2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Zwei am Boden: Ingelheims Torwart Jascha Eimann bekommt den Ball vor Waldalgesheims Christoph Schunck zu fassen. Am Boden zerstört waren am Schluss dann nur die Ingelheimer nach der deftigen 2:7-Heimniederlage.	Foto: Thomas Schmidt
Zwei am Boden: Ingelheims Torwart Jascha Eimann bekommt den Ball vor Waldalgesheims Christoph Schunck zu fassen. Am Boden zerstört waren am Schluss dann nur die Ingelheimer nach der deftigen 2:7-Heimniederlage. Foto: Thomas Schmidt

Ingelheim erstmals völlig chancenlos

Alemannia war für die Spielvereinigung mehr als eine Nummer zu groß

Ingelheim. Eine Mannschaft, die nach zwölf Spieltagen mit nur vier Punkten – bei sieben Punkten Rückstand auf den Vorletzten – am Tabellenende steht, kann nicht nur Pech gehabt haben. Und doch, wer die Spiele von Fußballverbandsligist Spvgg. Ingelheim bisher verfolgt hat, kam nicht umhin, dem jungen Team vom Blumengarten zu attestieren, dass da Potenzial vorhanden ist, dass man auch gegen starke Gegner phasenweise sehr gut mitgehalten hat und der eine oder andere Punktgewinn durchaus im Bereich des Möglichen lag.

Das war am Donnerstagabend beim 2:7 gegen Alemannia Waldalgesheim nicht so. Erstmals war zu besichtigen, dass hier ein Kontrahent außerhalb der Möglichkeiten der Elf vom Blumengarten lag. War die Alemannia so gut, oder waren die Ingelheimer so schlecht? Es trifft wohl beides zu. Das Pech der Ingelheimer bestand darin, dass der SVA mit Patrick Walther und Konstantin Sawin zur Halbzeit zwei Spieler einwechseln konnte, die jeder Mannschaft der Verbandsliga gut zu Gesicht stehen würden. Und das Pech der Ingelheimer war auch, dass sie zu einem schon fortgeschrittenen Zeitpunkt der Saison auf die Waldalgesheimer trafen. Der an der Waldstraße eingeleitete Entwicklungsprozess ist ein gutes Stück vorangeschritten, das Zusammenspiel von „Alt und Jung“ klappt immer besser.
Ein Vergleich des Derbys vom Donnerstag mit dem gegen Hassia Bingen vor knapp vier Wochen führt zu folgender Feststellung: Gegen die Alemannia war die Spielvereinigung chancenlos, gegen die Hassia war der Punktgewinn zwar etwas glücklich, aber nicht unverdient. So schnell geht das. Denkt man an das Saison-Auftaktspiel der Waldalgesheimer zurück, das 0:3 gegen Bingen, tat sich da ein ähnlich großer Unterschied auf. Seither hat die Alemannia zur Hassia aufgeschlossen und ist wieder im Geschäft, die Spvgg. stagniert.


Der Tabellenletzte aus Ingelheim kann aus dieser Erkenntnis immerhin die Zuversicht schöpfen: Fehler lassen sich abstellen, Prozesse kann man steuern. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied: In Waldalgesheim hat man die Notwendigkeit einer Neuorientierung Ende der letzten Saison kommen sehen und diese frühzeitig in Angriff genommen. In Bingen liegt der Anstoß zu einem Kurswechsel noch viel weiter zurück. In Ingelheim bleibt dafür jetzt nicht mehr viel Zeit. Jede weitere Niederlage lässt das Ziel, den Abstieg abzuwenden, in weitere Ferne rücken. Gut möglich, dass man am Blumengarten einen ähnlichen Weg gehen muss wie am Hessenhaus, bevor es wieder aufwärtsgehen kann. Noch ist es nicht so weit. Am Sonntag besteht gegen den Tabellendreizehnten ASV Winnweiler die nächste Gelegenheit, die Verbandsliga-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen.

Aufrufe: 023.10.2015, 19:30 Uhr
Andreas SchererAutor