2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Gesellschafter Dietmar Hopp wird wie in den vergangenen Jahren das Bilanz-Defizit ausgleichen. Foto/Grafik: cwa
Gesellschafter Dietmar Hopp wird wie in den vergangenen Jahren das Bilanz-Defizit ausgleichen. Foto/Grafik: cwa

Hoffenheim verzeichnet 18 Millionen Verlust

Bilanz des Geschäftsjahres 2010/11 fällt durchwachsen aus

Vor wenigen Tagen hat die "TSG 1899 Hoffenheim Fussball-Spielbetriebs GmbH" die Bilanz für das Geschäftsjahr 2010/2011 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Daten geben einen genauen Einblick in die finanzielle Situation beim Fussball-Bundesligisten und liefern eine Fülle bisher unbekannter Details.

Nach der veröffentlichten Bilanz hat man auch im dritten Bundesligajahr Verluste in zweistelliger Millionenhöhe gemacht hat. Die Gesellschaft verbuchte in der Saison 2010/2011 ein Minus von 18,5 Mio. Euro (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit). Nur durch eine Zahlung von Gesellschafter Dietmar Hopp in Höhe von mehr als 18 Mio. Euro wurde der Jahresfehlbetrag auf -226.198 Euro gedrückt. Im zweiten Bundesligajahr hatte man noch ein Minus von über 30 Mio. Euro gemacht, im ersten waren es rund 16 Mio. Euro. Damit hat die TSG in drei Jahren erste Liga insgesamt Verluste von über 65 Mio. Euro angehäuft.

Sponsoring-Einnahmen fast um 3 Millionen gesunken

Auch in der vergangenen Saison wäre das Ergebnis deutlich schlechter gewesen, wenn man nicht im Sommer 2010 Carlos Eduardo an Rubin Kasan verkauft hätte. In den Geschäftszahlen werden Transfererlöse in Höhe von 16,056 Mio. Euro ausgewiesen. Das sei "in der Geschichte" der TSG ein "Rekorderlös" gewesen, heißt es im Lagebericht des Bundesligisten. Ohne diese Einnahmen hätte man wohl einen Rekordverlust gemacht.

Insgesamt lag der Umsatz der TSG Hoffenheim Fussball-Spielbetriebs GmbH bei 73,3 Mio. Euro. Der größte Teil davon kommt aus dem Topf für die TV-Übertragung. Die Einnahmen aus Medienrechten lagen bei 21,2 Mio. Euro. Weitere 17,4 Mio. Euro brachte der Spielbetrieb. Die Sponsoring-Einnahmen werden mit 13,5 Mio. Euro angegeben, im Jahr zuvor waren es noch 16,3 Mio. Euro.

Personalkosten steigen auf 42 Millionen

Größter Posten bei den Ausgaben sind die Löhne und Gehälter für die 127 Angestellten und 69 Aushilfen. Auch im dritten Bundesligajahr stiegen die Personalkosten weiter an, von 40,5 Millionen auf über 42 Millionen Euro. Für Spielerkäufe zahlte man insgesamt 24,3 Mio. Euro. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Verpflichtung von Peniel Mlapa, Sebastian Rudy, Gylfi Sigurdsson, Roberto Firmino, Kevin Volland und Ryan Babel. Das seien Spieler "mit einem sowohl sportlich als auch wirtschaftlich sehr hohem Entwicklungspotenzial", heißt es im Lagebericht der TSG.

Im vierten Bundesligajahr wolle man nun "die Balance zwischen den Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft" herstellen. Aus den veröffentlichten Zahlen lässt sich errechnen, dass man für die laufende Saison mit einem Verlust von fünf Milllionen Euro gerechnet hat. Allerdings wurden die Daten schon im Oktober erstellt. Damals wusste man noch nicht, dass es durch die Verkäufe von Vedad Ibisevic und Chinedu Obasi unerwartete Transfererlöse in Millionenhöhe geben wird.

Die Kasse der TSG ist nach der Bilanz mit über 113 Mio. Euro prall gefüllt. Was man mit dem Geld, dass wohl aus Einlagen der Gesellschafter stammt, machen will, geht aus den Unterlagen allerdings nicht hervor.

Aufrufe: 04.4.2012, 08:47 Uhr
1899aktuell.de/bzAutor