2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

HSC Berg und Lankern wollen in der Liga bleiben

Frauenteams gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die neue Spielzeit

Der HSC Berg muss einen großen personellen Aderlass verkraften. Deshalb zählt für das Team nur der Klassenerhalt in der Landesliga. Gleiches gilt für Neuling GW Lankern. Bezirksligist SV Brünen möchte oben mitspielen.
Guido Dickmann kennt sich aus in der Fußball-Landesliga. Und noch besser beim HSC Dingden-Berg. Der 37-Jährige geht bei seinem Verein ins elfte Jahr als Trainer der Frauen-Mannschaft, davon verbrachte er acht Spielzeiten in der Landesliga. "Das ist schon Otto-Rehhagel-like", meint der Coach grinsend, verzichtet aber verbal auf die vom Trainer-Urgestein immer wieder gern geäußerte "kontrollierte Offensive". Stattdessen tritt Guido Dickmann trotz der Bilanz des HSC Berg in der vergangenen Saison als drittbestes Rückrunden-Team auf die Bremse. "Wir werden ganz kleine Brötchen backen und um den Klassenerhalt spielen", sagt er. Als zu "gewaltig" sieht er den personellen Aderlass an, um sich andere Ziele zu setzen.

Auf fünf Spielerinnen aus dem letztjährigen Stamm wird Guido Dickmann nicht mehr zurückgreifen können. Mit Anika Amerkamp (München), Sandra Scherer (Rheurdt) und Eva Hütten (Geilenkirchen) hat ein Trio seinen Lebenmittelpunkt in andere Regionen verlegt. Alexa Steffans hat sich dem SV Budberg angeschlossen und Marina Krusdick erwartet Nachwuchs. Vor allem der Ausfall Letzterer als Spielgestalterin wiegt schwer. "Das tut richtig weh. Wer ihre Rolle einnimmt, das weiß ich noch nicht", sagt Dickmann.

Gleich vier Spielerinnen des A-Ligisten TuS Drevenack haben sich mit Daniela Wermes, Natalie Cox, Jennifer Hofeditz und Stefanie Sachse dem HSC angeschlossen. Darüber hinaus wechselte Vanessa Jablonski vom Bezirksliga-Absteiger Viktoria Wesel zum Landesligisten. Außerdem greifen Janine David (nach Pause) und Irene Ruff (nach Schwangerschaft) wieder ins Geschehen ein. In der Winterpause werden Melanie Rotherm und Melanie Tenbrink ebenfalls nach Schwangerschaften dazustoßen.

"Dieser Umbruch sorgt dafür, dass wir noch ein ganzes Stück weit von der Leistung in der Rückrunde entfernt sind", räumt Guido Dickmann ein. Sein Team müsse sich erst einmal finden und einspielen. Deshalb ist eine Hinrunde wie in der vergangenen Saison, als es für das Team in Sachen Klassenerhalt wenig rosig aussah, nicht ausgeschlossen. "Am liebsten wäre mir eine Saison, in der wir einmal nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben", sagt der HSC-Trainer.

Als Neuling steigt GW Lankern in die Landesliga ein. Ebenfalls neu ist auf der Trainerbank Ulrich Lammers, der fünf Jahre lang die Damen der DJK SF 97/30 Lowick coachte. "Das ist eine neue Herausforderung für mich. Aber ich denke, dass wir in der Landesliga schon eine gute Rolle spielen können", sagt der 31-Jährige. Bei der Stadtmeisterschaft habe seine Mannschaft gegen den HSC Berg (3:2) bewiesen, dass sie mithalten kann. Trotzdem zählt für den Trainer allein der Klassenerhalt.

Vom Aufstiegsteam sind mit Annika Piechocki (hört aus beruflichen Gründen auf) und Jennifer Venderbosch (GW Lankern II) zwei Spielerinen nicht mehr dabei. Neu zum Kader gehören Marina Ricken (TuB Mussum), Melina Kraul (BW Wertherbruch), Crisvie Matondo (eigene U17), Mareen Paus, Alice Böing und Eva-Maria Nienhaus (alle GW Lankern II). Hinzu kommt Janina Rollnick nach ihrer Schwangerschaft. Auf Helena Timm wird der Aufsteiger drei Monate wegen eines USA-Aufenthalts verzichten müssen.

Mit einem jungen Team startet der SV Brünen in die Bezirksliga. "Das Durchschnittsalter liegt unter 20 Jahren", sagt Trainer Rolf Rother. Dazu beigetragen haben auch drei neue Spielerinnen. Aus der eigenen U17 sind Laura van Berk und Lena Rother hochgerückt. Von der U17 von GW Flüren hat sich Mara Wirtz dem SVB angeschlossen. Mit Maike Laarmanns hat eine ältere Spielerin auch aufgrund von Verletzungsproblemen ihre Schuhe an den Nagel gehängt.

Ansonsten muss der letztjährige Tabellenfünfte keine Abgänge verkraften. "Dabei waren einige Spielerinnen von anderen Vereinen stark umworben. Aber sie sind zum Glück geblieben", sagt Rother. So auch Anna Terhardt, die in ihrem ersten Seniorenjahr gleich 25 Treffer markierte. Als Ziel gibt der SVB-Coach aus, oben mitzuspielen. "Das ist auch nicht unrealistisch. Wir würden gerne Lankern in die Landesliga folgen. Aber das ist kein Muss."

Aufrufe: 019.8.2015, 08:00 Uhr
RP / Ralf PollmannAutor