2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Im Gespräch mit FuPa-Redakteur Tommy Könnel (l.), spricht Manfred Klug (r.) über die Hinrunde, die TuRa Niederhöchstadt und seine persönlichen Trainer-Amibitionen. Archivfoto: Elarbi
Im Gespräch mit FuPa-Redakteur Tommy Könnel (l.), spricht Manfred Klug (r.) über die Hinrunde, die TuRa Niederhöchstadt und seine persönlichen Trainer-Amibitionen. Archivfoto: Elarbi

"Gruppenliga hat mich nur teilweise überzeugt"

Manfred Klug über TuRa Niederhöchstadt, die Gruppenliga und die persönlichen Ziele +++ "Die Pause hat den Jungs gut getan" +++ Zeilsheim und Flörsheim als Favoriten +++ Chef-Traineramt im Blick

Wiesbaden. Im Interview der Woche sprachen wir diesmal mit Manfred Klug, Co-Trainer der TuRa Niederhöchstadt, über sein Team, die Gruppenliga Wiesbaden und seine persönlichen Ziele als Trainer. Mit der TuRa steht Klug nach einem furiosen Saisonstart (sieben Siege in Serie) zur Winterpause mit 33 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Die TuRa startet am 28. Februar beim RSV Weyer in die Restsaison.

Manfred Klug ist seit Saisonbeginn als Co-Trainer bei der TuRa Niederhöchstadt tätig. Zuvor trainierte Klug den SC Domach in der Kreisliga A Limburg-Weilburg. Als aktiver Spieler war er für die SpVgg Sonnenberg – für die bereits in der Jugend spielte – den SV Frauenstein, den SVW Mainz, den SV Heftrich und schließlich Dombach am Ball. Danach machte Klug die B-Lizenz als Trainer und plant nun seinen Weg als Coach.

FuPa: Hi Manni. Die Weihnachtszeit ist vorbei, die Hallenturniere sind gespielt. Allmählich laufen bei allen Vereinen die Vorbereitungen zur Restsaison an. Auch du und dein Team sind mit TuRa Niederhöchstadt bereits ins Training gestartet. Wie sind die Jungs zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung bereits drauf?

Manfred Klug: Die Pause hat den Jungs sichtlich gut getan. Alle sind gut drauf und vor allem mental sehr fit. Wir sind mit fünf Einheiten in der Woche gestartet und arbeiten natürlich viel im Ausdauerbereich, versuchen aber gleichermaßen viel mit dem Ball zu machen. Das ist gut für die Stimmung – schließlich zählt auch der Spaß und die Spieler sollen auch in der Vorbereitung was zu lachen haben.

FuPa: Andere Vereinen haben den Winter genutzt um die Kader an einigen Stellen zu verändern. Bei euch ist diesbezüglich gar nichts passiert. Ist das ein Zeichen des Vertrauens an den aktuellen Kader?

MK: Unser Kader ist breit und gut besetzt. Einige angeschlagene Spieler, die in den letzten Spielen der Vorrunde fehlten, sind zudem wieder zurück. Entsprechend haben wir da auch keinen Handlungsbedarf gesehen. Schade ist nur, dass mit Andreas Scherer und Rani Buderi zwei unserer Langzeitverletzten weiterhin ausfallen. Aktuell ist schwer einzuschätzen wann die beiden Spieler zurückerwartet werden können. Auch hinter der Rückkehr von Martin Zaluk, der weiterhin angeschlagen ist, steht ein großes Fragezeichen. Umso erfreulicher ist es dabei, dass wir mit Justin Rossmann, Carl Hettler, Yannick Zimmermann und Alex Welitschko bereits vier A-Jugendliche in die Erste Mannschaft integrieren konnten. Die Jungs machen eine super Entwicklung, sie hängen sich voll rein und werden uns langfristig noch viel Freude machen. Mit Marko Jovanovic haben wir einen weiteren A-Jugendlichen bereits im Training gehabt – bei ihm bleibt abzuwarten, wie die weitere Entwicklung sein wird.

FuPa: In der Hinrunde seid ihr mit sieben Siegen gestartet und habt mit spielerisch starken Leistungen und teilweise deutlichen Ergebnisse mehr als nur überzeugt. Danach ging es schrittweise bergab und der Kontakt zur Spitze scheint bereits verloren. Wie sind nun die Ziele für die Restsaison und wie groß ist die Hoffnung nochmals derart gut zu starten wie im Sommer?

MK: Das Punkteziel ist weiterhin bei fünfzig Zählern. Da verbleiben wir bei unseren Zielen, die wir vor der Saison ausgesprochen haben. Dazu wollen wir weiterhin schönen und guten Fußball auf den Platz bringen. Diese Ziele sind weiterhin absolut realistisch. Die spielerische Leistung war in der Hinserie jedoch zu schwankend, dort müssen wir konstanter werden und erfolgreicher zu sein. Partien wie in Niedernhausen (0:6, Anm. d. Red.) und gegen Unterliederbach (0:5, Anm. d. Red.) gilt es künftig zu vermeiden, außerdem wollen wir besonders auswärts stabiler auftreten.
Was den Start angeht, ist natürlich wieder die Hoffnung da, ähnlich so gut reinzukommen wie im Sommer. Damals waren wir nach einer sehr guten Vorbereitung beflügelt und hatten die Köpfe frei. Mit jedem Sieg konnte außerdem Selbstvertrauen gesammelt werden. Klar wäre somit wieder toll und auch möglich mit einer Serie zu starten - ein Muss ist es jedoch nicht.

FuPa: Lass uns über die Gruppenliga sprechen. Du bist in der ersten Saison in dieser Spielklasse dabei und konntest dich nun ein halbes Jahr von der Qualität überzeugen. Was ist deine Meinung zur Liga?

MK: Ja die Liga war neu für mich. Überzeugt hat sie mich aber nur zum Teil. Die vorderen Teams, besonders der SV Zeilsheim, DJK Flörsheim und Rot-Weiß Hadamar II, sind spielerisch und taktisch auf einem sehr hohen Niveau. Insgesamt hätte ich aber mehr Mannschaften auf dieser Qualitätsstufe erwartet. Mannschaftstaktisch können die Teams aus dem Mittelfeld und Tabellenkeller nicht mithalten. Allerdings hat jede Truppe richtig starke Spieler dabei und so entscheiden oftmals nur Kleinigkeiten. Außerdem gefällt mir sehr, dass es keine weiten Fahrten gibt und man eigentlich überall jemanden trifft, den man kennt. So macht das ganze sehr viel Spaß.

FuPa: Wen siehst du am Ende an der Spitze und wer wird um den Klassenverbleib bangen müssen?

MK: Die Favoritenrolle geht nach der Vorrunde klar an Zeilsheim und Flörsheim, die sich zurecht da oben festspielen konnten. Auch Hadamar darf man nicht abschreiben, selbst wenn sie zuletzt etwas eingebrochen sind. Wir selbst haben den Kontakt verloren und werden uns wohl eher gemeinsam mit Unterliederbach und dem TuS Hahn dahinter einordnen können. Spannend wird sein, wie sich Zeilsheim unter Neu-Trainer Sascha Amstätter entwickeln wird. Technisch sind die ja ohnehin bereits sehr stark. Als mannschaftlich kompaktes Team überzeugten dagegen eher die Flörsheimer. Schafft es Amstätter auch Zeilsheim als Team zu formen, sind die natürlich absoluter Favorit.
Unten im Keller hat mich bisher vor allem Bierstadt negativ überrascht, da sie eigentlich top besetzt sind und dennoch bereits abgeschlagen sind. Entsprechend werden sie es wohl nicht schaffen. Auch die SG Wildsachsen dürfte es schwer haben. Bei der SG Walluf bin ich sehr gespannt, da sie eigentlich viel stärker sind, als sie sich bisher präsentiert haben. Da ist besonders zu Hause eigentlich viel mehr Potential vorhanden. Der FC Maroc dürfte es nach dem Trainerwechsel im Winter ebenfalls schwer haben. Spannend bleibt es aber wohl wieder bis zum Ende.

FuPa: Du bist jetzt seit einem halben Jahr bei der TuRa als Co-Trainer im Einsatz. Wie sehen deine langfristigen Pläne aus? Bleibst du auch in der kommenden Saison in Niederhöchstadt?

MK: Das ist aktuell schwer zu sagen. Fakt ist, dass Trainer Carsten Ache bereits verlängert hat und ich mit dem Verein in Gesprächen bin. Allerdings mache ich mir zur Zeit noch einige Gedanken. Zwar ist die Arbeit bei der TuRa absolut top, ich kann mein theoretisches und taktischen Wissen einbringen, arbeite in einem tollen Trainer-Team – zu dem auch Toni Volpini gehört, der nicht nur als Torwart-Trainer, sondern auch als weiterer Part des Trainergespanns fungiert – und kann von einem erfahrenen Cheftrainer und Verein viel lernen. Das funktioniert super. Langfristig möchte ich aber natürlich selbst als Cheftrainer arbeiten. Das Niveau sollte dabei aber ähnlich hoch sein, wie bei der TuRa. Ich schließe dabei auch nicht die Kreisoberliga oder gar die Kreisliga A aus, solange das Team ambitioniert ist und der Verein die Philosophie mitträgt, die auch ich als Trainer mitbringen würde. Spruchreif ist dabei jedoch noch nichts, auch wenn es bereits losen Kontakt mit Vereinen gegeben hat. Auch ein weiteres Jahr in Niederhöchstadt wäre also realistisch und absolut denkbar.

Aufrufe: 03.2.2016, 10:00 Uhr
Tommy KönnelAutor