2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ausgelassener Jubel nach dem 4:3: Die Spieler des SV Eichede und Trainer Oliver Zapel feiern den Siegtreffer in der Schlussminute. Foto: nie
Ausgelassener Jubel nach dem 4:3: Die Spieler des SV Eichede und Trainer Oliver Zapel feiern den Siegtreffer in der Schlussminute. Foto: nie

Fortschritt nach Rückschlägen beim SV Eichede

TSV Altenholz kassiert in letzter Minute das 3:4 durch Silva Monteiro

Die Mimik von Oliver Zapel sprach Bände. Mit angesäuerter Miene machte sich der Trainer des SV Eichede nach den ersten 45 Minuten auf dem Weg zur Halbzeitansprache. Die dürfte für seine Spieler deutlich ausgefallen sein. Denn dass sein Team zu diesem Zeitpunkt führte, war zumindest an der Reaktion des 47-Jährigen nicht eindeutig zu erkennen.

,,Eigentlich muss es 6:0 für uns stehen - und dann steht es plötzlich nur 3:1", sagte Zapel und machte auf dem Weg in die Kabine seinem Unmut darüber Luft, dass seine Elf zu viele Chancen liegen ließ. Am Ende war der Coach beim 4:3 durch einen Last-Minute-Treffer froh darüber, dass es doch noch drei Punkte wurden.


,,Wir spielen so einen geilen Ball in der ersten Hälfte. Ich dachte, wir machen vielleicht noch etwas für unser Torverhältnis - und dann fangen wir uns nach einem verdienten 3:0 noch den Ausgleich ein", sagte der SVE-Coach kopfschüttelnd nach dem Schlusspfiff und fand auch deutliche Worte in Richtung seines Schlussmannes Fynn Berndt: ,,Wir haben ein Problem mit unserem Torwartspiel - wir machen uns die Dinger selbst rein. Über die letzten Spielen gesehen, ist der Torwart leider an fünf Gegentoren direkt mitbeteiligt gewesen."


Tatsächlich sah Berndt bei einigen Aktionen unglücklich aus: Abschläge landeten direkt beim Gegner und mehrfach nahm er zum Missfallen seines Trainers das Tempo aus dem Spiel, anstatt für die Spieleröffnung zu sorgen. Zapels Gegenüber, Ulf Ciechowski, hatte derweil andere Sorgen: ,,Es tut mir leid für die Mannschaft, dass unsere Aufholjagd nicht belohnt wurde. Wir haben das Spiel nicht in der Schlussminute verloren, sondern in der ersten Halbzeit. Wir waren total verschlafen und hatten zu viel Respekt"


Die Stormarner hatten die Partie im ersten Durchgang im Griff. In die Karten spielte ihnen das frühe 1:0 durch Ian Prescott Claus (10.), der Gästekeeper Hüsnü Özdemir mit einem strammen Schuss von der Strafraumkante überwinden konnte. Altenholz bemühte sich in der Folge zwar um geordneten Spielaufbau aus der Defensive heraus - lief damit aber den Eichedern in die Falle. Die nämlich stellten die Räume im Mittelfeld durch Pressing geschickt zu, erzwangen so Fehlpässe und profitierten von einem kurzen Weg zum gegnerischen Tor.


Daraus entstand auch das 2:0 durch Vincent Janelt (18.), der Özdemir frech überlupfte, und weitere Großchancen, die Arnold Lechler (28.) und Claus (29., 30.) allerdings liegen ließen. Darüber hinaus hatte Eudel Monteiro Silva Pech im Abschluss, als er nur den Pfosten traf (30.). Altenholz' Coach Ciechowski bemängelte zu diesem Zeitpunkt: ,,Wir laufen nur wie Statisten nebenher!" Diese Rolle erfüllten seine Schützlinge auch beim 3:0. Nach einer Claus-Ecke verloren die Gäste im Gewühl die Übersicht: Gerrit Schubring drehte jubelnd ab (31.). Umso überraschender stand es plötzlich 3:1. Nach einem harmlosen Freistoß aus dem Halbfeld landete der Ball bei Jakob Urbat. Der behielt die Nerven, um zum Ärger Zapels zum Halbzeitstand zu treffen (40.).


Der Ärger verstärkte sich noch nach dem Seitenwechsel. Drei Minuten waren gespielt, da offenbarte die SVE-Defensive erhebliche Abstimmungsschwierigkeiten. Nur halbherzig angegriffen, wurde Malte Ceynowa geradezu zum 3:2 eingeladen. Als Claus nach Foul von Timo Bruns an ihm per schwach geschossenen Elfmeter auch noch an Özdemir scheiterte (57.), verloren die Gastgeber den Faden. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung gegen nun wieder tiefer stehende Altenholzer wurde die Defensive der Zapel-Elf von Pierre Webessie auf dem Weg zum 3:3-Ausgleich kurzerhand überlaufen (72.).


Anschließend fingen sich die Gastgeber wieder und spielten auf Sieg. Die Belohnung für Eichede folgte spät: Ridel Varela Silva Monteiro behielt die Nerven, schob nach einem Ball in den Strafraum zum 4:3 ein (90.+2) Das sorgte für einen Jubelsturm beim SVE. Die Mannschaft samt Ersatzspielern und Oliver Zapel begrub den Torschützen unter sich. Die Quittung für den Coach: ein Platzverweis und der Unmut der Altenholzer. Es kam zur Rudelbildung von Gästespielern um den Coach des SVE. Beides konnte Zapel angesichts eines Aspekts verkraften: ,,Anders als beim 1:2 gegen Heide hatte ich heute das Gefühl, dass mein Team zum Ende den Sieg erzwingen will. Das ist ein Fortschritt."


SV Eichede:
Berndt - Eudel Monteiro, Bojarinow, Maltzahn, Fischer - G. Schubring - Ridel Monteiro, Janelt (75. Oldag), M. Schubring (70. Buttler) - Lechler, Claus (80. Moklis).
TSV Altenholz:
Özdemir - Langnau, Schomaker, T. Ceynowa, M. Ceynowa - Jensen, Bruns - Link (65. Wurr), Bruhn, Joswig - Urbat (55. Webessie).
SR:
Siemers (Griebeler SV).
Zuschauer:
307
Tore:
1:0 Claus (6.), 2:0 Janelt (18.), 3:0 G. Schubring (31.), 3:1 Urbat (40.), 3:2 M. Ceynowa (48.), 3:3 Webessie (72.), 4:3 R. Silva Monteiro (90.+2).;
Bes.Vorkom.:
Özdemir hält Foulefmeter von Claus (57.)



Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 023.8.2015, 18:26 Uhr
SHZ / P.NiemeierAutor