2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Meitingens Marvin Osman (rechts) bekam die Härte von Aindlings Daniel Deppner zu spüren.  Foto: Karin Tautz
Meitingens Marvin Osman (rechts) bekam die Härte von Aindlings Daniel Deppner zu spüren. Foto: Karin Tautz

Harte Landung in neuer Umgebung

TSV Meitingen verspürt die Härte der Landesliga am eigenen Leib

Nach deftigen Schlappen wird immer wieder gern der blöde Spruch zitiert, dass es doch besser wäre, einmal 0:6 zu verlieren, als sechs Mal 0:1. Darüber konnte am Sonntagabend in Meitingen keiner mehr lachen. Lediglich 23 Gegentreffer haben die Fußballer des TSV Meitingen in der vergangenen Saison kassiert. Mit nur einer Niederlage sind sie zur Meisterschaft in der Bezirksliga Nord gerast. Am Sonntag kam der Crash: Der Aufsteiger ist im ersten Landesliga-Spiel der Vereinsgeschichte gegen den TSV Aindling mit 0:6 untergegangen.

Ein Fehlstart drohte dem TSV Meitingen schon letztes Jahr. Am ersten Spieltag der Saison 2014/15 lag man zur Pause 0:1 gegen den SV Cosmos Aystetten zurücklag. „Das war ein Zeichen des Himmels, dass es so nicht geht“, kommentierte Trainer Ali Dabestani seinerzeit das Unwetter, das für einen Spielabbruch sorgte. Diesmal waren die Blicke zum Himmel von Dabestani und Abteilungsleiter Torsten Vrazic vergeblich. Der Fußballgott versagte den durchaus angebrachten Blitz und Donner.

Torsten Vrazic blickt zurück: „Erst sind wir dem TSV Aindling ins offene Messer gelaufen, dann ist alles gegen uns gelaufen.“ Aindling bestrafte die Meitinger Fehler gnadenlos. Vrazic: „Die haben aus sieben Chancen sechs Tore gemacht. Hut ab vor einer derartigen Effektivität.“ Der TSV Meitingen war aber auch in vielen anderen Belangen unterlegen und hat es dem abgezockten Gegner viel zu leicht gemacht. Dabestani will nicht schönreden: „Wir haben keine Stabilität rein bekommen.“ Wenigstens hat die Zuschauerkulisse mit rund 800 Schaulustigen gestimmt, obwohl sich Vrazic auch hier 100 oder 200 mehr gewünscht hätte.

Das TSV-Führungsduo hofft nun, dass dieser harte Aufprall in der Landesliga auch dem Allerletzten die Augen geöffnet hat, dass die Bezirksliga Vergangenheit ist. „Das war ein Hieb mit dem Zaunpfahl. In der Landesliga weht ein anderer Wind, da geht es schon körperlich ganz anders auf und zu“, sagt Dabestani. Arthur Fichtner, Tobias Hellmann und Benni Hoff verspürten das am eigenen Leib. Ihr Einsatz am Mittwoch ist fraglich.

Denn da hat der TSV Meitingen schon ganz schnell wieder die Chance, das Geschehene vergessen zu machen. Ob das allerdings gelingt? Im Auswärtsspiel der englischen Auftaktwoche sind die Lechtaler zu Gast beim Bayernliga-Absteiger SV Raisting. „Vieleicht gelingt uns ja eine Überraschung“, sagt Ali Dabestani, obwohl ihm mit Christoph Bronnhuber (verletzt) und Denis Buja, der sich in den Urlaub verabschiedet hat, die beiden erfolgreichsten Torjäger der abgelaufene Bezirksliga-Saison fehlen. Für seine 26 Treffer in der vergangenen Runde wurde Buja deshalb schon vor Spielbeginn geehrt.

Die offizielle Torjägerehrung des Augsburger Landboten, die von Herbert Lenz (Württembergische Versicherung) und Alexander Kohler (Wüstenrot) zu Gunsten der Kartei der Not unterstützt wird, findet am Freitag beim Bezirksliga-Eröffnungsspiel in Gersthofen statt.
Aufrufe: 020.7.2015, 22:06 Uhr
Augsburger Landbote / oliAutor