2024-05-22T11:15:19.621Z

Interview
Trainer Ilija Aracic tüftelt an seinem Konzept für die neue Regionalliga-Saison. Für die junge Mannschaft des FV Illertissen geht es am Freitag in Bayreuth los.	  F.: Horst Hörger
Trainer Ilija Aracic tüftelt an seinem Konzept für die neue Regionalliga-Saison. Für die junge Mannschaft des FV Illertissen geht es am Freitag in Bayreuth los. F.: Horst Hörger

Rädchen müssen ineinander greifen

Was Illertissens Trainer Ilija Aracic in der neuen Saison von seiner Mannschaft erwartet, wer den bisherigen Kapitän Lukas Kling ersetzen soll und wie er die Löwen einschätzt

Für Ilija Aracic ist es die erste komplette Saison, die er mit dem FV Illertissen in Angriff nimmt. Der Ex-Profi leitet dabei ein ganz junges Team an, das sich in der Regionalliga Bayern mit der Konkurrenz messen muss. Im Interview mit unserem Redakteur Pit Meier gibt er einen Ausblick auf eine Saison, die voller Herausforderungen steckt. Nicht nur, weil plötzlich der TSV 1860 München als Gegner wartet.

Der FV Illertissen startet am Freitag in Bayreuth mit einer sehr jungen Mannschaft in die neue Saison der bayerischen Regionalliga. Der Altersschnitt beträgt nicht einmal 23 Jahre. Wie viel Zeit braucht Ihr Talentschuppen zur Eingewöhnung, Herr Aracic?

Aracic: In der Vorbereitung war ich recht zufrieden, aber jetzt müssen die Rädchen ineinander greifen. Die jungen Spieler müssen sich ihren Aufgaben stellen und sich beweisen. Je schneller sie das hin kriegen, desto besser. Ewig lange Zeit haben sie dafür nicht.

Wie schwer wiegt der Abgang des bisherigen Kapitäns Lukas Kling nach Schweinfurt?

Aracic: Lukas war eine echte Persönlichkeit und er hatte bei uns eine Führungsrolle. Er war einer, der auf und neben dem Platz auch mal laut werden konnte, wenn es notwendig war. Aber wir haben ja nach wie vor ein paar erfahrene Spieler. Ich denke an Sebastian Enderle, Marco Hahn, Sebastian Schaller und Moritz Nebel. Auf deren Schultern werden wir jetzt die Aufgaben von Lukas Kling verteilen. Ich erwarte von ihnen, dass sie Führungsrollen übernehmen. Auf und neben dem Platz.

Geben Sie vor der Saison einen Tabellenplatz als Ziel aus?

Aracic: Auf keinen Fall. Das erste Ziel muss es immer sein, drin zu bleiben. Damit hat man schon mal sicher gestellt, dass man auch in der kommenden Saison in der Regionalliga spielt. Wenn das erreicht ist, dann kann man sich neue Ziele setzen. So haben wir das auch in der vergangenen Saison gehalten und es hat funktioniert. Am Ende sind wir Fünfter geworden.

Souveräner Meister ist die SpVgg Unterhaching geworden. Die spielt künftig in der dritten Liga. Können Sie sich vorstellen, dass eine andere Mannschaft in der kommenden Saison ähnlich dominiert?

Aracic: An einen erneuten Alleingang einer Mannschaft glaube ich nicht. Natürlich schaut die ganze Liga jetzt auf den TSV 1860 München. Die Löwen wollen sicher aufsteigen, aber das wollen andere auch. Schweinfurt hat sich sehr gut verstärkt, die kleinen Bayern muss man auch immer auf der Rechnung haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Löwen mit dem Erwartungsdruck zurecht kommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es diesmal im Kampf um die Meisterschaft bis zum Schluss spannend bleibt.

Kurz vor Saisonstart hat der FV Illertissen mit dem jungen Portugiesen Rafael Rodrigues noch einen Angreifer geholt, der früher mal für ein Farmteam des FC Barcelona gespielt hat. Das klingt nach einer Granate...

Aracic: Um Himmels Willen, man sollte keine übertriebenen Erwartungen an den jungen Mann haben. Wir probieren es jetzt mal mit ihm, weil er sowieso hier lebt und das deswegen problemlos möglich war. Aber er kann uns sicher nicht sofort helfen. Vielleicht kann er es irgendwann mal, aber das wird sicher seine Zeit dauern.

Ihr Ziel für das erste Spiel in Bayreuth?

Aracic: Erfolgserlebnisse sind wichtig gerade für eine junge Mannschaft. Sie machen vieles leichter und sie können nicht früh genug kommen. Also: punkten.

Aufrufe: 013.7.2017, 06:44 Uhr
Illertisser Zeitung / Pit MeierAutor