2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Fortunas Torschütze Hamdi Dahmani (Mitte) setzt sich gegen seine FC-Gegenspieler durch., Foto: dahmen
Fortunas Torschütze Hamdi Dahmani (Mitte) setzt sich gegen seine FC-Gegenspieler durch., Foto: dahmen

Fortuna schont die Kräfte

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Am Ende der Begegnung im Franz-Kremer-Stadion war die U21 des 1.FC Köln nur noch darauf bedacht, eine Blamage zu verhindern. Die Fortuna gewann und trifft am Sonntag zur Generalprobe fürs Spitzenspiel gegen Lotte auf Essen.

Köln. Ob die Reise des SC Fortuna Köln in dieser Saison wirklich in der Dritten Liga endet, hängt auch davon ab, wie gut die Verantwortlichen ihre Nerven im Griff behalten. Wären die Bewertungskriterien für den Gewinn der Meisterschaft allein Einsatz, Willen und Kampfgeist, wäre den Spielern des Tabellenführers der Titel in jedem Fall nicht mehr zu nehmen. Vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr, Südstadion) gegen Rot-Weiß Essen lieferte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat am Mittwochabend einmal mehr eine in dieser Hinsicht überragende Vorstellung ab. Im Derby bei der U 21 des 1. FC Köln erzielten Thiemo-Jérôme Kialka (30.) und Hamdi Dahmani (57.) die Treffer zum verdienten 2:0-Erfolg.

„Es war sicherlich kein einfaches Spiel. Ich hatte richtig Respekt vor dieser FC-Nachwuchsmannschaft, und den habe ich immer noch”, sagte Koschinat nach der Partie. Es waren schmeichelnde Worte für seinen Trainerkollegen Stephan Engels, dessen Team zwar nicht enttäuschte, das aber der homogenen Zweikampfstärke der Gäste nur vereinzelt etwas entgegensetzen konnte. Es wirkte so, als hätte die Fortuna noch eine Extraportion Motivation draufgelegt, da beinahe die komplette Kreativabteilung ausfiel. Neben dem schwer verletzten Albert Streit mussten auch Kristoffer Andersen und Tobias Steffen am Mittwoch passen. So griff Koschinat zu einer bislang kaum einmal praktizierten taktischen Variante und ließ Daniel Flottmann, Oliver Laux und Markus Pazurek als Dreierkette agieren, die defensiv bei Bedarf durch die beiden defensiven Mittelfeldspieler Sebastian Zinke und Florian Hörnig unterstützt wurde.

Rote Karte gegen Budimbu

Knackpunkt der Partie war aber sicherlich die Rote Karte nach einer Notbremse für FC-Rechtsverteidiger Arnold Budimbu (56.), der dem enteilten Thomas Kraus ungestüm in die Beine lief. Als Hamdi Dahmani den fälligen Freistoß wunderschön und unhaltbar ins Tor schlenzte, wusste jeder im Stadion, dass das die Vorentscheidung war. „Von diesem Zeitpunkt an mussten wir auf Schadensbegrenzung spielen, aber zuvor waren wir ebenbürtig”, sagte FC-Keeper Marcel Schuhen, der seine Mannschaft bereits nach drei Minuten mit einer Parade gegen Fortunas Kraus im Spiel hielt.

Nach einer halben Stunde hatte er dann Pech, als ein Pfostenschuss von Kialka ihm an den Rücken und von dort ins Tor sprang. Es war der Grundstein für den Sieg, der nach dem 2:0 nicht mehr in Gefahr geriet — Fortuna sparte in Überzahl ihre Kräfte für die Partie gegen Essen, der FC zog sich zurück und war nur noch darauf bedacht, eine weitere Blamage wie beim 0:5 im Hinspiel zu verhindern. „Das war in den Köpfen der Jungs. Aber wir wissen, dass wir am Samstag ein wichtiges Spiel in Verl haben”, sagte FC-Trainer Stephan Engels, der mit Roman Golobart und Maxi Thiel zwei Lizenzspieler aufgeboten hatte. Thiel verteidigte links in der Viererkette, konnte aber kaum Akzente setzen. Bei den meisten der 800 Zuschauer brannte noch einmal Jubel auf, als Fan-Liebling Ercan Aydogmus sein Comeback nach seiner Verletzung gab. Auch auf den Top-Torjäger der Liga wird es in den nächsten Partien ankommen. Denn nach dem Heimspiel gegen Essen geht es zum Auswärtsspiel beim Verfolger Lotte.

Aufrufe: 027.3.2014, 16:47 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor