2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Sportvorstand Achim Weber (li.) und Trainer Thomas Richter. F: Jochen Classen
Sportvorstand Achim Weber (li.) und Trainer Thomas Richter. F: Jochen Classen

Im Winter der Platz an der Sonne

WSV trifft Sonntag (14.15 Uhr) im Spitzenspiel auf den 1. FC Bocholt

Wuppertals Sportvorstand Achim Weber nimmt vor dem mit Spannung erwarteten Duell im Stadion am Zoo im Rundschau-Interview Stellung.

Herr Weber, wie realistisch ist es, auf 3.000 Zuschauer zu hoffen?
Weber: Die Mannschaft hat sich seit Saisonbeginn entwickelt. Das haben die Zuschauer bereits honoriert. Nun sind wir momentan auf dem Platz an der Sonne. Sonntag kommt der Tabellendritte. Es ist das Duell zweier Traditionsvereine. Die 3.000 sind ein Mix aus Wunsch und Realität.

Noch ist die Spitzengruppe eng zusammen ...
Weber: Ich finde es eher vorteilhaft, wenn viele Mannschaften oben dabei sind. Das gibt eine sehr spannende Rückrunde.

Wie sieht die Winterpause aus?
Die Mannschaft trainiert nach dem letzten Spiel in Bösinghoven am 14. Dezember noch eine Woche, die Liga geht ja erst 22. Februar weiter. Wir genießen diesmal ein ruhigeres Weihnachtsfest. Die Spiele in der Vorbereitung stehen fast alle, wir geben sie bald bekannt. Weil die oberen Ligen früh beginnen und wir fast erst im Sommer, wird Lotte wohl der ranghöchste Gegner sein.

Mit welchem Kader kommt der WSV zu den Stadtmeisterschaften?
Weber: Thomas Richter hat gefragt, wer Lust hat, und das waren nicht wenige. Wir werden ein buntes, aber auch gutes Team mit einigen Oberliga-Kickern stellen. Und wenn wir antreten, wollen wir auch gewinnen.

Verstärken Sie den Kader in Winter?
Weber: Ich werde mit dem Trainerstab die Hinrunde Revue passieren lassen, dazu gehören auch die zweite Mannschaft und die U 19. Transfers will ich weder ausschließen noch sind wir an einem heißen Spieler dran. Die Rahmenbedingungen geben den Transfer vor. Einen Spieler, der ins Preisgefüge, dazu charakterlich und beruflich passt, aus der Region kommt, der zehn Tore mehr verhindert, schießt oder vorbereitet, den sucht jeder. Nur weil ich schöne blaue Augen habe, kommt keiner. Man darf nicht vergessen: Beim Sieg in Hilden haben die Neuzugänge von Beginn an gespielt. Alle Verpflichtungen hatten einen Sinn. Deshalb schauen wir lieber zwei-, dreimal hin inklusive Perspektive. Wir wollen den Spitzenplatz in der Rückserie halten. Dann bringt es nichts, wenn jemand den Platz 23 bis 27 besetzt. Und: Wir haben ja nicht elf Mickey-Mäuse auf dem Platz, sondern Spieler, die erstmal verdrängt werden müssten. Unser Kader hat die besten Argumente geliefert.

Dennoch: Einen wie Maciej Zieba würden Sie sicher nicht ablehnen.
Weber: Maciej hat eine brutale Qualität, er hat sich bei uns wohlgefühlt. Er hat andere Ziele, das muss man respektieren. Wir haben das Gespräch geführt. Maciej scharrt mit den Hufen, will wieder spielen, je höher, desto besser. Unsere Rahmenbedingungen sind nicht schlecht, aber anders. Hier muss erst acht Stunden gearbeitet oder die Schulbank gedrückt werden. Wenn jemand Alternativen hat, kann man das verstehen.

Die Verträge mit Kosien und Horneffer sind aufgelöst, Heinson studiert in den USA, Faridonpur ist nach Essen gewechselt. Es besteht Handlungsbedarf.
Weber: In der Tat haben wir das noch nicht nicht kompensiert. Doch Spieler wie Blotko, Löbe, Krampe, Schneider und Plohmann haben die Chancen genutzt. Jeder unserer A-Jugendspieler wäre in Nievenheim Stammspieler, hier ist die Qualität etwas höher. Dennoch haben sie schon viele Einsätze. Krampe etwa wird für seinen Einsatz im Training belohnt. Blotko hat die Position in seiner Art gut ausgefüllt. Da wird keiner kommen und sagen: Ich will mein Heil woanders suchen. Für die zweite Mannschaft holen wir im Winter sicher neue Spieler.

Ist die Regionalliga schon ein Thema? Der Etat müsste steigen, um konkurrenzfähig zu sein ...
Weber: Die Finanzen sind nicht mein direkter Schwerpunkt, sondern der von Lothar Stücker. Natürlich müssen wir einiges stemmen. Wenn im Rahmen des Insolvenzverfahrens dreimal am letzten Tag Einsprüche angemeldet werden, daher alles länger wird, kostet es mehr. Dazu kommen die Sicherheitsauflagen. Trotzdem: Die Regionalliga ist momentan noch gar kein Thema. Bocholt ist eine schwierige Aufgabe!

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 04.12.2014, 21:47 Uhr
Wuppertaler Rundschau / SportAutor