2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Defensiv stark gespielt, vorne zwei Chancen eiskalt genutzt: Der FV Ravensburg hat den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga vor Augen. (Foto: Derek Schuh)
Defensiv stark gespielt, vorne zwei Chancen eiskalt genutzt: Der FV Ravensburg hat den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga vor Augen. (Foto: Derek Schuh)
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Im starken Kader gibt es Unzufriedene

Das große Spielerangebot des FV Ravensburg bringt "Problemfälle" mit sich.

RAVENSBURG / tk/uc - Nach zwei Niederlagen in Folge haben sich die Fußballer des FV Ravensburg vor der Oberliga-Partie gegen den SGV Freiberg vor allem eines auf die Fahnen geschrieben: Defensiv gut stehen und möglichst wenige Chancen zulassen. „Eine 100-prozentige Chance hatte Freiberg nur durch den Elfmeter“, sagte Ravensburgs Daniel Hörtkorn. Den vergab Spetim Muzliukaj allerdings kläglich. Zwar traf der SGV-Spieler Hakan Kutlu in der 84. Minute mit einem Freistoß noch die Latte. „Aber sonst hatten wir keinen gefährlichen Torabschluss“, sagte Freibergs Trainer Ramon Gehrmann. „Wir konnten froh sein, wenn der Ball tatsächlich bis zur Linie gerollt ist.“ Das Potenzial habe seine Mannschaft „nicht einmal annähernd gezeigt“.

Ravensburgs Trainer Gerhard Rill sagte zwar, dass seine Mannschaft spielerisch mehr draufhabe. „Aber so ein Ergebnis schaffen nicht viele gegen den SGV.“ Es war eine der besten Defensivleistungen des FV in der Oberligasaison. Sebastian Mähr gewann jeden Zweikampf, Johannes Joser bot ebenfalls keinen Anlass zu Kritik. Das wiederum macht die Sache für Manuel Litz nicht besser. Der Verteidiger musste sich die 90 Minuten gegen Freiberg erneut von draußen anschauen. „Es ist schwer für die, die gerade nicht spielen können“, sagte Rill. „Es ist auch für mich schwer, weil sie im Training gut arbeiten und sich anbieten.“ Der Zweite, den es am Samstag traf, war Andreas Kalteis. Als Sebastian Reiner sich als dritter Einwechselspieler bereit machte, sank Kalteis hinterm FV-Tor kopfschüttelnd zu Boden. Von Hörtkorn gab es nach Spielschluss zumindest einen kleinen verbalen Trost: „Wir sind nur so stark, weil wir einen starken Kader haben.“

Litz kam im Jahr 2014 noch zu keinem Pflichtspiel, im Angriff streiten sich Steffen Wohlfarth, Daniel Di Leo und Rahman Soyudogru um höchstens zwei Startplätze. Der starke Kader bringt „Problemfälle“ mit sich. Mal schauen, wie lange sich alle ruhig verhalten. Sportlich ist der FV auf einem guten Weg. Rill warnt jedoch: „Das war ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt, unser Minimalziel ist aber noch nicht erreicht.“

In der 52. Minute „verdaddelte“ Stürmer Mario Vila Boa in der Fußball-Verbandsliga aus aussichtsreichster Position das womöglich entscheidende 2:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach II. An einer bisweilen zu sorglos operierenden FC-Defensive vorbei (FC-Coach Gerhard Schmitz: „Da fehlte mir etwa bei Daniel Wellmann die nötige Aggressivität in der Vorwärtsbewegung.“) besorgte Luca Jungbluth mit einem herrlichen Schlenzer im Gegenzug den Ausgleich zum 1:1 (53. Minute).

Nur gut, dass Fabian Doubek, zum „Wangener Spieler des Tages“ gewählt, in keiner Phase der Partie „blut(h)leer“ wirkte. Denn der Wangener Torhüter hielt sein Team mit tollen Taten, besonders gegen den Regionalliga-erfahrenen Techniker Daniel Lang, auf „Triple“-Kurs (drei Punkte halt). Eitel Sonnenschein hätte womöglich bei den Wangenern geherrscht, wenn sich Sonnenhofs Trainer Norbert Gundelsweiler nicht selbst in den Regen gestellt hätte. Der beklagte nach dem Rauswurf seines baumlangen Innenverteidigers Dennis Grab auf rätselhafte Weise, „dass der Schiedsrichter unnötig lange nachspielen ließ“. Zwei Minuten waren es exakt. Quasi ein Fliegenschiss, den die Wangener letztlich noch zum Siegtreffer durch Alexandros Nikolaidis nutzten.

Aufrufe: 031.3.2014, 17:25 Uhr
Schwäbische Zeitung / Thorsten Kern und Uli CoeliuAutor