2024-04-30T13:48:59.170Z

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reude in  reinster Form gab es am Sonntag beim Meister der Bezirksliga,  FV Sulz, zu sehen. | Foto: Bettina Schaller
reude in reinster Form gab es am Sonntag beim Meister der Bezirksliga, FV Sulz, zu sehen. | Foto: Bettina Schaller

FV Sulz macht den Aufstieg perfekt

Sulz besiegt den SV Rust 2:0 +++ Faire Ruster stehen der Meisterfeier des verdienten Titelträgers FV Sulz nicht im Weg

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Vor rund 400 Zuschauern feierte der FV Sulz am Sonntag vorzeitig den Titelgewinn, der mit dem Aufstieg in die Landesliga verbunden ist. Der Erfolg wird als Ergebnis einer konzeptionellen Arbeit über Jahre hinweg gesehen.

Das spielentscheidende Tor fiel in der 77. Minute, als der fünf Minuten zuvor eingewechselte Dino Dzelic die Rote Karte sah. Der Grund: Handspiel auf der Linie durch den Ruster Verteidiger, der damit einen Kopfball von Florian Krüger abwehrte. Das hatte Schiedsrichter Gerhard Blust zuerst nicht so gesehen. Der Emmendinger Schiedsrichter hatte auf Eckball entschieden, doch die Ruster Fußballer zeigten Fair Play. Blust revidierte auf Ruster Zuruf seine Entscheidung.


Viel Zeit durch heftige Diskussionen verging, was an Bjarne Binders Nerven zerrte, denn der 21-Jährige war von Trainer Markus Eichhorn angehalten, den Strafstoß zu verwandeln. "Ich war extrem aufgeregt", so Bjarne Binder nach Spielende. Das sei er zwar immer bei einem Elfmeter so, allerdings in dieser Situation besonders nervig. "Ich musste am Elfmeterpunkt warten, wurde von den Gegnern angegangen, die Zeit lief und lief, das geht ganz schön an die Nerven." Schlussendlich konnte er sich konzentrieren, habe den Torwart fokussiert und zielsicher den Ball ins Netz platziert.

Mit diesem Tor kippte das Spiel, das über lange Strecken sehr verhalten wirkte. Die Eichhorn-Elf war optisch überlegen trotz einiger Fehlpässe und schwacher Abschlüsse. Markus Eichhorn hatte schon in der Kabine seinen Jungs eingeimpft: "Wir spielen voll auf Sieg." Für Mario Pies und Bjarne Binder hieß dies, schnell nach vorne spielen und Pies sucht sich zum Abschluss das lange Eck. "Hat in den letzten Spielen immer geklappt", resümierte Bjarne Binder. Doch SV-Trainer Andreas Grüninger hatte seine Jungs taktisch gut eingestellt. Die Ruster hielten die Räume sehr eng. Die Schwarz-Gelben mussten sich in Geduld über, was auch die Nerven der Sulzer Fans strapazierte. War doch erklärtes Ziel der Begegnung, "wir machen die Meisterschaft heute im Heimspiel klar", so FV-Trainer Eichhorn. Die Befreiung kam für das Trainergespann Eichhorn/Heitz mit dem 1:0, dem in der 83. Minute ein 2:0 folgte. Jens Kiesele jubelte zwar nach der Vorlage durch Bjarne Binder, doch war es ein Ruster, der dem eigenen Keeper Mark Kassel den Ball ins Netz drückte.

"Heute haben die Jungs Vereinsgeschichte geschrieben." Rochus Becherer

"Wir haben 2:0 gewonnen, hinterher fragt keiner mehr danach", so Rochus Becherer. Der Vorsitzende des FV Sulz: "Heute haben die Jungs Vereinsgeschichte geschrieben." Nicht nur für den FV-Vorsitzenden, da in seine sechsjährige Amtszeit gleich drei Meisterschaften der Senioren fallen. 2009/10 Aufstieg in die Kreisliga A, 2012/13 Aufstieg in die Bezirksliga, das entscheidende Spiel am 9. Juni und 23 Monate später der Aufstieg in die Landesliga.

Die Saison 2014/15 ist für den FV Sulz gut gelaufen. "Wir wollten gleich in der Hinrunde raus aus der Abstiegszone", so Trainer Eichhorn, und dass es dann so gut gelaufen sei, freue ihn immens. Und beim Coach von Rust? "Sie hätte auch verlieren können. Es war alles drin", so Andreas Grüninger. Seine Mannschaft habe in 17 Spielen nur drei Niederlagen einstecken müssen. "Dass wir auf dem siebten Platz sind, liegt an der ausgeglichen Spitze in der Liga." Und dann kommt, was kommen muss: Das Erfolgstrio Jürgen Binder (Sportleiter), Markus Eichhorn und Reiner Heitz (Trainergespann) bekommen eine Bierdusche von ihren Jungs verpasst. Lachend nehmen die Drei die ungewöhnliche Abkühlung entgegen und bejubeln mit den Fans und der Mannschaft den vorzeitigen Titelgewinn. "Die Mannschaft ist willensstark. Das Spiel stand auf Messersschneide", sagt Jürgen Binder und fügt an, "für mich ist es schon sehr bewegend. Die Jungs, die schon lange zusammen sind und wenn dann der Erfolg so kompakt kommt. Das berührt mich."

Der FV-Sportleiter sagt aber auch, dass dies das Ergebnis konsequenter Jugendarbeit sei. Topausbildung und "der Verein leistet sich für die Senioren mit Eichhorn und Heitz auch zwei Trainer." Wie geht's weiter? Noch drei Spiele stehen an, aber der FV Sulz habe auch schon an die Zukunft gedacht. Der Spielerkader bleibe bestehen, so Binder. Zwei Neuzugänge von der Spielvereinigung stoßen dazu: Till Olbrich und Christian Reinholz. "Von der F- bis zur A-Jugend haben wir eigene Mannschaften. Wir betreiben einen mords Personalaufwand, auch was die Trainerfrage angeht, müssen keine Spielgemeinschaften eingehen", erklärt Rochus Becherer das FV-Erfolgsrezept. Der FV Sulz werde jetzt das Abenteuer Landesliga angehen und schauen, was rauskommt. Auf dem Rasen wurde schon jetzt heftig gefeiert, auch wenn die große Meisterfeier erst in zwei Wochen ins Haus steht.

Aufrufe: 010.5.2015, 20:15 Uhr
Bettina Schaller (BZ)Autor