2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Auch Muriz Salemovic konnte sich gegen Illertissen nicht entscheidend in Szene setzen. F: Olaf Schulze
Auch Muriz Salemovic konnte sich gegen Illertissen nicht entscheidend in Szene setzen. F: Olaf Schulze

Anderl hadert: "Etliche Rädchen greifen noch nicht"

Memminger Derby-Fluch hält an

Nur knapp 35 Kilometer liegen zwischen der Memminger Arena und dem Illertisser Vöhlin-Stadion. Es ist die kürzeste Reise für den FC Memmingen in der Fußball-Regionalliga Bayern. Richtig gelohnt hat sich diese überschaubare Anfahrt eigentlich nie. Egal, ob mit schwacher Leistung in der vergangenen Saison oder mit ordentlicher Vorstellung dieses mal. Es blieb es beim „Derbyfluch“. Trotz einstündiger numerischer Überlegenheit setzte es eine 0:1 (0:1) Niederlage. Die Memminger konnten in Punktspielen überhaupt erst einmal gegen Nachbarn gewinnen – in Illertissen noch nie.

FCM-Trainer Stefan Anderl war nach dem ergebnismäßigen Fehlstart einigermaßen ernüchtert: „Wir haben zeitweise dominiert, aber der letzte Pass ist nicht angekommen“. Sowohl beim 1:4 zum Auftakt gegen den 1860 München als auch im Lokalduell war mehr drin gewesen. Vor dem gegnerischen Tor fehlt derzeit (noch) die Durchschlagskraft. Obwohl die Memminger ab der 32. Minute zudem in Überzahl spielten und in der zweiten Halbzeit fast pausenlos am Drücker waren, schafften sie es nicht, wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Illertissens Torschütze zum Führungstreffer Moritz Nebel hatte nach einem Gerangel die Ampelkarte gesehen. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zückte im heiß umkämpften Duell resolut insgesamt neunmal den Karton, fing damit schon früh an. Rustikal ging es dennoch weiter.

Der einzige Treffer am Freitagabend resultierte aus einer Standardsituation. Nebel wuchtete den Ball nach einem Eckball ins lange Ecke. Auf der anderen Seite konnte der FCM aus zahlreichen Eckbällen nichts herausschlagen. Zudem unterliefen der Mannschaft ungewöhnlich viele Ballverluste. „Weil die Automatismen noch fehlen. Etliche Rädchen greifen noch nicht“, läuft es für Anderl noch nicht rund. Was auch für die geplante Startelf galt. Abwehrchef Sebastian Schmeiser musste kurzfristig wegen einer Magen-Darm-Geschichte passen. Vertreter David Anzenhofer präsentierte sich aber sehr zweikampfstark. Im Angriff lief anstelle von Fabian Krogler von Beginn an Jamey Hayse auf. Krogler traf nach fünfstündiger Autofahrt müde erst kurz vor dem Anpfiff ein und war deshalb keine Option. Immerhin: Stefan Heger feierte in Illertissen im zentralen Mittelfeld sein Comeback über die volle Spielzeit. Ein Kopfball des Führungsspielers zum möglichen Ausgleich wurde von der Linie gekratzt. Unterm Strich war es eine zerfahrene Begegnung vor 1.420 Zuschauern, die bislang für die bislang Derbykulisse im Vöhlin-Stadion sorgten. Enttäuscht waren die zahlreichen Memminger Fans. Nach dem klassischen Fehlstart mit zwei Niederlagen empfängt der FCM nun am Dienstag (19 Uhr) den SV Seligenporten. „Hier müssen wir sehen, dass wir punkten“, weiß Anderl um den Zugzwang am dritten Spieltag.

FV Illertissen: Schilder – Allgaier, Rupp, Krug, Enderle – Schaller, Nebel, Weiss, Jann (82. Aykaydin) – Lang (39. Strobel), Nollenberger (75. Leyla).

FC Memmingen: Gruber – Zweckbronner (46. Mangler), Anzenhofer, Schröder, Lutz – Buchmann, Nikolic, Heger, Kircicek – Salemovic, Hayse (68. Speiser).

Tor: 0:1 (16.) Nebel. – Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang). – Gelbe Karten: Krug, Nebel, Schaller, Strobel / Nikolic, Buchmann, Zweckbronner, Schröder. – Gelb-Rot: Nebel (32./Rudelbildung). – Zuschauer: 1.420.
Aufrufe: 024.7.2017, 12:10 Uhr
Andreas SchalesAutor