2024-05-02T16:12:49.858Z

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Keine Chance hatten der FC Radolfzell und Kapitän Markus Hepfer (rechts) gegen den 1.CfR Pforzheim. | Foto: Peter Pisa
Keine Chance hatten der FC Radolfzell und Kapitän Markus Hepfer (rechts) gegen den 1.CfR Pforzheim. | Foto: Peter Pisa

FC Radolfzell verpasst Wunder gegen Pforzheim

FC Radolfzell unterliegt dem 1. CfR Pforzheim daheim mit 1:4 +++ FC Freiburg-St. Georgen und Bahlinger SC II steigen ab

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Aus der Traum vom Wunder von der Mettnau. Der FC Radolfzell hat auch das Rückspiel gegen den 1. CfR Pforzheim vor 640 Zuschauern deutlich mit 1:4 verloren. Die Gäste treffen nun im Kampf um den Oberliga-Aufstieg auf den 1. Göppinger SV, während sich die Gastgeber trotzdem über eine erfolgreiche Saison freuen können.

FC-Trainer Christian Rau hatte sich nach dem 0:3 im Hinspiel kämpferisch gegeben und versprochen, sein Team würde nochmals den Rasen brennen lassen. Nun, so viel war dazu gar nicht nötig aufgrund der großen Hitze. Es hätte keinen gewundert, wenn neben dem satten Grün des Rasens eine Kamelkarawane über die Halbinsel geschlurft wäre. Was Rau gehofft hatte: dass mit einem schnellen 1:0 doch noch eine Minimalchance auf die Sensation bestehen könnte. Dementsprechend engagiert begannen die Radolfzeller. Glück hatten die Gäste in der Anfangsphase, als Wolfgang Narr eine gute Chance vergab, Pech kurz darauf, als ein Distanzschuss von Dirk Prediger am Außennetz des FC-Tors landete. Mit jeder Minute ohne eigenen Treffer verdampften bei diesen Temperaturen die Chancen auf eine Radolfzeller Aufholjagd. Also entschloss sich nach einer Viertelstunde Kai Rettig zu einer Flanke. Fünf Meter vor dem Tor nahm Tim Binder den Ball auf, drehte sich und traf zum 1:0. „Aufwachen jetzt“, rief CfR-Trainer Teo Rus seinen Jungs zu. Diese gehorchten artig, und nach genau 100 Sekunden waren die zarten Hoffnungen der Gastgeber wieder Geschichte.

Der stets gefährliche Ex-Profi Prediger spitzelte den Ball nach einem wunderschönen Solo auf Dominik Salz, der aus zwölf Metern zum Ausgleich einschob (17.). Die gute Nachricht für die 22 auf dem Feld: Eine Hitzeschlacht in der Verlängerung würde es nun nicht mehr geben. Die schlechte für alle, die es mit dem Heimteam hielten: Die Mettnauer brauchten jetzt vier weitere Treffer, um im Aufstiegsrennen zu bleiben. „Das schnelle 1:1 nach unserer frühen Führung war fast schon das Ende“, analysierte Rau später. Sein Gegenüber Eberhard Carl war natürlich erleichtert. „Gott sei Dank haben wir gleich das 1:1 gemacht, danach hatten wir alles im Griff“, sagte er. Fortan entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Das Pressing der Gäste zwang die Radolfzeller immer wieder zu riskanten Rückpässen, bis zur Pause hielt die FC-Defensive aber das Unentschieden.

„Wir wollten nach der Halbzeit dran bleiben, was bei dem Wetter nicht so einfach war“, sagte Rau – und erst recht nicht bei einem solchen Spielverlauf. Ein Gästetreffer in der 49. Minute wurde wegen Abseits nicht gegeben, doch dann entschied ein Doppelschlag durch Prediger (54.) und Sebastian Rutz (57.) – beide Male von Daniel Calo vorbereitet – zum 1:3 das Spiel. „Danach war die Luft raus“, sagte Christian Rau. Pforzheim spielte seine ganze individuelle Klasse routiniert aus und kontrollierte die Partie gegen tapfer kämpfende Gastgeber, bei denen merklich die Kräfte schwanden und die zwei Minuten vor Schluss noch das Tor zum 1:4-Endstand durch Mosa El Arkoubi kassierten.

Trotz der beiden deutlichen Niederlagen in der Relegation war der FC- Trainer sehr zufrieden mit der abgelaufenen Runde. „Es fällt zwar schwer, das im Blick zu haben nach einer solchen Enttäuschung, aber das war eine geile Saison“, sagte Christian Rau. Man dürfe schließlich nicht vergessen, dass die Radolfzeller im vergangenen Jahr erst am letzten Spieltag den Verbandsliga-Klassenerhalt gesichert hatten. Im Sommer 2015 verpassten sie nur wegen des Torverhältnisses die Meisterschaft. So gab es doch noch so etwas wie ein Wunder von der Mettnau zu feiern – zumindest ein kleines.

Konsequenzen hat das Ausscheiden des FC Radolfzell auch für andere Vereine. Der FC Freiburg-St. Georgen muss nun definitiv den Gang in die Landesliga antreten und für die Reserve des Bahlinger SC bedeutet die Radolfzeller Niederlage den Gang in die Bezirksliga.

FC Radolfzell: Demmer; Hepfer, Pace, Gorte, Binder, Zehender, Rettig (72. Schafhäutle), Niedermann, Narr, Pelger (45. Reiser), Krüger (83. Eckert).

1. CfR Pforzheim: M. Salz; Schröder, Rutz, Kovac (69. El Arkoubi), Calo, D. Salz, Bornhauser, Mägerle (65. Kraus), Schramm, Prediger (73. Di Giovanna), Ceylan.

Tore: 1:0 (15.) Binder, 1:1 (17.) D. Salz, 1:2 (54.) Prediger, 1:3 (57.) Rutz, 1:4 (88.) El Arkoubi. – SR: Steck (Nürtingen). – Z: 640.
Aufrufe: 07.6.2015, 22:00 Uhr
Ingo FeiertagAutor