2024-05-02T16:12:49.858Z

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Franz Hölzlvom VfR freut sich auf die Löwen-Fans: „Das ist wie ein Sechser im Lotto“. Foto: mic/A.
Franz Hölzlvom VfR freut sich auf die Löwen-Fans: „Das ist wie ein Sechser im Lotto“. Foto: mic/A.

Löwen-Absturz "für uns fast wie ein Sechser im Lotto"

Reaktionen aus dem Amateurlager

TSV 1860 München - Der Absturz der Löwen beschäftigt natürlich auch die Klubs aus dem Amateurlager. Hier gibt es Reaktionen vom FC Unterföhring, VfR Garching und SV Heimstetten.

Das Traumspiel ist sehr wahrscheinlich fix. Nachdem der TSV 1860 München mit seinen Bemühungen um eine Lizenz für die 3. Liga gescheitert ist, freuen sich nun unter anderem die Fußball-Regionalligisten VfR Garching und der FC Unterföhring auf Pflichtspiele gegen die Erste Mannschaft der Löwen. Dort wird die wohl eingegliedert.

„Für den FC Unterföhring ist das ein guter Tag, aber für den Münchner Fußballfan ein trauriger Tag“, sagt der Unterföhringer Präsident Franz Faber. Er war fast sprachlos ob des Absturzes der Löwen in die Regionalliga: „Für unseren Verein ist das Wahnsinn, da wir noch nie 1000 Zuschauer bei einem Heimspiel hatten.“ Der Funktionär erhofft sich auch, dass durch den TSV 1860 das Renommee der Regionalliga massiv steigt: „Wenn das bei der Suche nach Sponsoren für diese Liga nichts bringt, wann dann?“ Faber macht aber auch deutlich, dass er mit diesem Absturz des Traditionsvereins nie und nimmer gerechnet habe.

Auch beim VfR Garching herrscht trotz allen Mitleids mit dem TSV 1860 und Zehntausenden Fans Vorfreude. Franz Hölzl berichtete schon von internen Witzen, das Heimspiel in die benachbarte Allianz Arena verlagern zu müssen. „Für uns ist das fast wie ein Sechser im Lotto“, sagt der Fußball-Abteilungsleiter. Bis zum Lizenzentzug am Freitag hatte Hölzl damit gerechnet, dass der Aufstieg von Unterhaching und der Abstieg von 1860 München II rund 20 000 Euro Zuschauereinnahmen kosten würden. Hölzl erklärte, dass 1860 kürzlich noch beim Garchinger Kampf um die Regionalliga-Zukunft ein Spiel der Zweitliga-Profis in der Vorbereitung angeboten hat. Nun wünscht er dem Nachbarn vor dem Pflichtspiel Glück: „Bei Vereinen wie Regensburg, Unterhaching und Würzburg hat der Neuanfang auch funktioniert.“ Die Nachricht vom Freitag sei für den Münchner Fußballfan erst einmal ein großer Schock gewesen.

Sollten die Löwen in der Regionalliga wider Erwarten nicht unterkommen, dann wäre die Bayernliga Süd die nächste Option. „Ich gehe von einer Eingliederung des TSV 1860 in der Regionalliga aus“, sagt Frank Stenner, Vorstandssprecher des FC Ismaning. Sollte man doch gegen die Löwen spielen müssen, sieht er keine großen Probleme: „Von der Infrastruktur sind wir und Heimstetten in der Bayernliga am besten vorbereitet.“

Michael Matejka, Fußballchef des SV Heimstetten, hat sich bis Freitag nicht eine Sekunde mit dem Absturz des TSV 1860 in den Amateurfußball beschäftigt: „Ich war mir sicher, dass der Ismaik das Geld auf den Tisch legt für die 3. Liga.“ An ein Punktspiel seines Vereins gegen 1860 glaubt Matejka nicht, „weil der Neuanfang immer schwerer wird, je weiter unten man startet. So ein Verein wie der TSV 1860 München gehört aber einfach in die 1. oder 2. Bundesliga.“

Aufrufe: 03.6.2017, 13:22 Uhr
Münchner Merkur (Nord) - Nico BauerAutor