Gegen die Süddürener, die aus den letzten sieben Meisterschaftsspielen ganze 19 Punkte einsackten und verständlicherweise mit breiter Brust angereist waren, musste Lehmann bereits vor der Partie das Personalkarussell eigenständig in Gang setzen, denn ein halbes Dutzend HSV-Spieler stand verletzungsbedingt nicht zur Verfügung beziehungsweise nahm notgedrungen auf der Reservebank Platz.
So war es auch in den ersten 45 Spielminuten eine umkämpfte, aber ausgeglichene Partie, in der Timo Strüver zunächst per Kopfball am Pfosten scheiterte, um dann wenig später die schöne Hereingabe von Simon Klaer im Tor unterzubringen. Im Gegenzug sorgte die Servos-Elf bei Eckbällen als auch mit langen Einwürfen immer wieder für Gefahr im HSV-Sechzehner, bei der die HSV-Defensive höchstkonzentriert verteidigte.
Glück hatte man auf HSV-Seite, dass der umsichtige Schiedsrichter bei zwei Gästeangriffen nicht von der Vorteilsregelung Gebrauch machte, sodass die Mannschaft von Gästetrainer Michael Servos ihre hieraus entstandene Überzahl vor dem HSV-Gehäuse zur Empörung ihrer eigenen Anhänger nicht ausspielen konnte.
Nach dem Pausentee nahm die Partie auf beiden Seiten Fahrt auf. Dabei ging 77er-Schlussmann Beusch bei einer Abwehrreaktion gegen Strüver mit hochgestrecktem Bein zu Werke, worauf der Unparteiische auf Strafstoß entschied, den der Gefoulte dann selbst zum Führungsausbau vollendete. Nahezu im Gegenzug gelang den Gästen durch Spielführer Werner der sehenswerte Anschlusstreffer, als dieser per Dropkick in „Tor des Monats“-Manier das Leder in den Knick jagte, HSV-Schlussmann Görres demensprechend machtlos war.
Hiernach musste der heimische HSV den Schlussakt auch noch in Unterzahl bestreiten, denn Thauer sah nach einem taktischen Foul die Ampelkarte. Eben bis zu jener 86. Spielminute stand das Spiel dann auf Messers Schneide, bis dann Spies seine Mannschaft mit dem 3:1 erlöste und Dürens Volkan Semiz mit dem Schlusspfiff noch einmal am Pfosten scheiterte.