2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Schwarzhofens Stefan Voith (hinten) will nach dem TSV Detag Wernberg auch dessen Erzrivalen FC Wernberg in die Enge treiben. Foto: Ziereis
Schwarzhofens Stefan Voith (hinten) will nach dem TSV Detag Wernberg auch dessen Erzrivalen FC Wernberg in die Enge treiben. Foto: Ziereis

Ganz Wernberg-Köblitz ist in Derbystimmung

Während am Sonntag der FC Wernberg beim SV Schwarzhofen antritt, muss der TSV Detag beim SC Katzdorf ran

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Die Bezirksliga Nord verspricht jede Woche ein Landkreisderby, am Sonntag gibt es sogar zwei davon. Der TSV Detag Wernberg erwies sich in der noch jungen Saison allerdings nicht als Derby-Experte, denn sowohl in Schwarzenfeld als auch in Schwarzhofen musste die Elf vom Trainerduo Christian Luff und Thomas Gietl das Feld mit einer 1:2-Niederlage verlassen.

Allerdings zeigten sich die „Lila-Weißen“ davon völlig unbeeindruckt, denn am vergangenen Montag feierte man gegen den FC Amberg II ein 8:1-Schützenfest. Das Trainerteam ist allerdings bemüht, das Team auf dem Boden der Tatsachen zu behalten, denn man hat nicht vergessen, dass man sich bisher zwei völlig unnötige Niederlagen einhandelte, wo man jeweils bereits mit 1:0 in Führung lag. „Mit dem SC Katzdorf wartet eines der heimstärksten Teams auf uns, die unsere beiden Bezwinger Schwarzenfeld und Schwarzhofen mit einer Niederlage nach Hause geschickt haben. Das sollte für alle Warnung genug sein“, mahnt der sportliche Leiter Achim Luff. Außerdem erwartet der TSV einen gereizten Gegner, denn der SC Katzdorf hat am vergangenen Doppelspieltag beide Spiele verloren. In der „Höhle des Löwen“ – wie es Achim Luff aufgrund der fulminanten Katzdorfer Anhänger bezeichnet – gelte es, kühlen Kopf zu bewahren und die schnellen Angriffe des Gegners zu unterbinden. Nicht mithelfen kann urlaubsbedingt Bastian Dütsch, die Einsätze der verletzten Patrick Schmid und Michael Frischholz sind eher unwahrscheinlich. Artur Becker informierte darüber hinaus den Verein, dass er aufgrund fehlender Einsatzzeiten nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Erfreulich ist hingegen die Rückkehr von Urlauber Emanuil Petrov und Christoph Reis, der zukünftig wieder voll angreifen will. Voll angreifen will am Sonntag auch der SC Katzdorf, der die letzten beiden Niederlagen beim FC Amberg II und in Ensdorf wieder ausmerzen will. Gerade auf heimischem Geläuf will Trainer Holger Fleck einen Dreier einfahren, um den kleinen Negativtrend zu beenden. „Gegen Detag wollen wir in jedem Fall einen Heimsieg, das sind wir auch unseren fantastischen Fans schuldig“, geht Fleck optimistisch ins Derby. Trotzdem erwartet der SC-Coach eine schwere Partie gegen einen Gegner, der durch dessen Kantersieg natürlich mit Rückenwind anreisen wird. Im Gegensatz zu den letzten beiden Spielen muss der SCK allerdings versuchen, in beiden Halbzeiten eine konzentrierte Leistung abzuliefern, in der jeder einzelne Akteur an seine persönliche Grenze gehen muss. Dass man dazu im Stande ist, habe man bereits in den ersten drei Saisonspielen eindrucksvoll gezeigt.

Herkulesaufgabe“ für den TSV Tännesberg

Seine Grenzen aufgezeigt bekam bisher der Aufsteiger TSV Tännesberg, bei dem bisher nur ein mageres Pünktchen auf der Habenseite steht. Am Doppelspieltag gab es für den Aufsteiger zwei klare Niederlagen, wobei man die beiden Gegner FV Vilseck und SpVgg Pfreimd wiederholt zum Tore schießen einlud. „Nach individuellen Fehlern geraten wir immer wieder unnötig ins Hintertreffen. Fußballerisch sind zwar gute Ansätze erkennbar, doch es fehlt in der Defensive derzeit an der nötigen Stabilität“, hadert Coach Hans-Jürgen Linge. Am Sonntag kommt mit dem SV Raigering der Spitzenreiter in den Landkreis Neustadt/Waldnaab, der bisher eindrucksvoll seine Ambitionen untermauert hat. 13 Punkte aus den ersten fünf Spielen – die Zwischenbilanz der „Panduren“ spricht eine eindeutige Sprache. Auch wenn es im Vorfeld nach einer klaren Sache aussieht, will der TSV nicht schon vorher kapitulieren. „Wir müssen endlich den Respekt ablegen und begreifen, dass wir nur eine Chance haben, wenn jeder an seine läuferische und kämpferische Höchstleistung geht“, gibt Linge klar die Richtung vor. Der TSV-Chefanweiser sieht es sogar als kleine Chance, dass am Sonntag niemand einen Pfifferling auf seine Truppe setzt: „Vielleicht ist der SV Raigering gerade deshalb der richtige Gegner.“ Nicht mithelfen kann neben den Langzeitverletzten Johannes Stahl, Daniel Rieger und Markus Forster der erkrankte Petr Kopriva. Offensivspieler Michael Weig ist hingegen wieder aus dem Urlaub zurück und einsatzbereit.


Schwarzenfeld will Lauf fortsetzen

In ganz anderen Sphären bewegt sich der 1. FC Schwarzenfeld, denn nach der Auftaktpleite beim SC Katzdorf konnte die Mannschaft von Wolfgang Stier alle weiteren Spiele für sich entscheiden, wodurch man sich vorerst in der Spitzengruppe festgesetzt hat. Positiv stimmt den FC-Trainer, dass die Erfolge gegen den FC Wernberg und beim SV Hahnbach keine Zufallsprodukte, sondern hochverdient waren. Trotzdem begegnen die Hausherren den Gegner aus Vilseck mit einem gehörigen Respekt, denn nach Einschätzung von Wolfgang Stier ist das Team aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach besser, als es sein derzeitiger Tabellenstand aussagt: „Wenn der FV Vilseck erst einmal ins Spiel kommt, wird es sehr schwer, diesen Gegner zu schlagen. Wir müssen die Aufgabe hochkonzentriert angehen und vor allem Konter vermeiden“. Warnung genug dürfte das letztjährige Aufeinandertreffen im Sportpark sein, denn damals gab es eine 1:4-Heimpleite, obwohl man nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft war. Deshalb gilt es, am heutigen Samstag hochkonzentriert in die Partie und wenn möglich früh in Führung zu gehen, denn ein schnelles Tor würde dem FC gerade gegen die Elf aus dem Vilstal in die Karten spielen. Personell wird es im Schwarzenfelder Lager allerdings nicht besser, denn zu den bereits verletzten Christoph Bäßler und Marco Griebl gesellten sich nun auch noch Philipp Fischer und Thomas Bayerl. Die beiden Kapitäne Mathias Meßmann und Marco Zirngibl, die seit Wochen angeschlagen sind, schleppen sich von Spiel zu Spiel. Dennoch bleiben die Schwarz-Weißen optimistisch, denn das Ziel es, die drei Punkte im Sportpark zu behalten.


Pfreimd will dritten Sieg in Serie

Ein relativ unbekannter Gegner wartet auf die SpVgg Pfreimd, denn das Team vom Trainergespann Christian Zechmann/Christian Most tritt am Sonntag beim TuS Kastl an. Im Lauterachtal erwartet Christian Most einen sehr motivierten, laufstarken und zweikampfstarken Gegner, der durch den ersten Saisonsieg in Vilseck Blut geleckt hat und nun nachlegen will. Dies ist für die Spielvereinigung trotzdem kein Grund, Angst vor dem Gegner zu haben, immerhin steht man nach vier Siegen aus den ersten fünf Partien auf einem sehr zufriedenstellenden zweiten Tabellenplatz. Wenn die Pfreimd-Elf an seine zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen kann, wird es für Christian Most am Ende nur einen Sieger geben: „Wir wollen wieder die richtige Balance zwischen einer stabilen Defensive und erfrischendem Offensivfußball finden; gutes Passspiel, die nötige Laufbereitschaft und volle Konzentration haben uns zuletzt ausgezeichnet – dies wollen wir auch am Sonntag wieder an den Tag legen.“ Allerdings müssen die beiden SpVgg-Trainer mit einem veränderten Kader auskommen, denn die beiden Schreyer-Brüder werden am Sonntag nicht zur Verfügung stehen; Maximilian weilt im Urlaub, während sich Lukas eine Knöchelverletzung zugezogen hat und noch etwa zwei Wochen pausieren muss. Weiterhin fällt Max Mischinger aus, bei Sebastian Ring erscheint zumindest ein Kurzeinsatz nicht ausgeschlossen. Wieder zum Team wird Maximilian Herzog stoßen, der aus dem Urlaub zurück ist.


Schwarzhofen empfängt erneut Wernberg

Am Schwarzhofener Kaplanacker kommt es – wie bereits am vergangenen Freitag – zum Duell „Schwarzhofen gegen Wernberg“; Unterschied ist diesmal nur, dass es die Elf von Adi Götz mit dem FC Wernberg zu tun bekommt. Die „Generalprobe“ gegen den TSV Detag Wernberg verlief dabei erfreulich, denn die Blau-Weißen konnten die enge Partie durch einen späten Treffer von Manuel Zäch mit 2:1 für sich entscheiden. Gut getan hat natürlich auch der Sieg beim „Angstgegner“ in Vohenstrauß, wo man die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt erzielte und dem Gegner damit den Schneid abkaufte. Am Sonntag erwartet der Coach des SVS sozusagen „die Mannschaft der Stunde“, denn wohl niemand hätte dem Aufsteiger solch einen furiosen Start zugetraut. „Der FC Wernberg hat nicht umsonst bereits zwölf Punkte eingefahren. Er stellt mit nur vier Gegentoren die beste Defensive der Liga und auch in der Offensive zeigten die Wernberger bereits ihre Qualitäten“, zollt Adi Götz dem Gegner großen Respekt. Für seine junge Truppe werde es dementsprechend schwer, sich gute Tormöglichkeiten zu erarbeiten. „Wenn wir uns Chancen erspielen, müssen wir diese konsequent nutzen“, sagt Götz, denn oft werde man nicht vor FC-Keeper Jonas Lang auftauchen. Für den Gastgeber werde es wichtig sein, geduldig zu bleiben und auf seine Chance zu warten. Wenn es dann letztlich „nur“ für einen Punkt reicht, wäre man in Schwarzhofen aber auch nicht zu Tode betrübt. Wieder mit dabei ist Alexander Götz, der aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. Stattdessen befindet sich nun Michael Danner in den Ferien, der dem Team sehr fehlen wird.

Mit einem Remis könnte auch der FC Wernberg gut leben, denn Coach Erwin Zimmermann schiebt die Favoritenrolle dezent dem SV Schwarzhofen zu. Nach der ersten Niederlage in der noch jungen Spielzeit beim Derby in Schwarzenfeld rehabilitierte sich die junge FC-Truppe gegen die SpVgg Schirmitz schnell, denn auf heimischem Terrain behielt man durch Treffer von Stephan Lindner und Johannes Schwirtlich verdient mit 2:0 die Oberhand. Dies habe laut Trainer Zimmermann gezeigt, dass sich die Mannschaft auch durch einen Rückschlag nicht aus der Bahn werfen lässt. „Außerdem wissen wir ganz genau, wo wir herkommen und was wir in dieser Saison erreichen wollen. Durch den grandiosen Start lassen wir uns aber nicht den Kopf verdrehen, wir bleiben ganz klar auf dem Boden“, relativiert Erwin Zimmermann die aktuelle Situation. Trotzdem genieße der Aufsteiger die derzeitige Momentaufnahme, auch wenn man sich im Klaren ist, dass sich dies im Laufe der Saison noch ändern wird. „Es werden auch noch andere Zeiten auf uns zukommen“, ist sich der Mann an der Wernberger Linie bewusst. Bereits am Sonntag könnte es nach Ansicht von Zimmermann soweit sein, denn mit dem SV Schwarzhofen hat seine Truppe eine Mannschaft vor der Brust, der über ausreichend Erfahrung verfügt und auch heuer wieder im vorderen Tabellendrittel zu finden sein wird. Trotzdem geht der FC Wernberg diese Aufgabe angriffslustig an, denn es gebe nichts zu verlieren. „Wenn wir etwas mitnehmen, sind das absolute Bonuspunkte für uns“, lautet das Credo des Aufsteigers. Entscheidend wird es sein, dass die junge FC-Truppe wieder aus einer gesicherten Defensivleistung aufbauen kann. Mit schnellen Gegenangriffen will der Aufsteiger schließlich zum Erfolg kommen; dass er dazu in der Lage ist, hat er bereits mehrmals bewiesen. Erwin Zimmermann muss zwar auf den ein oder anderen Akteur verzichten, nichtsdestotrotz werden die Grün-Weißen wieder ein Team auf den Platz schicken, die in der Lage ist, für eine Überraschung zu sorgen.

Aufrufe: 019.8.2016, 16:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor