2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Onur Dogan (links) erwartet mit der SpVg Wesseling-Urfeld Drittligist Fortuna Köln., Foto: Bucco
Onur Dogan (links) erwartet mit der SpVg Wesseling-Urfeld Drittligist Fortuna Köln., Foto: Bucco

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Positive Zwischenbilanz beim FC Hürth - Angespannte Lage bei der SpVg Wesseling-Urfeld

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Die Analyse der Hinrunde fällt bei den Fußballern des Mittelrheinligisten FC Hürth absolut zufriedenstellend aus, wie Trainer Oliver Heitmann versicherte. Dies unterstreicht eindrucksvoll der vierte Tabellenplatz im Aufstiegsjahr. Die Flaute zum Start bekam sein Team rechtzeitig in den Griff. 18 Punkte aus den letzten sieben Begegnungen sind der beste Beweis für die Entwicklung rund um den Salus Park. „Wenn jeder ein bisschen weniger investiert, dann kann so eine Phase entstehen. Ich unterstelle meinen Spielern da keine Absicht. Das spielt sich meist im Unterbewusstsein ab. Wie sonst ist die Niederlage gegen Windeck zu erklären, wo wir in den letzten beiden Minuten noch zwei Treffer kassieren und verlieren”, bekannte Heitmann.

In dieser Situation entwickelte sich Hürth weiter, wurde flexibler, fand die Balance und rückte noch enger zusammen. „Wir legten großen Wert auf Dominanz, verloren in der Defensive dabei die Stabilität. Dies konnten wir komplett abstellen, was die drei Gegentore in den letzten sieben Partien unterstrichen”, so Heitmann weiter. Diese Mischung im eigenen Spiel oder, genauer ausgedrückt, diese Flexibilität will er mit seinem Team weiter verfestigen, um für die Gegner noch schwerer auszurechnen zu sein. Wenn es nach Heitmann geht, dann sollte ein guter Mix aus Pressing und überfallartigen Kontern aus einer stabilen Defensive jeden Gegner vor Probleme stellen.

Überhaupt ist die Punkteausbeute in Hürth nicht das Entscheidende. Das oberste Ziel ist der Klassenerhalt. Es ist nicht wichtig, ob am Ende der vierte oder der sechste Platz herauskommt. Natürlich sollen es so viele Punkte werden wie möglich, dabei soll aber auch die Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers und des Teams erkennbar werden. „Ich denke, dass uns dies sehr gut gelungen ist”, so Heitmann.

In der Vorbereitung ist der Coach ist kein Freund von Hallenturnieren. Dort ist die Verletzungsgefahr einfach zu hoch: „Das geschieht meist aus der kalten Hose heraus. Natürlich bringt es Spaß, den holen wir uns aber auch im Training. Der FC Hürth hat das Rückrundentraining wieder aufgenommen und befindet sich in der zweiten Vorbereitungswoche. Fehlen wird künftig Jordan Übach. Er wechselt nach Erftstadt und hofft dort auf mehr Einsatzzeiten.

In der Vorbereitung auf die Rückrunde steckt auch der Ligarivale SpVg Wesseling-Urfeld. Der Aufsteiger hat bereits in der Sommervorbereitung Defensivschwächen offenbart. 26 Gegentreffer zwangen Trainer Jupp Farkas seinerzeit zu einer Systemkorrektur.

In der Landesliga verteidigte sein Team hoch, presste früh und konnte die Fehler der Gegner erfolgreich nutzen. Trotz Systemänderung blieb der Erfolg zu Saisonbeginn aus. Farkas zog sein Team noch weiter zurück, was sich besonders in den letzten Begegnungen gegen die Spitzenteams aus Bergisch Gladbach und Borussia Freialdenhoven bewährte. Nun folgte der letzte Schliff, um in der Rückrunde, den Klassenerhalt zu garantieren. „Das ist schon ungemein schwer, wenn ein Viertel der Liga absteigen muss. Das sollten die Verantwortlichen nochmals überdenken”, kritisierte Farkas.

Der Übungsleiter der Wesselinger hospitierte fünf Tage beim niederländischen Traditionsverein Feyenoord Rotterdam, um sein Torwarttraining zu modernisieren. „Da hatte ich noch etwas Nachholbedarf. Ich konnte interessante Eindrücke sammeln”, bestätigte Farkas. Auf seinen Offensivspieler Oliver Cylkowski muss er fortan verzichten, da dieser ein Stipendium in Indianapolis/USA angetreten hat. Daneben verließ Deniz Öztürk den Klub, ohne sein Ziel anzugeben. Bereits vorher hatte Sascha Stolz die Segel gestrichen und sich dem SSV Berzdorf angeschlossen.

Da bei der Spielvereinigung jeder Cent umgedreht werden muss, war Farkas froh, dass mit Marc Kübbeler ein ehemaliger Jugendspieler zurückgekehrt ist. Er stieg als Senior mit dem SSV Merten in die Mittelrheinliga auf, kickte anschließend beim Niederrheinligisten SV Hilden, bevor er studienbedingt wieder nach Köln kam. Dort hielt er sich beim Kreisligisten SV Lövenich/Widdersdorf fit.

Dann folgte der Schock. Kübbeler verletzte sich in der vergangenen Woche im Training und zog sich einen doppelten Bänderriss zu. Zu befürchten ist weiterhin ein Riss des Syndesmosebandes. Jan Gran, der sich bei der Spielvereinigung fit hielt, wurde bereits in den letzten beiden Meisterschaftsspielen eingesetzt und zieht die Saison nun durch — ein weiterer gefühlter Neuzugang in Wesseling-Urfeld.

„In den letzten beiden Spielen hat die Truppe gezeigt, was in ihr steckt. Ich rechne mit einem knallharten Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag”, so Farkas abschließend. Am Samstag um 14 Uhr bestreitet die SpVg Wesseling-Urfeld ein Testspiel gegen den Drittligisten SC Fortuna Köln.

Aufrufe: 021.1.2016, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Hajo PützAutor