2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fortuna II verpasst knapp die Sensation

In einem intensiv geführten Derby kassiert der Regionalligist in der vierten Minute der Nachspielzeit das 2:2 gegen Fortuna Köln.

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Wenigstens am Ende hatten sich alle Beteiligten wieder lieb. "Komm Taskin, lass uns zusammen eine Versöhnungs-Cola trinken", forderte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat seinen Kollegen Taskin Aksoy mit einem Lächeln auf. Der Coach von Fortunas Zweitvertretung nahm das Friedensangebot dankend an, beließ es aber bei einem kleinen Glas Mineralwasser.

Die insgesamt 95 Minuten Spielzeit zuvor waren auch so aufregend genug für den 46-jährigen Fußballlehrer. Denn trotz zweimaliger Führung und großem Einsatz musste sich die "Zwote" letztlich mit einem 2:2 gegen den Spitzenreiter aus der Domstadt begnügen. Tobias Steffen zirkelte in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Freistoß unhaltbar für den Düsseldorfer Keeper Robin Heller in den linken Torwinkel. Es war der Höhepunkt eines denkwürdigen Derbys, an dessen Ende viel Lob für die Flingerner übrig blieb.

"Fortuna Düsseldorf stellt momentan die beste Zweitvertretung der Regionalliga West. Sie hat eine unglaubliche Serie gespielt und gehört wirklich zu den absoluten Top-Teams", erklärte Koschinat nach dem Schlusspfiff und zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem Auftritt des neuen Tabellendritten.

Dabei waren es zunächst die Kölner, die vor 1023 Zuschauern am Flinger Broich den Ton angaben. Wuchtig im Zweikampf und mit vielen langen Bällen auf ihren Top-Stürmer Ercan Aydogmus, suchte der Ligaprimus immer wieder den direkten Weg zum Tor. Allerdings scheiterten die Kölner im letzten Angriffsdrittel entweder am eigenen Unvermögen oder am bärenstarken Heller, der in der Anfangsphase sogar einen Foulelfmeter von Steffen (9.) parierte.

Die Düsseldorfer dagegen konnten sich in den ersten 45 Minuten nur sporadisch aus dieser Umklammerung lösen. So benötigten die Rot-Weißen auch eine Standardsituation, um das Spielgeschehen auf den Kopf zu stellen. Linksverteidiger Marcel Hofrath legte sich einen Freistoß bei knapp 18 Metern Torentfernung zurecht und beförderte das Kunstleder gefühlvoll in den Winkel. Der bis zu diesem Zeitpunkt leicht überraschende Führungstreffer gab den Gastgebern in der Folge richtig Auftrieb, allerdings wollte zu Beginn der zweiten Halbzeit kein weiteres Tor folgen. Vielmehr erzielte der quirlige Steffen mit Unterstützung des Standbeins von Leander Goralski den 1:1-Ausgleich.

Wo sich andere Mannschaften nach so einer kalten Dusche zurückziehen, zeigten die Flingerner in der Folge wahren Kampfgeist und wurden in der 82. Minute durch ein Stochertor von Mergim Fejzullahu belohnt. Die Sensation schien danach zum Greifen nah, doch ausgerechnet der stark aufspielende Samuel Piette leistete sich in der letzten Minute der Nachspielzeit ein vermeidbares Foul vor dem Strafraum – Steffen konnte per Freistoß erfolgreich verwerten.

"Nach einem solchen Tor fühlt sich das Remis natürlich mehr wie eine Niederlage an", gestand Aksoy, der während der Partie nach einem Wortgefecht mit dem Referee auf die Tribüne geschickte wurde.

Fortuna II: Heller – Zimmermann, Goralski, Urban, M. Hofrath – Karpuz, Piette – Golley, Müller, Fejzullahu – Rodriguez-Diaz. – Tore: 1:0 M. Hofrath (45.), 1:1 Steffen (72.), 2:1 Fejzullahu (82.), 2:2 Steffen (90. +4). – Schiedsrichter: Schäfer (Herten). – Zuschauer: 1023. – Bes. Vorkommnis: Heller hält Foulelfmeter von Steffen (9.).

Aufrufe: 08.12.2013, 20:44 Uhr
Rheinische Post / Maximilian LonnAutor