2024-04-30T13:48:59.170Z

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F: Guido Abels
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FuPa-Wintercheck: Schwarz-Weiß Titz

"Natürlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, wenn man 14 von 15 Spielen gewinnt"

Renardo Schiffer und Schwarz-Weiß Titz spielen eine fantastische Saison in der B-Liga und haben so beste Chancen auf den Aufstieg ins Dürener Ligaoberhaus. Mit 15 Spielen und 43 Punkten gelang es lediglich Rhenania Lohn, dem Team Punkte zu klauen. Folgerichtig beträgt der Abstand auf Platz 2 nach der Hinserie schon sechs Punkte:

FuPa Düren: Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Hinrunde?

Schiffer: Die Antwort fällt leicht. Wir stehen ungeschlagen auf Platz 1 und haben nur in Lohn zwei Punkte liegen gelassen. Zudem haben wir trotz aller Verletzungsprobleme, die wir aus der Vorsaison mitgenommen haben, ein nicht für möglich gehaltenes Ergebnis erzielt. Ziel war es eigentlich am Ende der Hinrunde den Rückstand auf die Spitze nicht zu groß werden zu lassen, um dann – mit Rückkehr der Dauerverletzten - zu schauen was noch möglich ist.


FuPa Düren: Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres/schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Schiffer: Natürlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, wenn man 14 von 15 Spielen gewinnt. Ich denke da an das Spiel in Koslar, wo uns erst in der Schlussminute per Freistoß der Siegtreffer gelungen ist. Oder an den knappen Sieg gegen Krauthausen, bei dem unser Torwart Stefan Wickord, in der Nachspielzeit einen Elfmeter hält. Gegen unsere direkte Konkurrenz aus Broich und Schleiden haben wir meines Erachtens verdient gewonnen, so dass unsere derzeitige Platzierung gerechtfertigt ist. Über den Vorsprung von sechs Punkten kann man sicherlich streiten.


FuPa Düren: Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Schiffer: Uns ist es - wie schon in der letzten Saison – gelungen, die Neuzugänge, die allesamt aus Vereinen der KL B zu uns gestoßen sind, schnell zu integrieren. Wenn man sich an unsere Auftritte in der Vorbereitung erinnert und die Mannschaft jetzt spielen sieht, kann man kaum glauben, dass es sich um die gleichen Spieler handelt. Natürlich haben uns dabei die Erfolge sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Unsere Torhüter haben der Mannschaft Sicherheit verliehen, die Abwehr hat nur neun Gegentore zugelassen, unser Mittelfeld hat stark nach hinten und auch nach vorne gearbeitet. Zudem haben unsere Stürmer 28 Tore geschossen und waren als Vorlagengeber an 26 Treffern beteiligt. Trotzdem möchte ich Ismail Ezengin mit seinen 36 Jahren hier besonders erwähnen. Nach einem Achillessehnenriss und seiner Ausmusterung bei seinem alten Verein, hat er Ende 2015 angefragt, ob er bei uns mitmachen dürfe. Er hat die ansonsten neu zusammengestellte Abwehr perfekt organisiert und ist keinem Zweikampf aus dem Wege gegangen.


FuPa Düren: Falls betroffen: Wenn Euer Team vom Verletzungspech verfolgt ist, woran liegt es? Falsche Trainingssteuerung? Überbelastung? Falsche Vorbereitung der Spieler auf die Spiele?

Schiffer: Wir mussten im Frühjahr 2016 mehrere schwere Verletzungen hinnehmen. Kreuzbandriss, Achillessehnenriss, eine Gefäßverletzung und eine Schambeinentzündung haben gleich die komplette Abwehr außer Gefecht gesetzt. Zum Ende der jetzigen Hinrunde haben zwei von ihnen bereits wieder Kurzeinsätze absolviert. Die beiden anderen wollen die Rückrunden-Vorbereitung von Anfang an bestreiten. Leider ist vor ein paar Wochen eine komplizierte Steißbeinverletzung hinzugekommen. Da gibt es noch keine Prognose. Von Muskelverletzungen sind wir komplett verschon geblieben. Das kann gerne so bleiben.


FuPa Düren: Stoßen im Winter neue Spieler zum Kader dazu oder verlässt jemand das Team?

Schiffer: Ein Abgang zum SC Stetternich ist fix. Ein weiterer Spieler wird sich wohl dem Merscher SV anschließen. Kurz vor Ende des Stichtags, hat uns noch eine dritte Abmeldung erreicht. Ein aufnehmender Verein hat sich jedoch bisher noch nicht bei uns gemeldet. Definitiv zu uns stoßen wird Franco Alberga aus Mariadorf, den man hier bereits aus seinen Bourheimer Jahren kennt. Er ist mit einigen Spielern aus unserer Mannschaft eng befreundet. Zudem wird sich uns Murat Külek von Genclerbirligi Baesweiler anschließen. Beide sind für die Offensive vorgesehen. Mit Manuel Meyer vom JSV Baesweiler kommt ein Defensivakteur hinzu. Unsere Kader hätte somit wieder die gleiche Größe wie zu Beginn der Saison.


FuPa Düren: Wann startet ihr mit der Rückrundenvorbereitung? Gibt es ein besonderes Highlight?

Schiffer: Wir starten am 23. Januar mit der Vorbereitung. Vorher fahren wir noch als Titelverteidiger zum Königskamp-Cup nach Jülich und eine Woche später zur Hallenkreismeisterschaft. Testspiele bestreiten wir gegen die SpVgg Kirch-/Grottenherten, den FC Inden/Altdorf und den FC Rurdorf. Highlights sind für mich die ersten beiden Auswärtsspiele der Rückrunde bei unseren direkten Verfolgern Schleiden und Broich. Danach wissen wir, wo wir dran sind.


FuPa Düren: Welche Mannschaft ist für dich die größte Überraschung der Liga?

Schiffer: Krauthausen, Aldenhoven und Schleiden hatten wir vor der Saison als Favoriten benannt. An die Stelle von Aldenhoven ist nun Broich getreten. Wir haben am vorletzten Spieltag der letzten Saison – mit Unterstützung von vier Spielern aus unserer Zweiten Mannschaft – dort mit 3-2 gewonnen. Daher sind wir von der Entwicklung, die die Mannschaft unter ihrem neuen Trainer genommen hat, absolut überrascht. Gespannt darf man sein, ob Kirchberg auch in diesem Jahr wieder im letzten Moment den Kopf aus der Schlinge zieht.


FuPa Düren: Wie bewertest du die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen?

Schiffer: Vor ein paar Jahren war ich als Trainer von Kirchberg im Rahmen der Hallenkreismeisterschaft einmal direkt betroffen. Nach einer Schubserei von zwei Spielern sprangen plötzlich mehrere Personen von der Tribüne auf das Spielfeld und verfolgten unsere Akteure. Wir haben uns damals mit Hilfe von Offiziellen des Kreisvorstandes in die Umkleidekabinen retten können. Mehrere Streifenwagen waren vor Ort. Daher ist das Thema nicht ganz neu. Man vergisst diese Dinge scheinbar nur sehr schnell. Die Art der Gewalt ist aber deutlich massiver als in früheren Zeiten. Jemanden, der bereits wehrlos am Boden liegt, noch mit Tritten zu malträtieren, hat sich in den letzten Jahren erst eingebürgert. Das ließ früher die Erziehung einfach nicht zu. Die Achtung und Wertschätzung des Anderen setzte dort natürliche Grenzen. Alles was über die Vorfälle in Welldorf zu lesen war, lässt ja den Schluss zu, dass es hier ja nicht um Themen aus dem Fußballbereich ging, sondern nur der Sportplatz dort für eine geeignete Örtlichkeit befunden wurde.
Im FuPa-Wintercheck 2016/2017 nimmt FuPa Aachen, Düren, Heinsberg alle Vereine unserer Region unter die Lupe. Wir bedanken uns bei Renardo Schiffer für die ausführlichen Antworten und wünschen seinem Team viel Erfolg für die bevorstehende Rückrunde!
Aufrufe: 01.2.2017, 12:00 Uhr
FuPa WestrheinAutor