2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Romano Lindner traf für Lübben.  F: Bock
Romano Lindner traf für Lübben. F: Bock

Grün-Weiß Lübben feiert Arbeitssieg

Wackers Paulick trifft und bereitet vor / Burg kassiert erste Niederlage / Kolkwitz wieder 0:0 zu Hause

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Grün-Weiß Lübben bleibt auch nach dem sechsten Spieltag als Aufsteiger ungeschlagen. In Fürstenwalde verzichteten die Spreewälder auf spielerische Extravaganzen und lieferten eine solide Partie ab. Wacker Ströbitz kam derweil erst in der Schlussphase trotz deutlich mehr Ballbesitz zu einem Unentschieden in Wildau.

Union Fürstenwalde II - SV Grün-Weiß Lübben 0:1 (0:1) Mit einem Kopfball-Doppelpass, den man wahrlich nicht alle Tage sieht, sorgten Patrick Nitsch und Torschütze Romano Lindner für den Siegtreffer in einem Spiel, das als Arbeitssieg in die Annalen der grün-weißen Saisonhistorie eingehen wird. Die erste Halbzeit ließ mit ihrem ersten spielerischen Höhepunkt die versammelten Zuschauer – von den 41 zahlenden Besuchern waren übrigens die Hälfte Lübbener – nicht lange warten. Ein zunächst harmlos nach vorn gespielter Ball landete beim am Strafraum lauernden Romano Lindner. Der legte mit dem Kopf auf den nebenstehenden Patrick Nitsch ab, der die Einladung zum Doppelpass dankbar annahm und seinerseits mit dem Kopf den Ball zurückspielte auf den nun zentral postierten Lindner. Von dort brachte der Offensivakteur den Ball links am Fürstenwalder Schlussmann vorbei zur Lübbener Führung im Tor unter (3.). Mit der frühen Führung im Rücken bestimmte Lübben von da an weitestgehend die Begegnung, ohne aber drückend überlegen zu sein. Mit Ballkontrolle und übersichtlichem Stellungsspiel ließen die Spreewälder ihrem Gegner kaum Räume für offensive Beiträge. Einzig ein Fernschuss, der über den Kasten ging, sorgte für etwas Torgefahr bei den Domstädtern (22.). Deutlich klarer waren da schon die Bemühungen der Grün-Weißen, deren größte Chance Patrick Nitsch auf dem Kopf hatte, als er eine Lindner-Ecke aus kurzer Distanz direkt auf den Torwart köpfte (27.). Benjamin Peschk sorgte mit einem abgefälschten Fernschuss aus 16 Metern für die nächste Prüfung von Torwart Tim Patze, die dieser glanzvoll bestand (36.). Beide Teams lieferten sich vor allem ein körperbetontes Spiel, das Schiedsrichter Uwe Schultz mit seiner großzügigen Auslegung der Zweikämpfe offenbar begrüßte. Mit anderen Worten: Er ließ viel laufen. Unter anderem auch einen "Zweikampf", in dem Philipp Herms rüde im Strafraum zu Fall gebracht wurde (46.). Die erste echte Großchance der Gastgeber war einer Lübbener Nachlässigkeit zu verdanken: Ein unnötiger Ballverlust von Denny Matthes brachte einen Fürstenwalder allein vor das Lübbener Tor, wo Patrick Michaelis den Ausgleich gerade noch im Nachfassen verhinderte (55.). Dirk Minkwitz tobte zu Recht am Spielfeldrand. Es sollte aber der einzige Anlass bleiben, sich über vermeidbare Abwehrfehler seiner Mannen zu beschweren. Allenfalls die Chancenverwertung musste er monieren, denn die Grün-Weißen ließen beste Möglichkeiten zur Vorentscheidung liegen: Patrick Nitsch nach Kopfballverlängerung von Romano Lindner allein vor dem Tor (80.) und in umgekehrter Reihenfolge Romano Lindner nach Zuspiel von Patrick Nitsch ebenfalls allein vor dem Fürstenwalder Schlussmann vergaben jeweils das 2:0 (89.). Am Ende rächte sich das nicht. Das 1:0 aus der dritten Minute hielt und Lübben siegte verdient, wenn auch ohne Glanz. Geduld, Routine und Übersicht prägten vielmehr das Spiel der Spreewälder – Tugenden, die Trainer Dirk Minkwitz nach dem unnötigen 2:2 der Vorwoche gegen Guben gewiss gerne gesehen hat.

Phönix Wildau - Wacker Ströbitz 2:2 (1:1). Aus gefühlten 80 Prozent Ballbesitz machten die Cottbuser zu wenig, während Wildau aus drei Chancen zwei Tore fabrizierte. Als sich die Wacker-Abwehr bei einem Eckball etwas unsortiert zeigte, war Phönix mit einem Kopfball zur Stelle und Tormann Thoms ohne Chance. Nach mehreren Anläufen war es dann ein Pass Paulicks, den der frei stehende Kubis direkt zum Ausgleich einschoss. Eine gelungene Koproduktion der beiden Kumpel, die sich aus gemeinsamen Zeiten beim VFC Plauen kennen. Nach der Pause gewannen die Ströbitzer die Oberhand. Unter anderem köpfte Handreck an den Pfosten. Wie aus dem Nichts kam Wildaus erneute Führung, als Neumann aus 16 Metern trocken und unhaltbar abzog. Zweimal rettete der Phönix-Keeper vor Kubis (69., 76.) und ein Kopfball Handrecks (86.) ging drüber, bevor Kowal sich im Wildauer Strafraum den Ball eroberte, zurücklegte und Paulick in der Nachspielzeit seinem Assist auch ein Tor folgen ließ und vollendete.

Kolkwitzer SV – FV Erkner 0:0. Den vielversprechenden Auftakt (eine Flanke Streichs köpfte Dietz aus zwei Metern drüber) konnte der KSV nicht fortsetzen. Erkner hatte mehr vom Spiel und speziell durch Standards einige gute Möglichkeiten. So entschärfte Keeper Waltschew einen 16-Meter-Freistoß. Nach der Pause kam der KSV besser ins Spiel, doch Erkner bot die gefährlicheren Aktionen und Waltschew musste stets auf der Hut sein. Im Schlussgang verfehlte Bagola eine Freistoßeingabe Röhrs knapp und einen Schuss Stefan Jähnes rettete der Keeper mit dem Fuß. So spielte die Elf von Sven Goertz zum zweiten Mal in Folge zu Hause 0:0.

1. FC Guben - Ludwigsfelder FC 0:0 Nach einer zehnminütigen Abtastphase übernahmen die Hausherren das Kommando. Einen Schuss von Okuniewicz klärte ein LFC-Verteidiger gerade noch zur Ecke (10.). Wiederum Okuniewicz hämmerte den Ball knapp am langen Pfosten vorbei (13.). Piotrowski zögerte frei vor dem Torwart zu lange, so dass dieser klären konnte (20.). Nochmals optimal angespielt, schoss Okuniewicz das Leder dem Keeper in die Arme (26.). Ludwigsfelde sorgte in dieser Phase nur durch Standards für Gefahr. Einen Kopfball lenkte Matwiejczyk über die Latte (42.). Ansonsten ließ die von Benjamin Schulz, der für den gesperrten Nitschke auf die Liberoposition rückte, bestens organisierte FC-Deckung nichts anbrennen. Zur zweiten Halbzeit kam der LFC wie umgewandelt aus der Kabine. Die Gubener kamen nicht mehr ins Spiel zurück. Der LFC hatte gute Gelegenheiten, aber Matwiejczyk zeigte sich auf Höhe der Situation. Fast wäre es noch zu einer Entscheidung gekommen. Aber Schulz wurde abgedrängt und seinen Rückpass konnten die Nachrücker nicht verwerten. Glück für den FC, dass unmittelbar vor dem Abpfiff ein frei durchgelaufener LFC-Akteur die Kugel verstolperte. Die Punkteteilung geht aus Sicht der Gubener in Ordnung, obwohl in der ersten Hälfte mehr drin war.

SG Burg – FSV Brieske/Senftenberg 1:2 (1:0). Personell weiter nicht aus den Vollen schöpfend, war das Ziel der Knappen nach drei sieglosen Partien in Burg mit einem vollen Punktgewinn klar. Die drei Spiele ohne Zähler in der aktuellen Saison waren dabei für das Selbstvertrauen nicht förderlich. Das noch fehlende Selbstvertrauen wollte die SG Burg gleich zu Beginn nutzen und kam direkt zu gefährlichen Aktionen über die linke Angriffsseite. Patrick Lahr mit einem Flachschuss aus 20 Metern und Christian Rinza mit einer Eins-gegen-Eins-Aktion mit Paul Ehrlich hatten die Führung für die Benken-Elf auf dem Fuß. Die beste Chance erspielten sich aber die Gäste über Paul Natusch und Max Rietschel. Erstgenannter setzte in Minute 15 seinen Abschluss nur an den Innenpfosten und Brieske wollte nun mehr. Einen Stellungsfehler von Paul Ehrlich versuchte die SG Burg mit einem Heber zu nutzen, der aber ungefährlich über das Tor ging. Philipp Jautze mit einem guten Solo, das Tobias Voigt fair stoppte, und Markus Riedel kamen zu den nächsten Chancen. In der Defensive mussten die Knappen aber weiterhin aufmerksam sein und Christoph Wenzel rettete nur wenige Meter vor der Linie. Die Begegnung entwickelte sich weiter zu einem Kampfspiel im Mittelfeld und beide Mannschaften schenkten sich nur wenige Freiräume. Mit Glück gingen die Hausherren aber noch vor der Pause in Front. Eine von Bastian Rost getretene Flanke flog über Paul Ehrlich in das lange Eck zur überraschenden Halbzeitführung. Für die zweite Halbzeit war der FSV gewillt, die Partie zu drehen und kam besser aus der Pause. Mit einem Freistoß, den Guido Hausdorf nur knapp verpasste, war die Hoffnung auf den Ausgleich präsent. Burg setzte nun auf Konter und musste von den Knappen wachsam gestoppt werden, was das Spiel auch etwas hitziger machte. Das notwendige Glück, das in den Vorwochen fehlte, hatte Christoph Wenzel 20 Minuten vor dem Ende auf dem Fuß. Sein Schuss aus gut 25 Metern ging abgefälscht zum Ausgleich in das Tor von Carsten Gröger. Vom Ausgleich angestachelt blieb der FSV am Drücker und brachte mit Martin Voigtländer einen weiteren Angreifer, um das Spiel noch zu gewinnen. Ein Hübner-Freistoß, der nur in die Mauer ging, läutete die Schlussoffensive ein und zehn Minuten vor dem Ende belohnte sich der FSV für einen couragierten und mutigen Auftritt in der zweiten Halbzeit. Der eingewechselte Voigtlänger wurde im Rückraum freigespielt, beim ersten Schussversuch noch geblockt, kam dann aber mit dem Nachschuss zum umjubelten 2:1. Die Heim-Elf drückte nun auf den Ausgleich und nachlassende Kräfte sorgten für Lücken im Mittelfeld. Nach 92 Minuten war es aber für den FSV Brieske/Senftenberg endlich überstanden und die Saisonpunkte fünf, sechs und sieben auf der Habenseite der Knappen.

Aufrufe: 028.9.2015, 09:07 Uhr
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