2024-04-25T14:35:39.956Z

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Noch ungewohnt: Ricardo Borba im WFV-Trikot. Der 33-Jährige zählt in der Zellerau zu den Hoffnungsträgern. F: Will
Noch ungewohnt: Ricardo Borba im WFV-Trikot. Der 33-Jährige zählt in der Zellerau zu den Hoffnungsträgern. F: Will

Fit und umstrukturiert: WFV bereit - Rätsel um Hiemer

Sechs Neue nähren bei den Würzburgern die Zuversicht für den Abstiegskampf +++ Hiemer bisher nur in einem einzigen Training

Einen Kraftakt benötigt der Würzburger FV um in der Bayernliga Nord vom Tabellenende wegzukommen. Die Verantwortlichen haben im Winter deshalb gehandelt und den Kader teilweise spektakulär verstärkt. Nun hoffen allein der Zellerau, dass die Mannschaft von Trainer Marc Reitmaier (32) den Klassenerhalt noch schaffen möge. Der Rückstand zum Vorletzten beträgt schon vier Zähler. Das rettende Ufer ist gar zehn Zähler entfernt. Da sind nicht mehr viele Ausrutscher erlaubt, sind es doch nur noch 14 Spiele bis zum Saisonende. Großes Rätselraten herrscht um Hoffnungsträger Manuel Hiemer - denn der ist anscheinend schon wieder weg.

Chefcoach Marc Reitmaier, der im Herbst die Mannschaft übernommen hat, kann zum Start in die Restrückrunde mit einigen Neuzugängen planen. Namhaftester Akteur für die Offensive ist der Deutsch-Brasilianer Ricardo Borba (33), der schon beim Nachbarn Würzburger Kickers in der Regionalliga gespielt hat. "Ricardo hat den Anschluss gefunden, läuft im Training vorne weg und übernimmt Verantwortung, so wie ich mir das vorstelle", lobt Reitmaier den Routinier. Mit Tim Lorenz (23) ist zudem ein Linksfuß für die Innenverteidigung zum Team gestoßen. "Das war mir auch für die Spieleröffnung wichtig", so Reitmaier, der mit Daniel Holzmann (24) einen weiteren Innenverteidiger geholt hat, der allerdings mit einer Knochenhautentzündung vorerst ausfällt. Für die Offensive wurde Allrounder Kevin Röckert (22) vom SV Sandhausen II verpflichtet. "Ein physisch starker Spieler, der uns weiterhelfen wird", ist sich der WFV-Chefanweiser sicher. Zudem stießen noch Christoph Höchtl (22) vom SSV 1846 Ulm II und Torhüter Tertan Lorenzo (24) zum Kader.

Reitmaier über Hiemer: »Schade, dass er nicht gekommen ist.«

Für Aufsehen sorgte zudem die Verpflichtung von Ex-Profi Manuel Hiemer Ende Januar. Der 30-Jährige war als rechte Hand und Co-Trainer von Marc Raitmeier vorgesehen. Allerdings hat der Offensivakteur bisher erst ein einzges Mal mittrainiert. "Manuel war dann zwei Wochen krank und nun ist sein Vertrag scheinbar wieder aufgelöst worden. Es ist schade, dass er nicht gekommen ist", kann sich auch Reitmaier darauf keinen Reim machen. Mehr will der Chefanweiser dazu nicht sagen. Dass der WFV, der vor einem Jahr knapp vor der Insolvenz stand, derart investieren konnte, wundert viele. "Ich bin da der falsche Ansprechpartner. Ich weiß nur, dass wir Sponsoren gefunden haben, die das bezahlen. Wir haben aber auch Spieler abgegeben, was man nicht vergessen darf", erklärt der Chefcoach. Dass die ersten zwei Saisondrittel nicht nach Wunsch verlaufen sind, erklärt sich bei mageren 14 Punkten aus 20 Spielen von selbst: "Die Mannschaft war nicht fit, als ich sie übernommen habe. Daher haben wir viermal pro Woche trainiert, um sie auf den Stand zu bringen, der erforderlich ist." Dass die Aufgabe die Klasse zu halten alles andere als ein Spaziergang wird, ist ebenso jedem klar. "Wenn ich keine Chance sehen würde, hätte ich die Aufgabe nicht übernommen. Dazu haben wir einige Umstrukturierungen am Kader vorgenommen, haben die Qualität verbessert und sind auch in der Breite besser aufgestellt", führt Reitmaier, der Neffe von Ex-Bundesliga-Torhüter Claus Reitmaier, aus. Die Lage stellt sich für den 32-Jährigen so dar: "Die Tabellensituation ist extrem, das wissen wir. Aber wir dürfen keine Angst haben, denn Angst ist ein schlechter Berater. Unser Fokus liegt auf dem ersten Punktspiel, das wir daheim gegen die SpVgg Jahn Forchheim bestreiten und das müssen wir gewinnen."

»Man hat schon gesehen, dass es in die richtige Richtung geht.«

Die ersten drei Testspiele gegen unterklassige Vereine wurden verloren. "Wir müssen ja die Mannschaft neu aufbauen, was nicht einfach ist", begründet Reitmaier. 1:3 gegen den Bezirksligisten Freie Turner Schweinfurt, 0:1 gegen den Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und 1:2 gegen den Landesligisten TSV Abtswind lauteten die Resultate. Am vergangenen Wochenende gab es ein zweitägiges Trainingslager auf der eigenen Anlage mit dem Abschlussspiel gegen den Bezirksliga-Klub SV Heidingsfeld, der 4:0 geschlagen werden konnte. "Man hat schon gesehen, dass es in die richtige Richtung geht. Wir wollen Tempo-Fußball spielen, was uns trotz der intensiven Trainingseinheiten gut gelungen ist", sieht Reitmaier sein Team auf einem guten Weg. Die letzten Tage vor dem Start am 28. Februar sollen zur Detailarbeit genutzt werden. Am heutigen Mittwochabend testet der WFV gegen den TSV Kleinrinderfeld, ehe am Sonntag die Generalprobe gegen den SV Euerbach/Kützberg auf dem Programm steht.





Die Fieberkurve des WFV:





Aufrufe: 017.2.2016, 16:25 Uhr
Dirk MeierAutor