2024-05-10T08:19:16.237Z

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Zur Premiere im Mainzer Trikot überzeugte Maximilian Beister. Das sah auch Meisenheims Coach Andy Baumgartner.   (Fotos: Mario Luge)
Zur Premiere im Mainzer Trikot überzeugte Maximilian Beister. Das sah auch Meisenheims Coach Andy Baumgartner. (Fotos: Mario Luge)

In Desloch ein Tunnel für die Ewigkeit

Bei 0:6 im Testspiel zieht sich der Landesligist SG Meisenheim gegen die Profitruppe von Mainz 05 prima aus der Affäre

DESLOCH. Es war heiß. Nicht irgendwie „Schatz,-lass-uns-in-den-Schatten-gehen-heiß“, sondern eher „Fass-mich-nicht-an,-ich-will-mich-in-den-Eisschrank-setzen-heiß“. Dem Rasen des schön herausgeputzten Deslocher Sportgeländes schienen die Temperaturen der vorangegangenen Tage wenig oder gar nichts ausgemacht zu haben. Und auch die etwa 1200 Zuschauer des ersten Testspiels der Saison – sowohl für Bundesligist Mainz 05 als auch die sechs Klassen tiefer angesiedelte SG Meisenheim – trotzten der Anzeige auf dem Thermometer. Die zeigte immerhin 40 Grad. Es war eben heiß.

Ehrentreffer verpasst

Gar nicht unterkühlt präsentierten sich die beiden Fußballmannschaften, die beide in dieser Woche in die Vorbereitung auf die neue Saison eingestiegen waren. Nach dem 0:6 gegen die Bruchweg-Boys lobte Meisenheims Andy Baumgartner sein Team: „Toll, wie meine Jungs sich verkauft haben. Obwohl wir 90 Minuten hinterhergelaufen sind, haben wir bis zum Schluss durchgehalten.“

Und „seine Jungs“ hatten sogar das eine oder andere persönliche Erfolgserlebnis. Luca Redschlag etwa, der sich einen grinsen durfte, nachdem er Jairo Samperio einen Beinschuss verpasst hatte. Einen Bundesliga-Profi getunnelt zu haben, das können nicht viele Landesligaspieler von sich behaupten. Felix Frantzmann und Marius Heimann hatten derweil im Doppelpack den Meisenheimer Ehrentreffer auf dem Fuß, scheiterten jedoch am Guldentaler Jannik Huth, der nach dem Wechsel den Mainzer Kasten hütete. Und so blieb es am Ende beim 0:6 gegen 05. Und das war aller Ehren Wert.

Immerhin ließ der Mainzer Trainer Martin Schmidt seinen kompletten anwesenden Kader antreten – und das in vier Halbzeiten. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde jede reguläre Spielhälfte nochmals nach der Hälfte für eine Trinkpause unterbrochen. Die Mainzer ließen sich von der Hitze nur bedingt beeindrucken und spielten ihren Stiefel souverän herunter. Während die Gastgeber in der ersten Hälfte nur zweimal überhaupt vor das Tor von Robin Zentner kamen, trafen die Mainzer vier Mal.

Den Anfang machte Neuzugang Maximilian Beister, der in der 9. Minute eine Flanke von Daniel Brosinski zum 1:0 eingeschoben hatte. Drei Minuten später war es Philipp Klement, der frei vorm Tor das 2:0 markierte.

Nach einer Viertelstunde wiederholte sich dann der Spielzug, der auch zum 1:0 geführt hatte. Wieder brachte Brosinski den Ball von rechts vor den gegnerischen Strafraum, wieder traf Beister. Martin Schmidt reichte das bis dahin allerdings noch nicht. „Druck, Druck, Druck“, brüllte der Schweizer vom Spielfeldrand hinein.

Schrecksekunde

Nach der Trinkpause machte sich auch bei den 05ern dann doch die Hitze bemerkbar. Eine Schrecksekunde gab es zudem für Christian Clemens. Der Mittelfeldspieler kam nach einem Zweikampf blöd mit dem linken Fuß auf und blieb erst einmal liegen (36.). Kurz darauf ging es für ihn allerdings weiter. Pablo de Blasis traf kurz vor der Halbzeit zum 4:0 nach guter Vorarbeit von Philipp Klement (39.).
In der zweiten Halbzeit wechselte Martin Schmidt bis auf Stefan Bell, der von Niko Bungert die Kapitänsbinde übernahm, und Jayson Breitenbach seine komplette Mannschaft aus.


Die Mainzer legten mit dem Tor von Todor Nedelev nach Vorarbeit von Jairo auf der linken Seite zwar einen Blitzstart hin (46.), doch danach kam nicht mehr viel. Erst nach der zweiten Trinkpause klingelte es das nächste Mal im Kasten der Gastgeber. Danny Latza traf für die Mainzer per Weitschuss in der 74. Minute zum 6:0. In der Folge kamen die 05er zwar noch ein ums andere Mal vors gegnerische Tor, etwas Zählbares sprang dabei jedoch nicht heraus. Das könnte auch daran gelegen haben, dass die Mainzer ab der Mitte der zweiten Halbzeit ohne Stürmer und nur noch zu zehnt spielten.

Florian Niederlechner musste mit Bauchschmerzen den Platz verlassen. „Er konnte sich deshalb nicht richtig zeigen“, sagte Trainer Martin Schmidt nach dem Spiel. Mit seinen anderen Neuzugängen war der Schweizer zufrieden. „Man hat gesehen, was sie schon drauf haben“, sagte Schmidt, der jedoch feststellen musste, „dass Einige noch nicht so fit sind“. Weil der Schwerpunkt momentan auf der Kondition liege, sei es hauptsächlich um einen 45-minütigen Reiz für die Spieler gegangen.

Im Anschluss standen noch intensive Wechselläufe auf dem Programm. Intensiv geht es auch am Montag weiter, während im Training am Sonntag erst einmal regeneriert werden soll. Das Spiel hatte Kraft gekostet. Denn es war heiß.

  • SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach: M. Redschlag/Stenzhorn – Schneider, Sponheimer, Lörsch, Lawnik, Riemer, Schmell, Schlemmer, Frantzmann, Tietdke, L. Redschlag – Marquis, Heimann, Brodhäcker, Schuster, Murschel, S. Sutor, Y. Sutor
  • FSV Mainz 05, erste Halbzeit: Zentner – Brosinski, Bungert, Bell, Breitenbach – Frei, Moritz – Clemens, Klement, Beister – de Blasis. Zweite Halbzeit: Huth – Balogun, Leinhos, Bell, Breitenbach – Latza, Serdar – Nedelev, Pflücke, Jairo – Niederlechner
  • Tore: 0:1 Beister (9.), 0:2 (12.) Klement, 0:3 (15.) Beister, 0:4 (39.) de Blasis, 0:5 (46.) Nedelev, 0:6 (74.) Latza
  • Schiedsrichter: Bösand – Raider, Bender
  • Zuschauer 1200



Aufrufe: 04.7.2015, 21:54 Uhr
Mario Luge und Julia SlobodaAutor