2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Ein Match in der dritten Halbzeit fördert den Zusammenhalt. Dirk Schulz (dritter von rechts) und Alexandra Zeltinger versuchen sich gegen Betreuer Joachim Schmitz und Vereinswirt Heinz Zeltinger im Kicker.  TV-Foto: Edgar Breit
Ein Match in der dritten Halbzeit fördert den Zusammenhalt. Dirk Schulz (dritter von rechts) und Alexandra Zeltinger versuchen sich gegen Betreuer Joachim Schmitz und Vereinswirt Heinz Zeltinger im Kicker. TV-Foto: Edgar Breit

Im Mittelpunkt steht das Team

Trainer Dirk Schulz startet im Fellerbachtal einen Neuanfang mit einer jungen Mannschaft.

Kurzfristig soll mit dem kleinen Kader der freie Fall in die unteren Kreisklassen verhindert werden, mittelfristig will Dirk Schulz mit der SG Longuich/Riol/Fell wieder zurück in die höchste Kreisliga.

Fell/Longuich/Riol. Mit dem Schweicher Dirk Schulz hat zum Saisonbeginn ein erfahrener Trainer die sportliche Leitung der vor einem Jahr neu gegründeten SG Longuich/Riol/Fell übernommen. Zuvor coachte der 39-jährige Kriminalbeamte den Bezirksligisten SG Binsfeld, den A-Liga Verein SV Klausen, die B-Jugend Rheinlandligamannschaft aus Schweich sowie drei Jahre den SV Pölich. Seine aktive Zeit als Fußballer, meist auf der Position des Sechsers, verbrachte er in den Vereinen SG Ruwertal, FSV Salmrohr, SV Leiwen sowie bei der SG Laufeld, bevor der Familienvater krankheitsbedingt seine aktive Laufbahn beenden musste. Im FuPa-Interview stellt sich Schulz den Fragen von Volksfreund-Mitarbeiter Edgar Breit.

Herr Schulz, was war ausschlaggebend für Sie, den Trainerjob in der SG Longuich/Riol/Fell zu übernehmen?
Schulz: Das ist zum einen das sehr stimmige Konzept, dass mir vom Verein im Sommer präsentiert wurde. Zum anderen habe ich in Jürgen Junges, Edgar Welter und Alfons Hansjosten sehr gute Ansprechpartner in allen drei Vereinen. Wir liegen absolut auf einer Wellenlänge und planen die begonnenen Strukturen fortzuführen. Nicht zuletzt ist auch die zeitliche und örtliche Nähe zu den Vereinen von Vorteil.


Was liegt Ihnen mit Blick auf Mannschaft und Verein besonders am Herzen?
Schulz: Die Strukturen der Vereine sind absolut in Ordnung. Es ist bekanntlich nicht immer leicht in einer großen Spielgemeinschaft. Von daher sollte immer das Ganze im Vordergrund bleiben und da sind wir auf einem sehr guten Weg.


Wie setzt sich die Mannschaft zusammen?
Schulz: Unser recht kleines Team besteht zu 90 Prozent aus einheimischen Spielern mit einem sehr jungen Durchschnittsalter von etwa 23 Jahren. Die Mischung zwischen älteren erfahrenen und jungen Spielern stimmt nicht ganz. Ich könnte durchaus noch in jedem Mannschaftsteil einen verlässlichen Spieler gebrauchen, um den man sein Gerüst stellen kann. Wir arbeiten momentan aus dem Kollektiv, was aber die Mannschaft sehr gut umsetzt.


Haben Sie eine bestimmte Erwartungshaltung an die Mannschaft?
Schulz: Der Fußball hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Die heutigen Erwartungen sollten allgemein an denen eines Teamsportlers festzuhalten sein. Das Wesentliche wird immer die Disziplin und sich selbst im Ganzen einzuordnen bleiben.


Wie lautet Ihr Fazit nach den bisherigen Spielen?
Schulz: Absolut in Ordnung ist die momentane Tabellensituation. Wir haben eine ordentliche Vorbereitung absolviert und stehen im Mittelfeld der Liga. Natürlich trauert man immer wieder dem einen oder anderen Punkt hinterher, den man unnötig verschenkt hat, aber das gehört im Fußball dazu.


Haben Sie eine Erklärung für die jüngsten Niederlagen gegen die SG Rodt und insbesondere die bittere Niederlage gegen die SG Hochwald?
Schulz: Uns fehlt derzeit einfach noch die Konstanz. Gegen Rodt haben wir eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, haben es aber versäumt Tore zu machen. In der zweiten Hälfte waren wir in den letzten Spielen etwas nachlässig und dieses Verhalten rächt sich. Gegen eine sehr gut spielende SG Hochwald haben uns absolut die Perspektiven gefehlt. Sehr zuversichtlich stimmt mich aber das Nachholspiel gegen TuS Reinsfeld. Trotz zweimaligem Rückstand hat sich die Mannschaft nie aufgegeben und den ersten Heimsieg eingefahren. Das zeigt eine tolle Entwicklung. Ein Lob gilt aber auch den Spielern der zweiten Mannschaft, die uns in personalschwachen Zeiten hervorragend unterstützen.


Die Torausbeute ist nach zehn Spieltagen noch recht mager. Fehlt es am Knipser?
Schulz: Absolut! Aber ein guter Stürmer ist eine aussterbende Rasse. Es fällt schwer, einen solchen zu finden.


Bevorzugen Sie bestimmte Trainingsmethoden und Spielsysteme?
Schulz: Gerade im unteren Amateurbereich spielt natürlich die Ausdauer eine sehr große Rolle. Ebenso wichtig sind aber einfache technische Sachen, wie Ballannahme und Ballmitnahme sowie ein gutes Passverhalten. Diese Trainingsinhalte spielen immer eine zentrale Rolle. Was unser Spielsystem angeht, sind wir flexibel. Wir variieren zwischen einem 4-4-2 und einem 4-2-3-1-System und richten es immer am zur Verfügung stehenden Personal und am jeweiligen Spielpartner aus.


Wo liegen die Stärken und Schwächen innerhalb der Mannschaft?
Schulz: Die Schwächen liegen im Bereich der Spielerfahrung, die Stärken absolut im Kollektiv und einer sehr homogenen Truppe. Sehr positiv ist auch die Tatsache, dass wir nie unter zwölf Spielern trainieren und dass zudem sehr intensiv und konzentriert. Ein dickes Lob an die Mannschaft!

Das Auswärtsspiel gegen die SG Züsch steht an. Mit welchen Vorgaben fahren Sie in den Hochwald?
Schulz: Wir hatten bislang gegen jede Mannschaft die Möglichkeit, die Spiele für uns zu entscheiden. Dementsprechend selbstbewusst gehen wir auch in diese Partie. Wir werden unsere Spieltaktik, aus einer defensiven Grundordnung zu spielen, weiter beibehalten.

Ein Wort zum Nachwuchs und dem sportlichen Umfeld in der SG?
Schulz: Unser Nachwuchsbereich ist in den unteren Jugendjahrgängen hervorragend aufgestellt und zur nächsten Saison werden uns zwei Spieler aus der A-Jugend verstärken. Mit zwei hervorragenden Rasenplätzen in Fell und Longuich und einem Hartplatz in Riol, den wir in den Wintermonaten nutzen, sind wir optimal ausgestattet.



Aufrufe: 022.10.2014, 20:23 Uhr
volksfreund.de/breitAutor