2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Im Spiel gegen Zypern waren die 05er Finn Dahmen (links) und Bote Baku in Rüsselsheim zu Gast.
Im Spiel gegen Zypern waren die 05er Finn Dahmen (links) und Bote Baku in Rüsselsheim zu Gast.

Die Vorbilder heißen ter Stegen und Hazard

Die 05-Talente Finn Dahmen und Bote Baku gehören zum festen Kader der deutschen U 19-Nationalmannschaft

MAINZ. Mit zehn Jahren bereits kam Bote Baku zum FSV Mainz 05, nun lief er für die deutsche U19-Fußballnationalmannschaft in der erfolgreichen Qualifikation für die EM in Georgien auf. Der heute 18-jährige bekam sein Talent in die Wiege gelegt: Schon sein Vater trat für die 05er gegen das runde Leder, ist heute bei fast jedem Spiel seiner Söhne dabei und gibt später wertvolle Ratschläge. Auch Bakus Zwillingsbruder Makana ist Teil der Mainzer U19. Bruder Kokolo steht beim SV Zeilsheim unter Vertrag.

Spitzname von einem Weltmeister geerbt

Für Bote, oder „Riedle“, wie er dank der Begeisterung seines Vaters für Weltmeister Karl-Heinz Riedle genannt wird, war der Einstieg beim FSV damals eine kleine Umstellung: „Ich war zehn und kam gleich zu solch einem großen Verein, das war natürlich etwas ungewohnt.“

Die regelmäßig ausgezeichnete Mainzer Talentschmiede aber zeigte Wirkung – ausgebildet im Nachwuchsleistungszentrum stieß der heutige Rechtsaußen, dessen Vater aus dem Kongo stammt, 2015 zum ersten Mal zu einem Auswahlteam des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Nach einjähriger Pause ging es für ihn dann in der U18 richtig los. Bei den drei jüngsten U19-Spielen gegen Zypern (2:1), Serbien (2:0) und die Slowakei (4:0) wurde er jeweils eingewechselt.

Eines Tages soll es dann ganz nach oben gehen: „Man versucht natürlich, irgendwann den Sprung zu den Profis zu schaffen. Hier in der Nationalmannschaft herrscht nochmal ein ganz anderes Niveau als im Verein, deswegen bemühe ich mich, so viel Erfahrung wie möglich aufzusaugen, um mich stetig weiterzuentwickeln.“

Mit Eden Hazard von Chelsea London hat der ehrgeizige Youngster ein großes Vorbild. Und auch für Phasen, in denen sportlich mal nicht alles glatt läuft, hat Bote Baku ein Rezept: ,,Jeder Spieler fällt mal in ein Loch. Man muss sich dann einfach von Trainern und Freunden helfen lassen und professionell mit der Situation umgehen.“ Am wichtigsten sei, sich immer wieder auf die anstehenden Aufgaben zu fokussieren und sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen.

Das zumindest stellt für Finn Dahmen kein großes Problem dar. Der zweite Mainzer im U 19-DFB-Aufgebot sagt: „Ich bin eher der ruhigere Typ und entspanne gerne auch einfach mal zu Hause vor dem TV-Gerät.“ Der aus Wiesbaden stammende Dahmen ist derzeit die Nummer zwei im Tor der deutschen U 19. Mit der schwierigen Situation, nur Ersatzkeeper zu sein, geht er abgeklärt um: „Schön ist es natürlich nicht, aber ich werde weiter mein Bestes geben und versuchen, irgendwann an der Eins zu stehen. Letzten Endes ist es schon eine Ehre, überhaupt in den Kreis der Nationalmannschaft berufen worden zu sein.“

Der Sohn einer englischen Mutter wurde am vergangenen Montag 19 Jahre alt, doch schon mit drei Lenzen sammelte er erste fußballerischen Erfahrungen beim FC Bierstadt. Nach Station bei der U9 von Eintracht Frankfurt verschlug es ihn 2011 zum FSV. Im U15-Test gegen die Niederlande absolvierte er schließlich sein Debüt in der Nationalelf. ,,Mein Traum wäre es, eines Tages in der Premier League zu spielen“, schwärmt Dahmen und benennt Star-Torhüter wie Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona oder Manuel Neuer von Bayern München als seine sportlichen Idole.

Ein Ziel ist eine gute Leistung bei der EM

Doch mittelfristig wartet auf ihn erst einmal die Europameisterschaft in Georgien im Juli, ,,wo wir auf jeden Fall eine gute Rolle spielen wollen“. Im Klub bildet der baldige Sprung zu den Aktiven den nächsten Schritt: ,,Das wird eine große Umstellung“, glaubt Finn Dahmen, arbeitet aber darauf hin, ,,vielleicht nach einem Umweg über die zweite Mannschaft langfristig in die Bundesliga zu gelangen“. Egal wie es kommen mag, der Fußball ist sein Allheilmittel: „Wenn ich auf dem Feld stehe, habe ich Spaß am Spiel und blende alles andere aus.“

Aufrufe: 031.3.2017, 08:00 Uhr
David SchulzAutor