2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der Ausgleich zum 1:1: Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich macht es selber, beobachtet von Schiedsrichter Nico Dreschkowski, der später noch mit zwei Entscheidungen für Furore sorgte.  ©Micha Winkler
Der Ausgleich zum 1:1: Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich macht es selber, beobachtet von Schiedsrichter Nico Dreschkowski, der später noch mit zwei Entscheidungen für Furore sorgte. ©Micha Winkler

Furiose letzte Spielminute in Bernau

Die TSG Einheit und der Breesener SV Guben Nord machten es erst zum Ende hin richtig spannend

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Es war eine mäßig spannende Partie zwischen Einheit Bernau (7.) und dem BSV Guben Nord (9.) in der Brandenburgliga. Aber die Schlussminute, die hatte es in sich und sorgte für ein furioses Ende des Matches.

Einheit-Trainer Nico Thoma-schewski ist ein impulsiver Mensch, wenn es um Fußball geht. Aber normalerweise verliert er im Gegensatz zu anderen Trainern nie ein böses Wort über Schiedsrichter. Diesmal jedoch war nicht "normalerweise". Diesmal gab es eine Schlussminute, in der der Unparteiische Nico Dreschkowski, der die Partie bis dato souverän geleitet hatte, zweimal nach Meinung wohl aller auf dem Platz mit zwei Entscheidungen ziemlich daneben lag. Sie kosteten Einheit am Ende zwei Punkte - und Nico Thoma-schewski die Contenance.

Doch von vorne. Es war ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Einheits Ricky Ziegler hatte die Gastgeber in der 30. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Auch Guben hatte in Hälfte eins zwei gute Chancen. Einen abgefälschten Ball kann TSG-Keeper Niklaas Seifarth parieren und auch bei einem gefährlichen Fernschuss bleibt er der Sieger. Auch für Guben wird es noch einmal gefährlich, als Keeper Danny Hübner den Schuss von Ricky Ziegler nur abprallen lassen kann und Philipp Engel allein vorm Torwart vorbei zieht. Es bleibt beim 1:0 vor der Pause und die Einheit-Fans wittern Ungemach. "Mit 2:0 wäre das etwas beruhigender gewesen. Wer weiß, was jetzt noch kommt?", orakelt einer. Und er sollte Recht behalten.

"Komm jetzt Guben, wir sind noch da", spornt Spielertrainer Franz-Aaron Ullrich seine Mitstreiter Anfang der zweiten Hälfte an. Und dann macht er es gleich selber. Nach einer indirekt ausgeführten Ecke steht Ullrich sträflich allein im Strafraum und kann unbedrängt seinen Kopfball ins Tor bugsieren (62.).

Es folgt ein offener Schlagabtausch. Dann Eckball für Einheit: Hakan Cankaya, diesmal in der Startformation dabei, flankt den Ball in den Strafraum und diesmal ist es die Gubener Hintermannschaft, die TSG-Verteidiger Julian Graf nicht auf dem Schirm hat, der seine Tor-Qualitäten mit dem 2:1 unter Beweis stellt. Guben drängt weiter und auch Einheit hat noch Chancen, doch keiner kann das in Zählbares ummünzen.

Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit. Das sollte es doch jetzt gewesen sein mit dem Dreier für Einheit. Doch dann die besagte letzte Minute. Es gibt einen indirekten Freistoß für Guben einige Meter vor der Strafraumgrenze. Der Ball segelt Richtung Einheit Tor, ein Gubener Spieler steigt hoch zum Kopfball, trifft den Ball aber nicht richtig, der von seinem Kopf ins Seitenaus segelt. Alle orientiert sich in Richtung andere Spielhälfte, da pfeift Schiedsrichter Nico Dreschkowski zur Überraschung aller auf Einwurf für Guben. "Ja, das war strittig", gibt Gubens Co-Trainer Daniel Münschke hinterher zu. Nico Thomaschweski schimpft von außen wild gestikulierend. "Schiri - das muss doch Einwurf für uns sein!". Aber der bleibt dabei. Während alle noch gedanklich bei der Entscheidung sind, führt Guben aus. Der Ball segelt in den Strafraum, ein Gubener spielt einen Mitspieler an und der netzt ein. Die Einheit-Spieler protestieren: "Das war doch Abseits." Doch Schiedsrichter Dreschkowski sieht das anders. Der Treffer zählt: 2:2.

Alles stürmt auf den Schiri ein, der die Partie direkt danach beendet. Nico Thomaschewski ist außer sich und rennt schimpfend über das Spielfeld.

Abseits oder nicht? Gubens Co-Trainer gibt sich diplomatisch. "Von meiner Position aus kann ich das nicht entscheiden. Aber insgesamt war die Punkteteilung in Ordnung."

Auch Einheit-Coach Nico Thomaschewski hatte sich schnell wieder beruhigt. "Es war auch ein bisschen eigene Dummheit", gibt er zu. "Warum geht beim Einwurf da keiner hin?" Fünfmal habe sein Team jetzt Lehrgeld zahlen müssen in der neuen Liga - steht mit Platz acht immer noch gut da.

Aufrufe: 012.12.2016, 07:30 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor