2024-05-02T16:12:49.858Z

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Umzingelt von Löwen: Muriz Salemovic im Zweikampf mit den 1860-Spielern Benjamin Kindsvater (l.) und Kilian Jakob. Foto: Rabuser
Umzingelt von Löwen: Muriz Salemovic im Zweikampf mit den 1860-Spielern Benjamin Kindsvater (l.) und Kilian Jakob. Foto: Rabuser

Salemovic: "Mölders hat kaum einen Zweikampf gewonnen"

FCM-Kapitän im Interview nach der Auftakt-Niederlage gegen die Löwen

FC Memmingen - Es war vielleicht sein größtes Spiel: Im Regionalliga-Gipfel zwischen dem FC Memmingen und dem TSV 1860 München durfte Muriz Salemovic (28) den FCM als Kapitän aufs Feld führen.

Der Schongauer zog im Mittelfeld die Fäden, legte sogar einen Treffer auf. Im Interview spricht Salemovic über seine unangenehme Begegnung mit Ex-Profi Timo Gebhart, seine Leistung und Ticket-Wünsche am Spieltag.

Herr Salemovic, schon vor dem Spiel gegen die Löwen ist ein riesiger Hype ausgebrochen. Hat Ihr Handy in den vergangenen Wochen überhaupt mal nicht gebimmelt?

Es war schon verrückt, wie viele Leute mich nach Tickets gefragt haben. Am Ende konnte ich 70 Karten besorgen. Ich hätte aber gut und gerne noch 100 verteilen können. Sogar am Spieltag haben mich noch Leute nach Karten gefragt. Das war unglaublich. Die Partie war schließlich schon seit Wochen ausverkauft.

Wie haben Sie als Spieler den unglaublichen Medienrummel – über 100 Journalisten waren vor Ort – mitbekommen?

Eigentlich gar nicht. Unser Trainer hat uns sehr gut abgeschirmt. Auch schon in den Wochen vor der Partie. Wir konnten uns voll auf die Partie konzentrieren. Vor einem Spiel bleibt einem auch nicht viel Zeit, um sich über den ganzen Trubel Gedanken zu machen. Man ist fokussiert, denkt über die Vorgaben des Trainers, die Taktik nach. Für andere Dinge ist in diesen Momenten gar kein Platz.

Wie war es, in ein volles Stadion einzulaufen?

Es war eine Riesenstimmung in der Arena und freilich etwas ganz Besonderes. Auch die Choreo der Löwenfans war richtig cool. Aber sobald das Spiel anfängt, bekommt man davon wenig mit, ist auf den Fußball konzentriert.

Sie durften die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Wie kam es dazu?

Ehrlich gesagt, habe ich es erst am Tag vor dem Spiel erfahren. Ich dachte eigentlich, da unsere zwei Kapitäne verletzt sind, bekommt unser Torwart Martin Gruber die Binde. In einem Gespräch hat mir unser Trainer dann mitgeteilt, dass er mit meiner Entwicklung sehr zufrieden ist, mich als Anführer und Vorbild für die jüngeren Spieler sieht, mir die Rolle als dritter Kapitän zutraut. Das war und ist eine große Ehre für mich. Ich bin sehr stolz, dass ich die Mannschaft aufs Feld führen durfte.

Nach 90 Minuten stand eine 1:4-Pleite auf der Anzeigetafel. Ein verdientes Ergebnis?

Auf keinen Fall. Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen. In der ersten Halbzeit sind wir nicht so gut reingekommen, haben aber insgesamt ganz ordentlich gespielt. Je länger die Partie gedauert hat, desto besser sind wir geworden. In der zweiten Hälfte haben wir auch gut gespielt. Die Mannschaft kann stolz auf ihre Leistung sein. Letztlich haben Kleinigkeiten die Partie entschieden. Die zwei Sonntagsschüsse, mit den die Löwen in Führung gegangen sind, gelingen denen auch nicht jeden Tag. Bei uns geht ein Freistoß dann halt ganz knapp drüber. Solche Dinge entscheiden eine Partie.

Waren Sie mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden?

Bei mir war es ähnlich wie bei der gesamten Mannschaft. Je länger die Partie gedauert hat, desto besser habe ich gespielt. Am Schluss habe ich ja noch unseren Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 aufgelegt.

Bei den Löwen waren große Namen wie Sascha Mölders und Timo Gebhart am Start. Wie war die Begegnung mit den Ex-Profis?

Timo Gebhart ist ja nicht unbedingt der beliebteste Spieler. Er hat auch gezeigt, warum das so ist. Er hat 90 Minuten lang gestichelt, provoziert. Am Ende hat er aber ein Tor erzielt und eines vorbereitet. Also hat er alles richtig gemacht. Sascha Mölders hat hingegen kaum einen Zweikampf gewonnen. Was auch daran lag, dass unsere Viererkette sehr gut agiert hat. Und Jan Mauersberger ... wenn der mit seinen 1,96 Metern im Strafraum auftaucht. wird es schon schwierig, ein Kopfball-Duell zu gewinnen.

Interview: Thomas Fritzmeier

Aufrufe: 015.7.2017, 11:58 Uhr
Thomas FritzmeierAutor