2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Grimmaer wollen auch am Sonntag jubeln.
Grimmaer wollen auch am Sonntag jubeln.

Spannung steigt vor Topspiel in der Sachsenliga

Am Sonntag stellt sich FC Eilenburg beim FC Grimma vor / Heimstarke Hausherren wollen den Spitzenreiter einen "offenen Kampf" liefern

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Auch wenn man es nach dem Punkteabstand von 13 Zählern nicht mehr für möglich halten sollte – es ist das Topspiel des 25. Spieltages. Es ist das Duell Tabellendritter gegen den bisher noch ungeschlagenen Spitzenreiter– wenn der FC Grimma auf den FC Eilenburg trifft, ist mit Sicherheit viel Brisanz auf dem Feld und auf den Rängen zu erwarten.

Die Nordsachsen kommen mit einer riesigen breiten Brust ins Muldental, die Grimmaer wollen dagegen in der Meisterschaft in dieser Saison die ersten sein, welche den Tabellenführer in die Knie zwingen. Demzufolge ist die Konstellation vor der Begegnung nur allzu einfach. Die Gäste aus Eilenburg gehen zweifelsohne als Favorit in die Partie – wer von bisher 69 möglichen Punkten sage und schreibe 61 holt, muss damit im Endeffekt auch leben. Der Aufstieg in die Oberliga ist für den FCE nur allzu nah, nur ein Wimpernschlag trennt die „Ilburger“ von ihrem großen Ziel. Doch die Gastgeber werden für dieses Mulde-Duell alles in Waagschale werfen, werden dem Favoriten 90 Minuten lang einen offenen Kampf liefern und sind aufgrund ihrer Erfahrung mit Sicherheit nicht chancenlos. Der Anpfiff für diese mit Spannung geladene Begegnung erfolgt am Sonntag um 15.00 Uhr im Stadion der Freundschaft.




Wenn man die bisher gespielte Saison des FC Eilenburg titulieren soll, kann man im Großen und Ganzen nur das Wort „phänomenal“ finden. Vor der Serie mit Sicherheit als einer der heißen Titelkandidaten gehandelt, wurde die Mannschaft von Trainer Nico Knaubel ihrer Favoritenrolle bisher mehr als nur gerecht. Die Mannen aus dem heimischen Ilburg-Stadion sind in dieser Saison in der Meisterschaft noch ungeschlagen. Von den 23 bisher absolvierten Partien gewannen die Eilenburger sage und schreibe 19, vier Mal spielte der FCE unentschieden. Schon aus diesem Grund sind die Nordsachsen ein würdiger Tabellenführer, welcher es absolut verdient hätte nach dem 30. Spieltag den Gang in die Oberliga antreten zu können. Über den Eilenburger Kader gibt es keine großen Worte zu verlieren – in Sachen Qualität und Quantität sucht dieser in der Sachsenliga seines Gleichen. Demzufolge werden es sich die Knaubel-Schützlinge mit Sicherheit nicht mehr nehmen lassen – bei einem 10-Punkte- bzw. 13-Punkte-Vorsprung auf Kamenz und Grimma, verbunden mit der individuellen Klasse des Kaders, wird der FC Eilenburg in der Saison 2017/18 in der Oberliga spielen. Einzig bei der 1:4-Heimniederlage im Achtelfinale des Wernesgrüner-Sachsenpokals gegen die BSG Chemie Leipzig zogen die Nordsachsen in dieser Saison den Kürzeren – dies war jedoch bereits Anfang Oktober des vergangenen Jahres. Vor allem im heimischen Ilburg-Stadion ist die Bilanz des FCE nahezu makellos, einzig beim 1:1 gegen den Aufsteiger aus Lößnitz gab man in heimischen Gefilden Punkte ab. Auswärts erfolgten nur in Kamenz, Hohenstein-Ernstthal (jeweils 2:2) und Niesky (1:1) Punkteteilungen, ansonsten wurden alle Begegnungen siegreich gestaltet. Es ist daher schon sehr beeindruckend, wie Chefdirigent Knaubel mit seiner Elf in dieser Spielserie davon zog. Nach einem 6. Tabellenplatz im Vorjahr konnte der FCE seinen Kader im Sommer mit den Neuzugängen Sebastian Klemm (Plauen), Toni Majetschak (Markranstädt) und Rückkehrer Paul Stöbe (Markkleeberg) entscheidend verstärken. Diese schlugen auch sofort ein – von Beginn an spielten die Eilenburger im vorderen Bereich der Tabelle mit. Mit 65 Treffern erzielte man die meisten in der Staffel, mit 16 Gegentoren kassierte man in der Liga die wenigsten – schon diese Faktoren zeigen eindrucksvoll, dass man in dieser Saison quasi alles richtig gemacht hat. Die Routiniers Stefan Hofmann und Sebastian Heidel führen den insgesamt recht jungen Kader und sind demzufolge Knaubels verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Extrem spielstark auftretend, ist vor allem die Offensive das Prunkstück des FCE. Mit Moritz Zeiße (13 Saisontreffer), dem Amerikaner Branden Stelmak (11) sowie Maximilian Röhrborn (6) besitzen die Nordsachsen vor allem in diesem Bereich extreme Qualität. Defensiv agieren die Eilenburger ebenfalls sehr stabil und verfügen mit Majetschak über einen sehr torgefährlichen Innenverteidiger, welcher bereits zehnmal ins Schwarze traf. Alles in allem spielt der FCE eine absolute Top-Saison, welche es noch nie einer Mannschaft in den letzten Jahren in Sachsens höchster Spielklasse gelang. Neben dem bevorstehenden Oberliga-Aufstieg gibt es in den letzten Begegnungen jedoch noch ein zusätzliches Ziel in Reihen der Eilenburger. Nachdem man es bis jetzt geschafft hat ungeschlagen zu bleiben, möchte man dies natürlich auch bis zum Ablauf des 30. Spieltages schaffen. Dass dies mit diesem Kader auch absolut möglich erscheint, muss nicht weiter erwähnt werden.



Doch auch die Grimmaer haben sich für dieses Topspiel einiges vorgenommen. Ähnlich wie die Eilenburger sind die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe daheim in dieser Saison noch ungeschlagen. Einzig der BSG Stahl Riesa gelang es in dieser Serie einen Punkt aus dem Stadion der Freundschaft zu entführen. Dies soll natürlich so bleiben, doch ist man sich im heimischen Lager bewusst, dass man in dieses Duell nur als Außenseiter geht. Nichtsdestotrotz geht man optimistisch dieses Derby an, wohl wissend, dass die Moral in der Truppe absolut intakt ist. Die Last-Minute-Punktgewinne in Zwenkau und Riesa (jeweils 1:1) unterstreichen dies eindrucksvoll. Natürlich hätte man es in Grimma gern gesehen, wenn der Rückstand auf den Kontrahenten nicht auf 13 Punkte angewachsen wäre, doch hinterließ der kleine Kader bei Sperren und Verletzungen doch deutlich seine Spuren. Dass man in der Rückrunde trotz alledem nur einmal unterlag (2:4 in Hohenstein-Ernstthal), spricht absolut für die Truppe. Allerdings bringen einem Unentschieden bei der Drei-Punkte-Regel manchmal halt nicht wirklich entscheidend weiter, vor allem, wenn man versucht eine Spitzentruppe wie Eilenburg zu jagen. Nichtsdestotrotz werden die Wohllebe-Schützlinge am Sonntag alles abrufen und den Gästen einen offenen Kampf liefern. Bis auf die Langzeitverletzten Mirko Jentzsch (Operation nach Kreuzbandriss) und Robert Schabram (Operation nach ausgekugelter Schulter) wird sich der Kader recht gut aufstellen, so dass man seinen Teil für dieses Topspiel beitragen wird.

Aufrufe: 04.5.2017, 08:12 Uhr
Tom RietzschelAutor