2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

"Ich zähle uns zum breiten Mittelfeld"

Interview mit Sandro Scuderi, Trainer des SV Straelen

Der gerade einmal 34 Jahre alte Trainer Sandro Scuderi hat den Landesligisten SV Straelen zurück in die Erfolgsspur geführt. Mit attraktivem Fußball möchte er die Fans auch in Zukunft an die Römerstraße locken. Die Meisterschaft ist kein Thema.
Der SV Straelen befindet sich seit knapp zwei Wochen im Training. Drei Testspiele, drei Siege - wie lautet Ihr erster Eindruck ?

Sandro Scuderi Momentan befinden wir uns noch in der Phase, in der wir die Grundlagen für die nötige Ausdauer schaffen. Deshalb interessieren mich die Ergebnisse in den Tests nur am Rande. Aber ich bin definitiv zufrieden, da sich alle Spieler voll reinhängen. Damit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für einen gelungenen Saisonstart schon einmal gegeben.

Lässt sich schon etwas zu den Neuzugängen sagen ? Die Mannschaft ist auf den ersten Blick vor allem in der Breite verstärkt worden.

Scuderi Unsere neuen Spieler helfen uns mit Sicherheit auch qualitativ weiter. Dominik Idel hat beispielsweise in Bösinghoven schon Oberliga-Luft geschnuppert. Er ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar, hat Drang nach vorn und ist sehr handlungsschnell. Baris Akbay, der zuletzt beim SSV Lüttingen gespielt hat, bringt viel Landesliga-Erfahrung mit. Und ein Patrick Znak kommt als Kapitän des SV Hönnepel-Niedermörmter II, der den Aufstieg in die Landesliga in der vergangenen Saison nur knapp verpasst hat.

Auffällig: Sie haben in Marcel Siepmann von Viktoria Goch auch einen Torwart-Routinier geholt, der mit seinen 38 Lenzen vier Jahre älter als der Trainer ist. Muss Marian Gbur um seinen Stammplatz fürchten?

Scuderi Grundsätzlich hat zwar bei mir niemand einen Stammplatz sicher. Aber jeder weiß, was Marian in den vergangenen Jahren für den SV Straelen geleistet hat. Dennoch freut sich jeder Trainer, wenn er einen zweiten starken Torhüter hat. Dann hat man auch in der alltäglichen Arbeit ganz andere Möglichkeiten.

Der SV Straelen stand in der Saison 2012/13 bereits mit einem Bein in der Bezirksliga. Unter Ihrer Regie ging es wieder aufwärts. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt ?

Scuderi Zunächst einmal bin ich mit der Maßgabe gekommen, um langjährige Leistungsträger wie etwa Sebastian Clarke oder Marian Gbur eine junge Mannschaft aufzubauen. Den ersten Schritt in die richtige Richtung haben wir gemacht. Aber wir sind natürlich noch lange nicht am Ende des Weges angelangt. Aktuell steht in Joshua Holtschoppen wieder ein sehr talentierter Spieler aus unseren eigenen Reihen auf dem Sprung. Und ich beobachte selbstverständlich ganz genau, was sich bei unseren A-Junioren oder in unserer zweiten Mannschaft tut.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass der SV Straelen für attraktiven Angriffsfußball und eine hervorragende Nachwuchsarbeit stand. Bekennt sich der Verein wieder zu dieser Philosophie ?

Scuderi Da möchten wir in jedem Fall wieder hinkommen. In der vergangenen Saison haben wir schon wieder den einen oder anderen Fan zurückgewinnen können.

Kann Ihre Mannschaft in der nächsten Saison ein Wort um die Meisterschaft mitreden ?

Scuderi Das ist nicht unser Ziel. Den Titel dürften der 1. FC Kleve, der 1. FC Mönchengladbach und vielleicht Viersen unter sich ausmachen. Dahinter folgt ein breites Mittelfeld, zu dem ich auch uns zähle.

Die Landesliga-Gruppe 2 hat nur 13 Vereine. Ist das ein Problem ?

Scuderi Bei eventuell bis zu fünf Absteigern kann es eins werden. Wenn eine Saison aus gerade einmal 24 Meisterschaftsspielen besteht, darf man sich keinen längeren Durchhänger erlauben.

Aufrufe: 024.7.2014, 13:05 Uhr
Rheinische Post / Volker HimmelbergAutor