2024-04-25T14:35:39.956Z

Totopokal
Zum zweiten Mal nach 2014 kehrt Tobias Ulbricht (gelbes Trikot) mit der SpVgg Bayreuth zurück zu seinem Jahn (in blau). Damals ging es um die Bayernliga-Spitze, nun ist der Regionalligist im Pokal vom Papier her Favorit. Foto: Zink/MaWi
Zum zweiten Mal nach 2014 kehrt Tobias Ulbricht (gelbes Trikot) mit der SpVgg Bayreuth zurück zu seinem Jahn (in blau). Damals ging es um die Bayernliga-Spitze, nun ist der Regionalligist im Pokal vom Papier her Favorit. Foto: Zink/MaWi

Forchheim: Schönes Kräftemessen mit "Ulle"

Vorschau Toto-Pokal - 2.Runde, Dienstag: Landesligist empfängt Ex-Kapitän mit Bayreuth

In der Liga ist die SpVgg Jahn am kommenden Wochenende spielfrei, darf dafür schon am Dienstag (18 Uhr) um den Einzug ins Achtelfinale des bayerischen Pokals spielen. Das oberfränkische Kräftemessen mit dem Viertligisten SpVgg Bayreuth machen mehrere Facetten zu einem besonderen Duell.

Die Stimmung am Jahn-Park ist mehr als gedämpft. Die Hausherren haben vor 630 Zuschauern das Spitzenspiel gegen den späteren Bayernliga-Meister mit 2:3 in Unterzahl verloren. Viel schlimmer schlägt jedoch eine Nachricht schon im Vorfeld aufs Gemüt: Forchheim bekommt aufgrund der infrastrukturellen Mängel des Geländes keine Lizenz für die Regionalliga. Der 17. Mai 2014 zeigt der SpVgg Jahn die Grenzen auf.

Etwas mehr als zwei Jahre später ist ein Hauch von Euphorie zu vernehmen. Forchheim hat den bitteren Abstieg in die Landesliga mit einem guten Saisonstart und vor allem attraktiv-offensiven Spielweise einer harmonisch wirkenden Mannschaft hinter sich gelassen. „Wir freuen uns auf Bayreuth“, sagt Michael Hutzler vor dem Wiedersehen mit den Altstädtern, deren mittlerweile prominentestes Gesicht bis September 2013 die Galionsfigur des frischen Forchheimer Gebildes darstellte. Der Drosendorfer Tobias Ulbricht, als Mitglied eines berüchtigten Trainer-Stammtisches noch regelmäßig im Austausch mit Hutzler, hatte seinen Heimatverein als Kapitän 2012 zur Vizemeisterschaft geführt und dann das verlockende Angebot aus Bayreuth nicht ausschlagen können. Beim ersten Vergleich im neuen Trikot gegen die alten Kollegen war Ulbricht im Mai 2014 direkt mit einem Treffer beteiligt.

„Ein Heimspiel für mich“

Mit 31 Jahren geht Ulbricht, der nach einem Riss des Syndesmoses-Bands Ende April überraschend bereits in der Sommervorbereitung wieder auf den Platz zurückkehrte, nun auf seinen 100. Regionalliga-Einsatz zu. Der körperlich robuste Angreifer, aufgrund seiner Einsatzfreude in Bayreuth längst zum unverzichtbaren Führungsspieler und Kapitän avanciert, sieht seiner zweiten Rückkehr mit Vorfreude entgegen. „Als ich den Lostopf gesehen habe, habe ich schon gehofft, dass es so kommt. Das ist ja wie ein Heimspiel für mich.“ Mit Senad Bajric und Dennis Weiler trifft Ulbricht, den sie alle „Ulle“ nennen, gleich auf zwei Gefährten aus der Landesliga-Saison 2010/11. Es war die erste Spielzeit des Jahn unter Coach Michael Hutzler.

Hutzler sieht die Begegnung mit Ulbrichts Truppe sportlich vor allem unter dem Aspekt, dass es ein Probedurchgang für seine Mannen im Hinblick auf kommende Topspiele in der Landesliga Nordwest sein wird. „Die werden uns einiges abverlangen. Da sehen wir mal, wo wir wirklich stehen“, sagt Hutzler, der freilich ein paar personelle Veränderungen vornehmen wird. Vor dem Abschlusstraining hatte sich der Trainer bereits auf eine neue Chance für den bisherigen Ersatztorwart Markus Kredel festgelegt. Auch Patrick Titzmann, Dominik Zametzer, Patrick Mai und Tobias Eisgrub dürften sich mehr Spielzeit ausrechnen, ehe es mit einem weiteren Test am Donnerstagabend in Hammerbach gegen einen Klub von der arabischen Halbinsel in ein freies Wochenende geht. „Der Jahn hat eine bessere Truppe als noch in der Bayernliga zusammen. Die werden den Wiederaufstieg schaffen“, zollt Tobias Ulbricht dem Pokalgegner Respekt.

In Bayreuth gestaltet sich die Situation hingegen diffizil. Nach der zu befürchtenden Niederlage gegen die formstarken Amateure von Bayern München, dem dritten sieglosen Spiel in Folge, trennte sich der Verein von Trainer Christoph Stark. Mit acht Punkten rangiert die SpVgg nur noch einen Zähler vor der Gefahrenzone und bestreitet bereits am Freitagabend ein schweres Heimspiel gegen die fünftplatzierten Augsburger Amateure. Der Pokalauftritt in Forchheim genießt für das Interimsgespann Marc Reinhardt/Florian Wurster wohl also nicht die höchste Priorität, wobei die derzeitige Unzufriedenheit auch Kräfte freisetzen könnte und der Angelegenheit im Jahn-Park noch mehr Brisanz verleiht.

Aufrufe: 023.8.2016, 06:01 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor