsrichter Christoph Busch die gelb-roten Karte abholen. Somit war zumindest zahlenmässig der Gleichstand wieder hergestellt und es ging mit 10 gegen 10 aufregend und spannend weiter.
Nach diesem Ereignis übernahm der TSV Eslarn allerdings wieder deutlich das Ruder, bestimmte klar die Szenerie und besaß in Folge sehr gute Torchancen den Ausgleich zu erzielen. In der 82. Spielminute belohnte sich die Elf von der tschechischen Grenze für ihren Aufwand schließlich. Michael Sachs zielte beim Strafstoß so genau, dass DJK-Torhüter Dagner kein Chance hatte.
Auch die Verlängerung war dann nichts für schwache Nerven. Nach Sebastian Lindners Führungstreffer kurz vor dem Seitenwechsel, wurden die Aufstiegs-T-Shirts des TSV Eslarn schon bereit gelegt. Doch erneut Ersin Tiryaki stellte für sein Team mit seiner zweiten "Bude" den Gleichstand wieder her (110.). Nach einer an Hektik nicht zu überbietenden Schlußphase mit zwei weiteren Platzverweisen (Jan Soroka, Irchenrieth,115. Minute und Matthias Zankl, Eslarn, 116. Minute) ging es schließlich ins Elfmeterschießen. Hier machte sich Markus Dagner selbst zum "Helden des Tages". Sage und schreibe drei Eslarner Schüsse wehrte der routinierte Irchenriether Schlußmann ab, der schon bei Mannschaften in höheren Klassen das Gehäuse gehütet hat. Beim frenetischen Jubel von weiß-roten Spielern und Fans stand er natürlich im Mittelpunkt, während sich auf der anderen Seite die vielen Eslarner Schlachtenbummler tief enttäuscht geradezu im "Tal der Tränen" wähnten.

Aufrufe: 02.6.2016, 10:55 Uhr
Uwe SelchAutor