2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die neue Führungsriege des SV Holthausen/Biene (v.l.): Jörg Thole, Manuel Wintering, Uwe Dietrich und Klaus Frömmert. Foto: Mirko Nordmann
Die neue Führungsriege des SV Holthausen/Biene (v.l.): Jörg Thole, Manuel Wintering, Uwe Dietrich und Klaus Frömmert. Foto: Mirko Nordmann

Holthausen/Biene will Schulden zügig begleichen

Neues Geld durch GbR

Die Kommandobrücke des Fußball-Landesligisten SV Holthausen/Biene ist wieder ordentlich besetzt. Am Freitagabend wählten die rund 100 Stimmberechtigten bei der Mitgliederversammlung im Vereinslokal einen neuen Vorstand. Manuel Wintering als 1. Vorsitzender, Uwe Dietrich als 2. Vorsitzender, Klaus Frömmert als Kassenwart und Jörg Thole als Schriftführer wollen nun die Altlasten der Vergangenheit, die durch die Steueraffäre angefallen sind, endgültig abtragen und das Schiff SV Holthausen/Biene wieder in ruhiges Fahrwasser bringen.
„Wir sollten den Tag nutzen, um die Vergangenheit hinter uns zu lassen und nach vorne zu schauen“, erklärte Manuel Wintering, der bei nur einer Enthaltung zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Seine Vorstandskollegen erhielten bei ihren Wahlgängen das gleiche eindeutige Ergebnis. Alle vier frisch gewählten Vorstandsmitglieder hatten sich auch zuletzt im Biener Verein engagiert. Wintering, Dietrich und Thole im Notvorstand, Frömmert als kommissarischer Kassenwart.

Um die Vergangenheit – also um die Steueraffäre – ging es aber in erster Linie bei der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung seit Februar 2011. Denn zum einen musste der ehemalige Vorstand mit Reinhard Janning (1. Vorsitzender) und Jörn Sebastian (2. Vorsitzender und Kassenwart), die am 30. Juni 2012 ihre Ämter zur Verfügung gestellt hatten, ebenso entlastet werden wie der Notvorstand, der die letzten zwei Jahre die Geschicke des Vereins geleistet hatte. Beide Gremien wurden letztlich von der Versammlung mit großer Mehrheit entlastet. Zum anderen informierte Wirtschaftsprüfer Heinz Gehring von der Sozietät Gehring & Partner die Mitglieder darüber, wie der Verein die Schulden beim Finanzamt und der Sozialversicherung abzahlen wolle.

Wie mehrfach berichtet, muss der Fußball-Landesligist rund 390000 Euro an das Finanzamt und die Sozialkasse nachzahlen, weil im Zeitraum zwischen 2007 und 2011 Lohnsteuer und Sozialabgaben für die Spielergehälter nicht ordnungsgemäß abgeführt worden sind. „Ich gehe davon aus, dass wir die Schulden beim Finanzamt und der Sozialversicherung bezahlen können“, verkündete Gehring. 180000 Euro stehen als Spenden von Sponsoren und Mitgliedern zur Verfügung. Dazu kommt das Darlehen der Stadt Lingen in Höhe von 80000 Euro. Ein entsprechender Vertrag soll nun zwischen dem neuen Vereinsvorstand und der Stadt geschlossen werden.

Die restlichen 130000 Euro sollen als Darlehen von einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) zur Verfügung gestellt werden, zu der sich einige Vereinsmitglieder und Privatpersonen zusammengeschlossen haben. Das Geld soll innerhalb von acht Jahren zurückgezahlt werden. Derzeit könne die GbR 80000 Euro zur Verfügung stellen, so Gehring. „50000 Euro fehlen noch“, rechnete der Wirtschaftsprüfer vor. Mit dem Geld, das vorhanden sei, sollen nun zügig die Nachforderungen des Finanzamtes beglichen werden. Auch der Großteil der Zahlungen an die Sozialversicherung soll geleistet werden. Was die Finanzierungslücke von 50000 Euro betrifft, hofft Gehring, dass noch mehr Personen bei der GbR mitmachen, die Sozialversicherung ein Teil der Säumniszuschläge erlässt oder der Fehlbetrag in Raten abgezahlt wird.
Aufrufe: 021.7.2014, 09:34 Uhr
Mirko Nordmann / Redaktion EmslandsportAutor