2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Es ist irgendwie cool, mit dem eigenen Bruder Fußball zu spielen": Marco (links) und Pascal Werner Foto: Holom
„Es ist irgendwie cool, mit dem eigenen Bruder Fußball zu spielen": Marco (links) und Pascal Werner Foto: Holom

"Fußball spielt bei uns eine große Rolle"

Pascal und Marco Werner bilden ein unterschiedliches Brüderpaar beim Bezirksligisten VfL Herrenberg

Fußball wird im Hause Werner groß geschrieben, sehr groß: Vater Siegfried ist Trainer, unter anderem war er beim VfL Herrenberg und dem TuS Ergenzingen tätig. Die Tochter Vanessa kickt ebenso wie die Söhne Pascal und Marco. Beide spielen aktuell für den VfL Herrenberg in der Bezirksliga. „Fußball spielt bei uns eine große Rolle, wir sind damit aufgewachsen und kennen es eigentlich nicht anders“, sagt Pascal Werner.

Pascal und Marco Werner haben beim SV Bondorf angefangen, Fußball zu spielen. Beide wechselten bereits in der Jugend zum VfL Herrenberg. Der 24-jährige Marco Werner spielt dort ununterbrochen seit der C-Jugend. Der 27-jährige Pascal Werner schnupperte hingegen noch bei anderen Vereinen Luft, er spielte zwei Jahre beim SV Nufringen und zwei Jahre beim TuS Ergenzingen, ehe es ihn in der vergangenen Sommerpause wieder zum VfL zog. „Es ist irgendwie cool, mit dem eigenen Bruder Fußball zu spielen“, sagt Marco Werner.

"Dann 'verseggelt' er mich schon"

Zumal sich beide auf dem Spielfeld blind verstehen würden, so der 24-Jährige. Bruder Pascal ergänzt: „Wir denken auf dem Feld fast immer das gleiche, das Zusammenspiel ist unkompliziert.“ Beide sind auch in der Lage, sich gegenseitig zu kritisieren, ohne dass diese Kritik persönlich genommen wird. „Wir gehen fair und normal miteinander um“, betont Marco Werner, der bei der Techniker-Krankenkasse den Beruf des Kaufmanns im Gesundheitswesen erlernt. Der Kapitän des VfL Herrenberg hält sich allerdings auf dem Feld nicht zurück, seinen älteren Bruder auch einmal anzupfeifen. Pascal Werner: „Wenn ich nicht genug laufe, dann ’verseggelt’ er mich schon. Das ist in Ordnung, er hat ja meistens recht, ich akzeptiere das dann. Genauso akzeptiert er es, wenn ich etwas zu ihm sage.“ Unterläuft einem der beiden ein Fehler, so sprechen sie untereinander darüber. Im Übermaß kritisch gehen sie aber nicht miteinander um. Marco Werner: „Es ist eher so, dass man sich gegenseitig aufzieht und seine kleinen Späße macht oder einen Spruch fallenlässt.“

Als Spielführer ein Vorbild

Herrenbergs Trainer Michael Sattler skizziert zwei unterschiedliche Charaktere: Marco Werner sei auf dem Platz eher ein ruhigerer Typ, der sehr zuverlässig agiere, zweikampf- und kopfballstark sei. „Marco ist immer im Training, als Spielführer ist er ein Vorbild und gesetzt“, sagt der VfL-Coach. Pascal Werner ist auf dem Feld deutlich lauter, er redet viel. „Pascal ist ein sehr robuster Spieler, der die Zweikämpfe hart und konsequent führt“, meint Sattler. Beide gehören zu den Stützen des Bezirksliga-Teams – wenn sie denn fit sind. Marco Werner hatte zuletzt etwas Probleme mit der Hüfte, Pascal Werner plagte sich lange Zeit mit einer Grippe herum, er befindet sich derzeit in Sachen Fitness allerdings auf dem aufsteigenden Ast. „Die Schnelligkeit und die Spritzigkeit fehlen noch ein bisschen“, sagt Pascal Werner, der selbstkritisch zugibt, etwas lauffaul zu sein, wenn kein Ball im Spiel ist und die Akteure ihre Runden drehen müssen.

"Wir können jede Mannschaft schlagen"

Über die sportliche Lage ihrer Mannschaft sind sich beide einig, das Team müsse nach der Winterpause möglichst schnell punkten, um nicht Gefahr zu laufen, komplett in den Abstiegsstrudel zu geraten. „Wir haben bei dem Sieg gegen Ehningen vor der Winterpause gesehen, dass wir jede Mannschaft in der Bezirksliga schlagen können“, sagt Marco Werner.
Sein Bruder moniert, dass im Team zu schnell eine gewisse Selbstzufriedenheit herrsche, wenn einmal zwei oder drei gute Begegnungen aufeinanderfolgten. Pascal Werner. „Einige denken dann, jetzt läuft es von alleine. Das ist sicherlich nicht der Fall.“ Die Aufgabe von Spielführer Marco Werner ist, diesen Gedanken gar keinen Raum zu geben. „Ich muss vorangehen und Verantwortung übernehmen, auf dem Spielfeld genauso wie außerhalb“, sagt Marco Werner, der von seinem Bruder ein großes Lob erhält. „Marco fällt als Fußballer gar nicht so auf. Er ist aber enorm wichtig für das Team. Wie sehr er fehlt, merkt man erst dann, wenn er mal nicht mitspielt“, sagt Pascal Werner, von Beruf Industriemechaniker. Marco Werner schätzt an seinem Bruder dessen Erfahrung und Routine und dessen Art, konsequent und robust die Zweikämpfe zu führen.

Noch keine Zusage für 2017/18

Ob beide auch in der kommenden Saison beim VfL Herrenberg spielen werden, ist allerdings noch offen. Zunächst einmal gelte es, sich auf die laufende Saison zu konzentrieren. Um den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen, werden die Brüder Werner alles in die Waagschale werfen.

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Aufrufe: 011.3.2017, 08:28 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor