Lediglich ein Ärgernis gab es aus Uerdinger Sicht: Nachdem Essens Patrick Huckle in der 74. Minute mit Gelb-Rot vom Feld musste, währte diese nummerische Überzahl nur drei Minuten - dann sah Kofi Schulz ebenfalls Gelb-Rot und musste unter die Dusche. Er ist nun im nächsten Spitzenspiel am kommenden Samstag um 14 Uhr in der Grotenburg gesperrt; der KFC trifft dann auf die U23-Auswahl von Borussia Mönchengladbach.
KFC-Trainer Murat Salar hatte seine Startaufstellung gegenüber der jüngsten Partie lediglich auf einer Position verändert. Seymus Atug musste seinen Platz räumen. Für ihn kehrte der wiedergenesene Ioannis Alexiou zurück in die Anfangsformation - eine gute Entscheidung, denn der Innenverteidiger aus Griechenland wusste einmal mehr mit einer guten Vorstellung zu überzeugen und war in der Defensive einer der Garanten, dass Essen zum ersten Mal in dieser Spielzeit kein Tor erzielte.
Die Uerdinger selbst begannen schwungvoll nach vorne. Dann kam der Tabellenzweite allmählich besser in die Partie und hatte durch Marcel Platzek gleich zwei gute Gelegenheiten zur Führung (6./12.). Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld, zwingende Torchancen gab es keine. Heimlicher Höhepunkt des ersten Durchgangs war daher, als der gute Schiedsrichter Sören Storks die Partie kurz unterbrach, weil aus Essens Fanblock eine Senftube auf den Platz geflogen war.
Auch im zweiten Durchgang blieben gute Tormöglichkeiten Mangelware. Bei den Uerdingern waren es dabei oft nur Winzigkeiten, die zu mehr fehlten - der letzte Pass nach vorne wollte einfach nicht an den Mann kommen. "Es war sicherlich ein interessantes 0:0, aber keine Mannschaft hat verstanden, den Lucky-Punch zu setzen", fasste es Essens Trainer Marc Fascher nach der Partie passend zusammen.
Jenen glücklichen Treffer zum Sieg hätte der KFC allerdings noch landen können - wenn in der 90. Minute El Houcine Bougjdi nicht unsanft gestoppt wäre, denn sonst wäre der quirlige Mittelfeldspieler allein auf Essens Torwart Niclas Heimann zugelaufen. Eine Notbremse, die viele im Stadion gesehen haben wollten, war es allerdings nicht.