2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Am Schlafittchen gepackt: Kiels Doppeltorschütze Jan Matti Seidel überspringt in diesem außergewöhnlichen Zweikampf seinen Gegenspieler Alpay Can Altuntas kurzerhand. Foto: Damm
Am Schlafittchen gepackt: Kiels Doppeltorschütze Jan Matti Seidel überspringt in diesem außergewöhnlichen Zweikampf seinen Gegenspieler Alpay Can Altuntas kurzerhand. Foto: Damm

Holstein Kiel lässt dem Schlusslicht keine Chance

Deutlicher 3:0-Sieg beim Niendorfer TSV sichert Jaensch-Team Platz 5

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Auch den zweiten Auftritt im Jahre 2017 bestritten die U17-„Jungstörche“ siegreich. Beim 3:0 gegen den tabellarisch völlig abgeschlagenen Niendorfer TSV, der in der letzten Saison gemeinsam mit der KSV aus der Regionalliga aufstieg, ließ der souveräne Nachwuchs von der Förde erneut nichts anbrennen. Dabei tat sich Jan Matti Seidel einmal mehr als auffälligster Akteur hervor.

Auch ohne den noch immer durch einen grippalen Infekt ausgebremsten Kapitän Malte Petersen und Juniorennationalspieler Noah Awuku, der für die U19 abgestellt wurde, hatten die Gäste die Begegnung auf schwer bespielbarem Kunstrasen stets im Griff und ließen kaum einen Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen.

So dauerte es nur eine knappe Viertelstunde bis das Team von Finn Jaensch zum ersten Mal jubeln durfte: Über Jan Wansiedler und Tim Möller fand der über rechts nach vorn getragene Ball Angreifer Laslo Wanger, der in den Strafraum eindrang und mit einem trockenen Linksschuss ins kurze Eck traf. Auch wenn der TSV seine Gäste tief in der eigenen Hälfte anlief, um gepflegtes Aufbauspiel zu erschweren, ließen sich die „Jungstörche“ im Fortlauf der ersten Halbzeit nie wirklich beunruhigen. Vornehmlich übers Zentrum vorgetragene Angriffe brachten weitere Chancen, doch Karim Ay scheiterte am gegnerischen Torhüter (28.) und Seidel verfehlte sein Ziel nur kurze Zeit später knapp.

KSV-Keeper Anton Lattke wurde nur einmalig ernsthaft geprüft, zeigte sich in Minute 38 aber hochkonzentriert und wehrte einen abgefälschten Schuss aus dem Rückraum bravourös ab. Der daraus resultierende Eckstoß sollte für die Hamburger zum Bumerang werden, denn den konternden Gästen wurde auf der gegenüberliegenden Seite ein Strafstoß zugesprochen – Antonio Odobasic hatte Seidel zu Fall gebracht. Der Gefoulte legte sich, wie schon in der Begegnung mit Tennis Borussia Berlin vor Wochenfrist, den Ball zurecht, lief an und scheiterte, das Déjà vu aus der Vorwoche ergänzend, erneut am Torhüter. Diesmal prallte der Ball allerdings vor die Füße Seidels zurück und der vom Punkt glücklose Schütze ließ Lleyton Lewis John beim Nachschuss keinerlei Abwehrchance mehr (39.).

„Nach der Pause kam Niendorf nochmal mit ordentlich Dampf aus der Kabine. Sie agierten sehr zweikampfstark ohne dass dabei aber was richtig zählbares heraussprang“, fasste Jaensch das Spielgeschehen nach dem Seitenwechsel zusammen. Die Niendorfer erarbeiteten sich zwar einige Eck- und Freistöße, brachten das Defensivkonstrukt der KSV jedoch nicht ins Wanken. Die klaren Gelegenheiten gab es weiterhin vor dem Gehäuse des Gastgebers zu sehen. „Wir haben unsere vielen Möglichkeiten aber nicht so richtig gut ausgespielt. Es fehlte teilweise auch nur das letzte Quäntchen Glück zum Torerfolg“, so der Kieler Coach. Einen letzten Pfeil hatte seine Mannschaft allerdings noch im Köcher, und wer, wenn nicht Seidel, sollte sich dafür verantwortlich zeichnen. Ein langer, von Brian Otto per Kopf verlängert Ball landete bei dem Angreifer, der die Kugel gekonnt über den Hamburger Schlussman hinweg ins Tor hob und so in der Schlussminute mit seinem neunten Saisontor für den 3:0-Auswärtserfolg sorgte.

„Insgesamt war der Sieg, denke ich, sehr verdient“, zeigte sich Jaensch zufriedengestellt. „Wir hätten es jedoch konsequenter ausspielen können“, schränkte er im nächsten Atemzug seine Zufriedenheit ein. Eben jene Konsequenz sollte im anstehenden Kräftemessen mit der Hertha (So., 11 Uhr) vollumfänglich aufs Grün gebracht werden, wenn man auch im dritten Spiel des noch jungen Jahres punkten möchte.

Niendorfer TSV: John – Sevci (60. De La Cruz), Hetzer, Odobasic, Aygün – Altuntas – Soofizadeh (73. Kaya), Pfennig, Ziberi (60. Ayim), Amoah – Schubert-Abubakari.

Holstein Kiel: Lattke – Wansiedler, Otto, Fischer, Greve – Möller (54. Borgmann), Tiedemann, Timm (74. Lagoda), Ay (68. Hinterleitner) – Wanger (59. Jungehülsing), Seidel.

SR: Mierzwa (Bremerhaven).

Zuschauer: 75.

Tore: 0:1 Wanger (15.), 0:2 Seidel (39.), 0:3 Seidel (80.).

Bes. Vork.: Seidel scheitert per Foulelfmeter an John (39.), verwandelt aber den Nachschuss.
Aufrufe: 027.2.2017, 17:00 Uhr
SHZ / wtiAutor