Hamborner Löwen erreichen zweite Runde

Die Gästefans sahen denn auch in der ersten Halbzeit ihre Mannschaft mit deutlich höheren Spielanteilen und dem größeren Einsatzwillen. Das erste Tor schossen jedoch die Gastgeber: Nachdem das Spiel in den ersten zehn Minuten ohne große Höhepunkte auskommen musste, landete eine verunglückte Abwehr von Gäste-Keeper Christopher Viertmann bei Admir Turudija, der sich von der Strafraumgrenze nicht lange bitten ließ und das Leder zur Führung für die Löwen in die Maschen drosch.

Nach dem Rückstand wurden die Gäste aktive und hatten spielerisches Übergewicht. Bastian Borg und Axel Schumacher sorgten über die linke Seite immer für Gefahr und es war dem wieder gut aufgelegten Björn Blättermann im Tor der Hamborner zu verdanken, dass der Ausgleich nicht fallen wollte: So konnte er zwei gut platzierte Fernschüsse mit Glanzparaden entschärfen (16. und 38.) und hatte in der 38. Minute das Glück des Tüchtigen, als er einen strammen Schuss von Maximilian Kapell noch im Nachfassen vor der Torlinie greifen konnte.

Als der Ausgleich förmlich in der Luft lag, tankte sich Daniel Brosowski in der 41. Minute durch die Abwehr der Schwalmtaler, umspielte auch den Torwart – und verzog aus für alle Zuschauern und Mitspieler zunächst unerfindlichen Gründen den Ball rechts am leeren Tor vorbei. „Es war die Grasnarbe“, so „Brose“ später nach dem Spiel. Eine Minute später machte er es besser. Die Wut im Bauch von der vergebenen Chance, tankte er sich erneut durch die rote Abwehr und passte dann im letzten Moment zum besser postierten Admir Turudija, der von halbrechts unhaltbar zum 2:0 einschoss. Mit diesem, für die Löwen sicherlich bis dahin schmeichelhaften Ergebnis, ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel bemühten sich die Gäste, das Ruder noch einmal herumzureißen, die Kräfte schwanden jedoch zusehends. Ganz anders bei den Löwen: Es wurde plötzlich kombiniert, der Zug nach vorne war da. So konnte sich Yüksel Kilic nach schönem Doppelpass durch die Gästeabwehr tanken und ließ mit einem platzierten Flachschuss ins linke Ecke Gäste-Keeper Viertmann keine Chance: 3:0.

Für die tapfer kämpfenden Gäste kam es noch schlimmer: Patrick Hommes, der einen tollen Tag erwischte hatte und auf der rechten Angriffsseite der Löwen für mächtig Alarm sorgte, setzte sich auf der rechten Seite wunderschön durch und zog eine scharfe Flanke in den Strafraum, wo Admir Turudija wieder lauerte. Der brauchte sich aber nicht zu bemühen, da Pechvogel Dominik Kleinen in der Abwehrbewegung das Leder vor ihm unhaltbar ins eigene Gehäuse beförderte.

Man merkte den Gästen nun schon an, dass der berühmte Drops gelutscht war. Zumal Turudija in der 66. Minute mit einem schönen Flugkopfball das nächste Tor im Visier hatte. Drei Minuten später war es dann soweit: In der 69. Minute machte der neue Goalgetter der Löwen seinen Dreierpack komplett und vollendete zum 5:0 Endstand.

Amern gab sich nicht auf und bemühte sich im Rahmen seiner Kräfte noch um den Ehrentreffer, der den Gästen aber nicht vergönnt war: Irgendwie war immer ein Bein der gut sortierten Hamborner Abwehr im Weg und noch in der letzten Spielminute zeigte Björn Blättermann sein ganzes Können und lenkte einen Schuss des eingewechselten Phillip Terkatz um den Pfosten.

Fazit: Ein unter dem Strich verdienter Sieg der Hamborner Löwen gegen einen starken Gegner, der vielleicht ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Nach dem Spiel genossen Spieler, Trainer und Zuschauer jedoch ausgiebig den Erfolg, der für den Ligastart am nächsten Wochenende Mut macht – nach zwei verkorksten Spielzeiten hatten sie es sich alle redlich verdient.

Statistik:

Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Hastedt (60. Ünal), Turudija, Brosowski, Schneider, Hommes, Yilmaz (52. Pastoors), Grevelhörster, Taheri (72. Neul), Kilic.

VSF Amern: Viertmann, Kern, Kleinen, Borg, Akkaya, Agathagelidis (61. Loers), Jansen (72. Terkatz), Schumacher (61. Merkens), Kapell, Bruse.