2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Holsteins aufmerksame Abwehr hielt HSV-Torjäger Jann-Fiete Arp meist in Schach. Hier bekämpfen die Kieler Mike Fischer (vorn) und Brian Otto den Junioren-Nationalspieler effektiv.
Holsteins aufmerksame Abwehr hielt HSV-Torjäger Jann-Fiete Arp meist in Schach. Hier bekämpfen die Kieler Mike Fischer (vorn) und Brian Otto den Junioren-Nationalspieler effektiv.

Holstein Kiel U17: "Jungstörche" setzen ihren Höhenflug fort

Wiedergutmachung nach Bremen-Pleite gelingt

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Nach der empfindlich hohen 1:6-Niederlage beim Spitzenreiter von der Weser, sannen Holsteins B-Junioren vor heimischem Publikum gegen den Hamburger SV auf Wiedergutmachung: „Die Jungs wollten es uns, aber vor allem auch sich selbst beweisen nach der Pleite in Bremen“, sah auch Trainer Finn Jaensch eine Quelle des Erfolgs im herausgeforderten Ehrgeiz seiner Spieler.

„Wenn man Aufwand und Einsatz betrachtet, haben wir uns den Sieg auch absolut verdient“, sah Jaensch sein Team als folgerichtigen 3:2-Sieger, „auch wenn der HSV am Ende noch das 3:3 hätte machen können.“Die Kieler transportierten ihre Motivationen von Beginn auf den Rasen im Projensdorfer Nachwuchsleistungszentrum. Bereits nach zehn Minuten lag die Führung in der Luft, doch Noah Awuku wurde in höchster Not geblockt und Brian Otto köpfte nach anschließender Ecke nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach zehn weiteren Zeigerumdrehungen war es dann soweit: Eine Freistoßflanke von Jan Matti Seidel stocherte Laslo Wanger ins Tornetz.

Doch auch die Hamburger produzierten gefährliche Situationen. So musste Jannis Meister einen durch die Abwehrmauer gefährlich abgefälschten Freistoß parieren (24.). In der 36. Minute der Partie war Meister dann machtlos, als Josha Vagnomann nach einem langen, das Mittelfeld überwindenden Abwurf von Tom Neumann mit einem Schuss aus 18 Metern zum 1:1-Pausenstand traf.

Nach Wiederanpfiff gab die KSV dann wieder den Takt vor und belohnte sich bald für den Aufwand. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Tim Möller mit dem Kopf an den Ball und Marcus „Willi“ Borgmann drückte die Weiterleitung mit der Brust über die Linie (45.). Borgmann hätte drei Minuten später nach tollem Konter über Awuku und Mike Fischer gar auf 3:1 stellen können, verfehlte das Ziel aus elf Metern aber knapp. Der Nachwuchs des Bundesliga-Dinos zeigte nun Krallen und intensivierte die Zweikampfführung, wobei Holstein gut dagegen hielt und sich den Schneid nicht abkaufen ließ. Umso wichtiger war das 3:1 in dieser entscheidenden Phase: Awuku bediente Seidel mit einer Flanke von rechts und dieser hämmerte den Ball mit seiner unnachahmlichen Schusstechnik unter die Querlatte (57.).

Doch auch damit war der Widerstand des Gastes nicht gebrochen. Immer wieder rollten die Angriffswellen auf das Kieler Tor zu, wurden aber durch nun tiefer stehende Reihen frühzeitig gebrochen, sodass kaum klare Abschlüsse für die Hamburger zu verzeichnen waren. Auch HSV-Sturmhoffnung und Junioren-Nationalspieler Jann-Fiete Arp konnte seine wuchtige Extraklasse nur in Ansätzen demonstrieren. Erst in der Schlussminute traf Vagnomann per Kopf zum Anschluss. Die KSV brauchte anschließend sogar nochmal das Glück des Tüchtigen, als ein Schuss der Gäste in der Nachspielzeit auf der Latte landete.

Damit behaupten die Fördestädter ihren vierten Tabellenplatz und ziehen nach Punkten mit dem HSV gleich. Die vor der Saison vom Trainer-Team geäußerte Hoffnung, dass in der Mannschaft das Potenzial steckt, möglicherweise nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben, manifestiert sich immer mehr zur handfesten Gewissheit. Gerade wenn man aus Niederlagen richtige Lehren zieht und Rückschläge in Energie umzuwandeln weiß, gehört man in die Junioren-Bundesliga.

„Sicherlich hat der HSV die besseren Einzelspieler. Aber ich glaube, wir haben das bestmögliche getan, um Eins-gegen-Eins-Situationen zu verhindern. Angestachelt von der Niederlage letzte Woche, haben die Jungs eine tolle Reaktion gezeigt. Natürlich wollten sie sich rehabilitieren. Das muss auch genauso sein. Erst dann ist man richtig im Leistungsfußball. Man muss die Eigenschaft haben, unbedingt gewinnen zu wollen“, so Jaensch. Dass seine Schützlinge auf dem obersten Level des Jugendfußballs in der richtigen Liga spielen, beweisen sie in dieser Saison als Aufsteiger eindrucksvoll.

Holstein Kiel: Meister – Wansiedler, Otto, Fischer, Drauschke – Wanger (31. Möller), Petersen, Melahn (58. Tiedemann), Borgmann (61. Hinterleitner) – Seidel, Awuku.

Hamburger SV: Krüger – Pinckert (61. Borges), Knost, Ghubasaryan, Salazar (77. Seitz) – Isler – David, Heil (80. Aydin) – Wohlers (69. Tsarkov), Vagnomann – Arp.

SR: Bahr (Ahlerstedt).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Wanger (20.), 1:1 Vagnomann (36.), 2:1 Borgmann (45.), 3:1 Seidel (57.), 3:2 Vagnomann (80.).
Aufrufe: 010.11.2016, 12:15 Uhr
SHZ / wtiAutor