Gaudi wie beim Oktoberfest

SC Viktoria Nidda - SV Somborn 4:1

Die Viktoria befindet sich nach diesem Erfolg wieder auf Tuchfühlung zur Spitzengruppe, während die Freigerichter ihren ersten Dämpfer hinnehmen mussten. Auffallend: Verbandsliga-Absteiger SV Somborn kassierte auf der Gänsweid vier Gegentore, in den sieben Partien zuvor hatte die Müller-Elf nur sechs Treffer hinnehmen müssen.

SC-Trainer Stephan Belter hatte gegenüber dem Auftritt gegen Bischofsheim zwei Veränderungen vorgenommen: Für den beruflich verhinderten Sven Dickmann rückte Alexander Möller in die Viererkette. Und Kevin Kuhl hatte den Vorzug vor Raphael Reiss erhalten.

Die Viktoria agierte von Beginn an sehr konzentriert und hatte bei einem Standard die erste Chance. Bei dem Freistoß von Kevin Kuhl fischte SVS-Torhüter Jonas Zipf den Ball aus dem unteren Tordreieck (4.). Sieben Minuten später ging die Heimelf in Führung: Einen von Kevin Arnold an Marc Kneifl verursachten Foulelfmeter verwandelte Igor Divkovic im Nachschuss zum 1:0 (11.).

Nidda stand mit der eigenen Viererkette sehr hoch und ließ dem Gegner somit wenig Raum für geordnetes Kombinationsspiel. Der SV Somborn verbuchte in der Folge zwar mehr Spielanteile, doch zwingend waren die Aktionen des Tabellendritten nicht. Einzig bei einem noch abgefälschten Schuss von Tuncay Zortuk keimte so etwas wie Torgefahr auf (20.). Das Spiel der Viktoria wirkte variabler und nach vorne zielstrebiger. Nach gut einer halben Stunde hatte Sascha Roloff die Riesenchance zur Resultatserhöhung, doch scheiterte er am besten Somborner Spieler, Keeper Jonas Zipf (31.). Nach schöner Ballstafette über die rechte Seite fand auch Kevin Kuhl in dem gut parierenden Torsteher seinen Meister (38.). Mit einer bis dato verdienten Niddaer 1:0-Führung ging es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel änderte sich zunächst wenig. Nidda hätte durch Noah Michel (47.) und Marco Filges (53.) die Führung ausbauen können. Die Gäste enttäuschten und Ruben Schneider verursachte nach gut einer Stunde den zweiten Strafstoß. Nach Foulspiel an Michel traf Divkovic diesmal sicher vom Punkt und erhöhte auf 2:0 (62.).

Letztes Aufbäumen

SVS-Coach Karl Müller reagierte und brachte mit Dannewitz und Befus frische Kräfte. ,,Somborn hat immer Lösungsmöglichkeiten parat", hatte Belter vor dem Spiel auf Stärken des Gegners hingewiesen. In der Tat war die vollzogene Umstellung gleich von Erfolg gekrönt. Nach Zuspiel von Zortuk war Christopher Weitzel zum 2:1-Anschlusstreffer erfolgreich (68.). Die Tatsache, dass sich Nidda vom Gegentreffer nicht aus der Ruhe bringen ließ, zeigt, wie stabil die Viktoria in diesem ,,Oktoberfestspiel" auftrat. Nach präzise hereingegebener Ecke von Kuhl war es erneut Divkovic, der am langen Pfosten lauernd zum vorentscheidenden 3:1 einköpfte (73.).

Nur zwei Minuten später war Somborn dann endgültig der Zahn gezogen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß nutzte die Viktoria die Überzahlsituation konsequent und erhöhte durch Michel auf 4:1 (75.). Vier Minuten später hatte Roloff sogar den fünften Treffer auf dem Schlappen. In der verbleibenden Spielzeit passierte dann nicht mehr viel.

,,Wir müssen es akzeptieren und das Spiel ordentlich zu Ende spielen", hatte SVS-Coach KarlMüller schon nach dem vierten Gegentreffer die ,,weiße Fahne" gehisst. Eine der besten Saisonleistungen verhalf Viktoria Nidda zu diesem Heimsieg. Aus einer sehr geschlossenen auftretenden Heimelf ragten der dreifache Torschütze Igor Divkovic, Spielmacher Sven Diedrich und Marc Kneifl auf der linken Abwehrseite heraus.

SC Viktoria Nidda: Kempf - Möller (90./Meinzer), Pilch, Divkovic, Kneifl - Filges, Jonathan Jung, Diedrich (90./Reichert), Roloff, Kuhl - Michel (84./Reiss).

SV Somborn: Zipf - Arnold, Neis, Schneider (63./Befuss), Karakaya, Dikmen (79./Görge), Wütscher, Behnsen, Weitzel, Shabani (63./Dannewitz), Zortuk. - Tore: 1:0 (11./FE) Divkovic, 2:0 (62./FE) Divkovic, 2:1 (68.) Weitzel, 3:1 (73.) Divkovic, 4:1 (75.) Michel. - Beste Spieler: Divkovic, Diedrich, Kneifl - Zipf. - SR: Krieger (Steinau). - Z: 150.