2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Gibts bei der DJK Ensdorf wieder ein Offensiv-Spektakel? F: Brückmann
Gibts bei der DJK Ensdorf wieder ein Offensiv-Spektakel? F: Brückmann

Gelingt Schwarzenfeld der Sprung auf Platz eins?

Für den Tabellenzweiten steht das zweite Derby binnen einer Woche an. Die Formkurve des Gegners Detag Wernberg könnte indes besser sein.

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Der Rückstand des 1. FC Schwarzenfeld auf Spitzenreiter Pfreimd beträgt seit der vergangenen Woche nur noch einen Zähler. Bei einem Pfreimder Punktverlust in Ensdorf und einem gleichzeitigen Derbysieg in Wernberg-Köblitz stünden die Schwarz-Weißen nach dem 17. Spieltag an der Tabellenspitze.

Dafür muss das Team von Wolfgang Stier dieselbe Leistung abrufen wie zuletzt gegen den SC Katzdorf, wo man verdient mit 3:0 gewinnen konnte. Dort trat der Tabellenzweite sehr konzentriert auf, er war zu jeder Zeit Herr der Lage. Coach Wolfgang Stier ist sich bewusst, dass im Derby die Favoritenrolle eher bei seiner Elf liegt, denn der TSV Detag Wernberg konnte zuletzt nicht an die Ergebnisse zu Saisonbeginn anknüpfen. Diese Ausgangsposition birgt aber auch eine gewisse Gefahr, denn gerade in einem solchen Nachbarschaftsduell werden die Hausherren versuchen, den Bock umzustoßen und endlich wieder in die Erfolgsspur zurück zu kehren. Bereits im Hinspiel haben die „Lila-Weißen“ bewiesen, dass sie ein unangenehmer Gegner sein können, damals hatte der Tabellenzweite aber knapp die Nase vorn. „Wir müssen auch in diesem Duell wieder von Beginn an konzentriert zu Werke gehen und den Kampf annehmen. Nur so können wir drei Punkte mit nach Hause nehmen“, warnt Wolfgang Stier davor, den Gegner zu unterschätzen. Denn der FC-Coach erwartet ein intensives Match, in dem sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen und wohl die Tagesform entscheiden wird. Personell kann der Favorit fast aus dem Vollen schöpfen, Wolfgang Stier muss lediglich auf die verletzten Bastian Böckl und Andreas Ziegler verzichten.
Von einer etwas anderen Rollenverteilung geht der TSV Detag Wernberg aus, denn auch beim Auswärtsspiel in Kastl konnte die Elf von Thomas Gietl die Trendwende nicht einleiten. Zum wiederholten Mal verspielten die Lila-Weißen in den letzten Minuten einen möglichen Sieg, denn der entscheidende Gegentreffer zum 2:2-Ausgleich fiel – wie schon in Tännesberg – erst in der Nachspielzeit. Dadurch wartet „Detag“ seit mittlerweile fünf Spielen auf einen Sieg, von 15 möglichen Punkten holte man lediglich zwei. „Angesichts des happigen Restprogramms wird es nun ganz schwer, bis zur Winterpause noch einige Punkte auf das Konto zu bringen“, spricht Achim Luff, der sportliche Leiter des TSV, Klartext. Mittlerweile müsse jedem Spieler klar sein, dass nichts von selbst läuft, jeden Zähler müsse man sich in der Bezirksliga hart erarbeiten. Die anstehende Aufgabe gegen den 1. FC Schwarzenfeld könnte für die Mannschaft von Thomas Gietl kaum schwerer sein, denn der Gegner befinde sich derzeit in bestechender Form, wodurch er der SpVgg Pfreimd wieder dicht auf den Fersen ist. „Auch wenn wir nie einen Gedanken daran verschwendet haben, bis zum Saisonende in der Spitzengruppe mitzumischen, sollten wir langsam wieder punkten, denn das Mittelfeld ist inzwischen sehr nahe herangerückt“, macht der sportliche Leiter deutlich. Gegen Schwarzenfeld, die nach Meinung Luffs „zweifellos über die größte individuelle Klasse der Liga verfügt“, sei man in jedem Fall der große Außenseiter. Man müsse versuchen, die groben Fehler in der Defensive, wie man sie in den vergangenen Wochen reihenweise gemacht hat, zu vermeiden, denn sonst sei heute nichts zu holen. Erreichen die Lila-Weißen ein Remis, wäre dies schon ein gefühlter Sieg.


Ein Dreier würde auch der SpVgg Pfreimd wieder guttun, denn zuletzt gab es gegen zwei Teams aus dem unteren Tabellendrittel jeweils nur ein 2:2. Nun geht es für die Elf vom Trainerduo Zechmann/Most zur heimstarken DJK Ensdorf, die nicht nur wegen den Siebert-Brüdern eine der stärksten Offensiv-Abteilungen in seinen Reihen hat. Außerdem ist sich Christian Most bewusst, dass das Team aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach besonders heimstark ist, denn von den bisher 26 Punkten holte die DJK 21 vor den eigenen Fans. Trotzdem will Most die aktuelle Situation nicht dramatisieren oder sogar überbewerten: „Bei unserem Spiel merkt man deutlich den Substanzverlust aus den letzten Wochen, was sich nun auch bei den Ergebnissen wiederspiegelt. Diese waren für mich aber in keinster Weise eine Enttäuschung, sondern ein normaler Prozess in einer langen Saison. Mit 38 Punkten stehen wir nach wie vor weit über unseren eigenen Erwartungen“, relativiert der Coach der Spielvereinigung die letzten Resultate. Nichtsdestotrotz will der Spitzenreiter wieder mehr Stabilität in seine Hintermannschaft bringen, denn jeweils zwei Gegentreffer in zwei Spielen musste man bisher noch nicht verkraften. „Gerade gegen die starke Ensdorfer Offensive müssen wir wieder disziplinierter auftreten“, lautet die Marschroute von Christian Most. Auch wenn in Ensdorf erneut „nur“ ein Zähler rausspringt und dadurch die Tabellenführung futsch wäre, könnte die Pfreimd-Elf gut damit leben. Positiv stimmt das Trainergespann, dass Stefan Schießl nach seiner Erkrankung voraussichtlich wieder einsatzfähig sein wird. Weiterhin fehlen werden Thomas Hösl und Kevin Lösch.
Die Ensdorfer Offensivqualitäten bekam am vergangenen Wochenende auch der SV Schwarzhofen zu spüren, denn Keeper Markus Ullmann musste gleich viermal hinter sich greifen. Gut nur, dass der SVS auch vorne vier Treffer erzielen konnte, sodass man zumindest noch einen Zähler am Kaplanacker behalten konnte. Insgesamt war Trainer Adi Götz mit dem Remis einverstanden; ärgerlich war es trotzdem, dass man zweimal einen zwei-Tore-Vorsprung nicht verteidigen konnte. Nun gilt die volle Konzentration der Bayernliga-Reserve des FC Amberg, die drei Punkte weniger auf dem Konto hat als die Götz-Truppe. Der SVS-Coach sieht zum Gegner einige Parallelen: „Der FC Amberg hat auch eine sehr junge Mannschaft, die in der bisherigen Saison schon einige Höhen und Tiefen durchgemacht hat“, bilanziert Götz. Nachdem seine Elf in den bisherigen Duellen am Amberger Schanzl meist den Kürzeren zog, wäre der Schwarzhofener Übungsleiter mit einer Punkteteilung durchaus zufrieden. Für Adi Götz ist der Gegner allerdings auch ein Team, das schwer auszurechnen ist. Dies liege zum Einen an der Tatsache, dass ab und an Spieler aus der „Ersten“ abgestellt werden, zum Anderen fehle dem Team von Daniel Liermann teilweise noch die Konstanz. In Amberg wollen sich die Blau-Weißen allerdings nicht nur am Gegner orientieren, sondern ihr eigenes Spiel durchziehen. Nicht mithelfen kann erneut Manuel Zäch, der aus beruflichen Gründen verhindert ist. Ob der zuletzt stark aufspielende Christoph Danner mit dabei sein kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden.


Nach der Derbyniederlage in Schwarzenfeld büßte der SC Katzdorf Platz vier wieder ein, dennoch steht das Team von Holger Fleck mit 27 Punkten weiter voll im Soll. In Schwarzenfeld habe sich einfach die größere Qualität durchgesetzt, sodass die Niederlage auch in Ordnung ging. Im Heimspiel gegen die SpVgg Schirmitz erwartet Coach Holger Fleck eine komplett andere Partie, in der das Ziel in jedem Fall ein Dreier sein wird. Allerdings warnt der Katzdorfer Trainer vor dem Aufsteiger: „Die Schirmitzer werden uns mit Sicherheit alles abverlangen. Sie haben in der Saison bereits öfter bewiesen, dass sie sich bis zur 90. Minute nicht geschlagen geben. Wir müssen uns also auf ein intensives Match einstellen.“ Gerade auch aufgrund des hitzigen Hinspiels rechnet Holger Fleck, dass das Duell sehr „emotionsgeladen“ verlaufen könnte – darauf müsse man vorbereitet sein. Der SC Katzdorf will morgen einmal mehr seine Heimstärke unter Beweise stellen, denn auf dem heimischen Geläuf spielen die Rot-Schwarzen besonders gerne – nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung der frenetischen Fans. Holger Fleck verlangt von seinem Team „neben Mentalität, voller Leistungsbereitschaft und der nötigen Tick Cleverness eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung“, dann ist gegen den Tabellenzehnten auf alle Fälle ein Sieg drin.
Einen enorm wichtig Sieg landete zuletzt der FC Wernberg bei seinem Gastspiel in Grafenwöhr, denn durch den Auswärtserfolg verschaffte sich der Aufsteiger ein zehn-Punkte-Polster auf Relegationsplatz 13. Darauf will sich die Truppe von Erwin Zimmermann allerdings nicht ausruhen, denn gegen das Schlusslicht aus Tännesberg gelte es, nachzulegen und die nächsten drei Punkte einzufahren. „Wir müssen den Mitaufsteiger zu jeder Zeit ernst nehmen. Wenn wir an die erste Halbzeit aus dem Spiel in Grafenwöhr anknüpfen können, ist in jedem Fall was drin“, blickt Zimmermann schon mit Zuversicht in die wichtige Partie. Natürlich hat auch der FC-Trainer die positive Tendenz des TSV Tännesberg vernommen, denn in den letzten Wochen zeigte sich der Tabellenletzte stark verbessert. „Gerade deshalb ist es wichtig, neben Disziplin, Laufarbeit und Kampfgeist genügend Geduld mitzubringen und Ruhe zu bewahren, sollte es Mitte der zweiten Halbzeit noch 0:0 stehen“, gibt der erfahrene Coach seiner jungen Mannschaft mit auf den Weg. Gelingt den Grün-Weißen ein Heimsieg, wäre man mit 26 Zählern voll im Soll. Auch wenn das noch nicht der sichere Klassenerhalt wäre, käme man diesem schon einen großen Schritt näher. Der Kader bleibt für die morgige Partie weitestgehend unverändert, einzig könnte Johannes Schwirtlich nach überstandenem Muskelfaserriss wieder zum Team stoßen.
Tännesbergs Coach Hans-Jürgen Linge trauerte auch während der Woche noch der empfindlichen Heimniederlage gegen den Lokalrivalen SpVgg Vohenstrauß hinterher, denn dieses Derby hätte man keinesfalls verlieren müssen. „Die Niederlage war verdient, denn wir haben uns für solch eine schwache Vorstellung den schlechtesten Zeitpunkt ausgesucht, den man sich vorstellen kann. Vielleicht war der Druck zu groß, denn wir konnten nichts davon umsetzen, was wir uns ursprünglich vorgenommen hatten“, findet Linge deutliche Worte. „Auch beim Gegentor haben wir fleißig mitgeholfen.“ Durch den frühen Gegentreffer wurde die eigene Taktik schon nach wenigen Minuten über den Haufen geworfen, wovon man sich nicht mehr erholen konnte. Der TSV-Verantwortliche erwartet nun beim Mitaufsteiger Wernberg eine Trotzreaktion, auch wenn die letzten Ergebnisse gegen den FC (0:6, 2:2, 0:4) nicht unbedingt für das Schlusslicht sprechen. Auch wenn der Abstieg durch die letzte Niederlage quasi besiegelt ist, blicken die Tännesberger weiter nach vorne. „Wir haben in dieser Saison schon viele Rückschläge erlebt – und sind immer wieder aufgestanden. Wir werden auch am Sonntag wieder alles versuchen, um nicht leer auszugehen“, gibt sich Hans-Jürgen Linge trotzdem weiterhin motiviert. Unterbinden müsse man das blitzschnelle Wernberger Umschaltspiel, das sie vor allem auch in der letztjährigen Aufstiegssaison „unheimlich stark“ gemacht habe. Welches Personal der TSV-Coach zur Verfügung hat, entscheidet sich erst kurzfristig, denn einige erkrankte bzw. angeschlagene Akteure konnten in der laufenden Woche nicht trainieren.

Aufrufe: 04.11.2016, 18:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor