Durch einen äußerst glücklichen 1:0-Sieg holte sich der FV Vilseck den Titel des Siegers im Kreis Amberg/Weiden. Der unterlegene SV Sorghof ließ hochkarätige Möglichkeiten aus und vergab damit leichtfertig seine Titelchancen. Die spielerische Qualität dieses Derbys konnte die fröstelnden Zuschauer kaum erwärmen. Kein Wunder, denn auf beiden Seiten fehlten wichtige Akteure. Nach 15-minütiger Abtastphase bekam der SV Sorghof immer mehr Oberwasser gegen einen sehr verhalten auftretenden Gast. Der Bezirksliga-Spitzenreiter ließ dabei auch jeden Zug zum Tor vermissen.
Aus der Feldüberlegenheit der Hausherren ergaben sich zahlreiche gute Chancen zum Führungstor. Nachdem Michael Deinzer nur um Handbreite am Pfosten vorbeizielte (16.), war es Udo Hagerer, der zweimal (22./32.) in gute Schussposition kam, aber ebenfalls nicht traf. Bei seinem Kopfball reagierte FV-Keeper Stephan Pröls glänzend (24.). Nachdem Benjamin Kraus eine weitere Chance liegen ließ, (40.) ging es torlos in die Pause. Vilseck hatte bis dahin das gegnerische Tor kein einziges Mal in Gefahr gebracht.
Kreisvorsitzender Albert Kellner (r.) gratulierte dem FV Vilseck zum Sieg im Toto-Pokal. Foto: Ertl
Scheinbar war es ein schlechtes Omen, dass die Sorghofer Stadträte in der Halbzeit das „Promi-Elfmeterschießen“ gegen ihre Vilsecker Ratskollegen verloren. Ein etwas umstrittener Handelelfmeter, nach einer Abwehraktion von Harald Zilbauer, nach unnötigen Ballverlust, sollte die spielentscheidende Szene des Spieles sein. SV-Keeper Davide Damiano hielt den von Stefan Liermann getretenen Strafstoß, doch gegen seinen Nachschuss war kein Kraut gewachsen (61.).
Zuvor hatte sich FV-Keeper Pröls bei einer Abwehraktion sichtlich schmerzhaft verletzt (54.), doch er biss auf die Zähne und avancierte mit tollen Paraden zum eigentlichen Matchwinner des Endspiels. Der Sorghofer Sturmlauf in der verbleibenden Spielzeit blieb ohne zählbaren Erfolg, nachdem Pröls alles hielt, was auf sein Tor kam. So bei der Doppelchance durch Benedikt Ertl und Andreas Meyer (78.) und beim verdeckten Schuss von Deinzer (82.).
Sorghofs letzte Chance war ein Kopfball von Max Bruckner, der hauchdünn über die Latte strich (85.). Der FV war clever genug, trotz sechsminütiger Nachspielzeit den glücklichen Sieg über die Zeit zu retten. So konnten sich die Gäste nach dem Schlusspfiff von Schiri Ehrnsperger als überaus glücklicher Totopokalsieger feiern lassen und den Siegerscheck in Höhe von 700 Euro aus den Händen von Kreisspielleiter Albert Kellner im Empfang nehmen.
Nach dem Finale übergab die BFV-Sozialstiftung zudem einen Scheck in Höhe von 2000 Euro an die Hinterbliebenen des Mitte April tödlich verunglückten Torhüters Frantisek Malers. Kreisspielleiter
Albert Kellner überreichte die Summe an Malers Familie, von der Mutter Jana Büttner (43), seine Frau Nikola und die kleine Tochter Nina Valentyna – sie wird am 16. Juni vier Jahre alt –, die in Begleitung
von Elke Redondo – Mutter von Fernando Rodondo, Fußballer der SpVgg Bayern Hof und Malers
bester Freund – nach Sorghof gekommen waren.
SV Sorghof: Davide Damiano, Harald Zilbauer, Timo Nürnberger, Florian Ertl, Maximilian Bruckner, Andreas Meyer, Patrick Ertl (72. Tobias Rudolf), Patrick Walzel (46. Benedikt Ertl), Benjamin Kraus, Udo Hagerer, Michael Deinzer.
FV Vilseck: Stephan Pröls, Thorsten Troche, Benedikt Hollweck, Martin Kratzer (79. Philip McLarrin), Daniel Liermann, Alexander Kredler, Johannes Mayerhofer, Dominik Stubenvoll, Georg Pröls, Stefan Liermann, Bastian Stöckl.
Tor: 1:0 (61.) Stefan Liermann.
SR: Thomas Ehrnsperger (SV Vilshofen).
Zuschauer: 300.