2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Markus Lach | Foto: Sebastian Köhli
Markus Lach | Foto: Sebastian Köhli

Markus Lach: "Brauche eine Herausforderung"

BZ-Interview zum Spieltag mit Markus Lach, dem Trainer des Bezirksligisten FSV Seelbach, nach dem 1:2 in Sulz

Verlinkte Inhalte

Die 1:2-Niederlage beim FV Sulz ändert die Lage des FSV Seelbach nicht wesentlich. Der Verein kann für eine weitere Saison in der Liga planen. Doch die Zeit als Trainer des FSV neigt sich für Markus Lach ihrem Ende entgegen. Der 40-Jährige steht in der vierten Saison in der sportlichen Verantwortung beim Verein aus dem Schuttertal. Im Gespräch mit Uwe Schwerer beschreibt er auch seine Gedanken angesichts des nahen Abschieds.

BZ: Im Hintergrund sind Musik und laute Stimmen zu hören. In Ihrer Kabine scheint die Stimmung nicht schlecht zu sein, trotz der Niederlage.
Lach: Ja, es ist in der Tat etwas laut. Wir haben von den Sulzern zwei Kästen Bier bekommen, weil das Wasser kalt war. Eine kleine Entschädigung dafür, dass wir kalt duschen mussten.

BZ:
Aber eigentlich gab es doch nichts zu feiern.
Lach: Doch, wir können den Klassenerhalt feiern. Jetzt kann wirklich nichts mehr passieren. Heute sind wir wieder mit einer Rumpftruppe angetreten. Es haben fünf Spieler gefehlt, die drei Stamm-Sechser und die zwei Stürmer: Marvin Kloos, Hendrik Singler, Sascha Roth, Maxi Fries und Jonas Herkersdorf. Diese Ausfälle kann man eigentlich nicht ersetzen.

BZ:
Hat der Gedanke an den Klassenerhalt tatsächlich noch eine Rolle gespielt. Ihre Mannschaft war doch deutlich von der gefährdeten Zone der Bezirksliga distanziert?
Lach: Na ja, eigentlich war ich heute entspannt, nachdem wir in der vergangenen Woche gewonnen und die Lahrer verloren hatten. So wussten wir, es sind neun Punkte Abstand. Auch unser Torverhältnis war schon deutlich besser als das der Lahrer. Da hätte in drei Spielen schon eine Menge passieren müssen. Die Spannung war schon etwas draußen, wir haben nur noch einmal trainiert am Freitag.

BZ:
War das ein verdienter Sieg der Sulzer?
Lach: Spielerisch waren uns die Sulzer über die gesamten 90 Minuten überlegen. Wobei sie nicht allzu viele Torchancen hatten. Das 1:0 für die Sulzer resultierte aus einem Torwartfehler. Statt den Ball ins Seitenaus zu schlagen, wollte er einen eigenen Spieler abspielen und passte ihn aber zu einem Gegenspieler. Der bediente direkt seinen Stürmer – und schon lagen wir nach neun Minuten hinten. Ansonsten haben wir nicht mehr allzu viele Chancen zugelassen. Wir haben es selbst auch verpasst, die Riesenchance zum 1:1 zu nutzen. Dann bekommen wir das 2:0, die Sulzer können auch noch auf 3:0 erhöhen. Dann machen wir in der letzten Minute das 2:1 und es wurde nochmal ein bisschen heiß. Aber der Sulzer Sieg geht unter dem Strich in Ordnung.

BZ:
Dies ist Ihre vierte Saison beim FSV, in der nächsten Runde trainieren Sie den SV Rust. Mit welchen Gefühlen erleben Sie das Ende Ihrer Tätigkeit in Seelbach?
Lach: Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die vier Jahre waren nicht einfach, der FSV Seelbach ist als Verein nicht einfach. Er hat hohe Ansprüche, aber es wird meiner Meinung nach manchmal etwas zu wenig für diese Ansprüche getan. Ob es um neue Spieler geht oder anderes. Ich bin immer mit dem ausgekommen, was ich an Spielern gehabt habe. Das geht natürlich auch an die Substanz. Und irgendwann ist man ein bisschen müde, das ist auch der Grund, warum ich wechsle. Ich arbeite in Seelbach, wohne in Dörlinbach, mein Kleiner kickt in Seelbach, eine Verbindung zum Verein wird immer da sein. Aber jetzt brauche ich eine neue Herausforderung. Und die Spieler auch.

Aufrufe: 015.5.2017, 10:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor