2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Man of the Match: Kiels Utku Sen (rechts), der ein Tor selbst erzielte und eines vorbereitete, nimmt es in dieser Szene mit den Jenaer Innenverteidigern, Valentin Reitstetter (mitte) und Tim Kießling, auf.
Man of the Match: Kiels Utku Sen (rechts), der ein Tor selbst erzielte und eines vorbereitete, nimmt es in dieser Szene mit den Jenaer Innenverteidigern, Valentin Reitstetter (mitte) und Tim Kießling, auf.

Holstein Kiels U19 verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Mit Robustheit zum Sieg gegen Carl-Zeiss Jena

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Nach dem etwas glücklichen Auswärtssieg der Holsteiner A-Junioren bei Werder Bremen, kam der FC Carl Zeiss aus Jena an die Kieler Förde. Da es sich dabei um einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt handelt, entstand schon ein gewisser Druck, die ersten Punkte dieser Saison vor heimischem Publikum zu holen – und es gelang dem Team von Trainer Hannes Drews mit einem weitestgehend überzeugenden 4:0 (1:0).

Die Hausherren zeigten in der Anfangsphase ein gutes Umschaltverhalten und stellten die Abwehr der Thüringer mit hoher Geschwindigkeit wiederholt vor Probleme. Lediglich der letzte Pass stand klaren Torabschlüssen zunächst noch im Weg. Doch der Gast kam über Giftigkeit allmählich besser ins Spiel und gestaltete es nach einer Viertelstunde zunehmend offen. So kam es erst in der 31. Spielminute zu einer Torchance: Linksverteidiger Berat Ayyildiz setzte sich auf seiner Seite bärenstark durch, ließ sich trotz trikotzupfendem Gegenspieler nicht fallen und legte mit viel Übersicht für Philipp Sander ab, dessen strammer Flachschuss an die Außenseite des linken Pfostens knallte.

In der Folge überließen tief stehende Jenaer der KSV das Feld. Allein den kreativen Moment vermisste man in dieser Phase der Kieler Spielkontrolle. So war es fast logisch, dass eine Standardsituation als Türöffner zu diesem Spiel diente: Sanders Freistoß-Flanke aus dem linken Halbfeld landete auf dem Kopf von Grady Zinkondo, der die Kugel gar nicht richtig erwischte, einen FC-Akteur anköpfte und der Ball erst über diesen Umweg im Netz landete (44.).

Mit der Führung zum so oft beschriebenen psychologisch wichtigen Zeitpunkt im Rücken kamen die Fördestädter selbstbewusst zum zweiten Durchgang auf den Rasen und hatten sogleich das 2:0 auf dem Fuß. Utku Sen schob den Ball jedoch nach Vorlage von Kai Griese nur Zentimeter am Tor vorbei (47.). Gegen wütend anrennende Jenaer gelang der nächste Holsteiner Treffer in einer wiederum sehr entscheidenden Phase: Nach öffnendem Pass von Vincent Born legte Maurice Knutzen quer zu Sen, der aus kurzer Distanz einschob (58.). Doch auch dadurch war der Kampfgeist von Carl Zeiss noch nicht gebrochen.

Mit vier extrem offensiv eingestellten Spielern machte Jena nun extremen Druck, der auch bald klare Chancen zutage förderte. Der durchsetzungsstarke Kapitän Paul Grzega vergab die größten, als er in der 75. Minute am Pfosten und in der 76. am glänzend reagierenden Malte Schuchardt scheiterte. Erneut hatten die Gastgeber die richtige Antwort parat und trafen praktisch im Gegenzug zum vorentscheidenden 3:0. Sen hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und bediente Kiels Spielführer Julius Alt in der Mitte, der mit dem Treffer seiner fleißigen Leistung das i-Tüpfelchen verlieh (78.). Damit war die Partie endgültig entschieden, hielt aber noch eine aus Kieler Sicht erfreuliche Pointe bereit, da der eingewechselte Veysel Kara nach Vorarbeit von Ayyildiz kurz vor Schluss auf den 4:0-Endstand erhöhte.

„Wir haben 70 Minuten lang das Spielgeschehen bestimmt und dann auch stets zum richtigen Zeitpunkt getroffen“, freute sich Drews über drei immens bedeutende Punkte. „In der zweiten Halbzeit hatten wir 15 Minuten drin, wo der Gegner mit viel Wut im Bauch angerannt ist. Dass wir dann die größten Gelegenheiten mit unserem dritten Tor kontern, war natürlich Gold wert“, sah der Übungsleiter nur eine kurze Phase des Kontrollverlustes seines Teams. „Wir haben wieder, wie schon gegen Bremen, ein starkes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt. Wenn wir diese Basics aufs Feld bringen, können wir jedem Gegner Probleme bereiten“, honorierte der 34-Jährige vor allem die Robustheit als entscheidenden Pluspunkt seines Teams, das nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge erarbeitet hat und am nächsten Sonnabend (13 Uhr) mit breiter Brust zum Auswärtstermin beim FC St. Pauli antreten kann.

Holstein Kiel: Schuchardt – Born (83. Molt), Meien, Thiesen, Ayyildiz – Knutzen, Alt (78. Pernot), Zinkondo, Griese (83. Kara) – Sen, Sander (73. Voß).
FC Carl Zeiss Jena: Wild – Oloff (72. Veseli), Kießling, Reitstetter, Gründig (72. Nahr) – Weiß, Cygankov (37. Wittlich), Brost, Rühling – Grzega, Dietz.
SR: Scharf (Altenwalde).Zuschauer: 100.Tore: 1:0 Zinkondo (44.), 2:0 Sen (58.), 3:0 Alt (78.), 4:0 Kara (88.).
Aufrufe: 020.9.2016, 07:00 Uhr
SHZ / wtiAutor