Zwar waren die Gäste aus der Landeshauptstadt vor 1000 Zuschauern von Beginn an drückend überlegen, doch mangelte es ihnen an Zielstrebigkeit und bei drei Treffern ans Gestänge auch an Glück. Didier Ya Konan war es vorbehalten, die Fortuna in Führung zu bringen. In der 28. Minute kam ein Pass von Lukas Schmitz jedoch eher zufällig zu dem vor dem Tor lauernden 31 Jahre alten Torjäger, der gleich bei seinem Debüt traf. Wenig später hatte er Pech bei einem Pfostenschuss. Kurz vor der Pause traf Michael Liendl gegen die Unterkante der Latte, von wo der Ball wieder ins Feld sprang. Nach dem Wechsel zirkelte Kaan Akca den Ball dann an das Lattenkreuz.
Das fehlende Glück bei den drei Treffern ans Gebälk war jedoch nicht der Grund für das blamable Remis. Das hatte seine Ursache vielmehr in der fehlenden Zielstrebigkeit. Fortuna spielte ihre Angriffe nicht konsequent zu Ende und schloss sie schwach ab. Und am Ende verhalfen sie - allerdings ungewollt - den tapfer kämpfenden Gastgebern zum Ausgleich. Maurice Pluntkes missratenen Rückpass angelte sich Enzo Wirtz, den Torhüteer Michael Rensing nur noch per Foul stoppen konnte. Den Elfmeter verwandelte Johannes Walbaum.
"Der Gegner war kein einziges Mal im Sechzehner und wir spielen 1:1", ärgerte sich Trainer Frank Kramer. "Allerdings hatten wir ja mindestens 15 Abschlüsse und schießen nur ein Tor. Da hat uns die Ernsthaftigkeit gefehlt. Und dann macht man einen Fehler und spielt 1:1." Der Coach haderte weniger mit den fußballerischen Defiziten als vielmehr mit der Einstellung: "Wenn man im Sechzehner ist, dann hat das nichts mit Müdigkeit zu tun; dann eher mit der Galligkeit, die fehlt, um das zu Ende zu bringen. Diese Gier muss ich auch einfach in einem Testspiel haben."