2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Grimma zeigt Reaktion - 3:0 gegen Freiberg

Wohllebe-Elf macht mit Doppelschlag nach der Pause alles klar / BSC nutzt Chancen nicht

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Sachsenligist FC Grimma hat die richtige Reaktion auf die letztwöchige 2:4 (0:2)-Niederlage in Hohenstein-Ernstthal gezeigt. Gegen den BSC Freiberg gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe im heimischen Stadion der Freundschaft mit 3:0 (1:0) und zementiert damit aktuell den Vizerang. Dieser Erfolg wird für die kommenden Aufgaben mit Sicherheit gut tun.



Sicherlich, es war nicht alles Gold was glänzt, speziell in der letzten Viertelstunde vor der Pause hing man gehörig in den Seilen. Man bettelte phasenweise förmlich um den Ausgleich, doch ein phänomenaler Jan Evers zwischen den Grimmaer Pfosten bewahrte sein Team zweimal vor dem Ausgleich. Ein Doppelschlag kurz nach der Halbzeitpause ließ den FC dann jedoch in die Siegerstraße abbiegen. Im Anschluss taten die Gastgeber dann nicht mehr als nötig und verwalteten das Ergebnis. Zwar hatten die Gäste trotz alledem noch die eine oder andere kleinere Möglichkeit, doch insgesamt ging der Grimmaer Sieg schon in Ordnung. Im spielerischen Bereich hat die Truppe sicherlich noch Luft nach oben, doch zählten im Heimspiel gegen Freiberg nur die drei Punkte. Und dieses Ziel konnte man letztlich erreichen.



Natürlich hing die letztwöchige Niederlage am Sachsenring den Grimmaern in den Kleidern, doch wollte man mit einem frühen Führungstor wieder Sicherheit ins eigene Spiel bekommen. Und das gelang. Von der rechten Seite zog Christoph Jackisch nach innen – sein abgefälschter Linksschuss senkte sich wie eine Bogenlampe hinter BSC-Schlussmann Fritzsche zum 1:0 ins Freiberger Gehäuse (7.). Die Bergstädter versuchten von Beginn an mitzuspielen, doch torgefährlicher waren zunächst die Platzherren. Nach sehr guter Vorarbeit von Kevin Wiegner kam erneut Jackisch in eine aussichtsreiche Schussposition, doch setzte er das Visier diesmal etwas zu hoch an (17.). Auf der Gegenseite setzte Römmler die erste Duftmarke, doch brauchte Evers hier nicht einzugreifen (18.). Den Grimmaern ging der Schwung aus der Anfangsphase so langsam aber sicher verloren. Ein abgefälschter Jackisch-Schuss, welchen Fritzsche diesmal aus dem Eck fischte (24.), war die letzte torgefährliche Aktion der Gastgeber in den ersten 45 Minuten. Es häuften sich immer mehr Ballverluste und Unzulänglichkeiten im Spiel der Gastgeber, was die Gäste immer mehr in die Partie brachte. So hatte Berger die große Möglichkeit zum Ausgleichstreffer, als er zunächst von einem Missverständnis zwischen Keeper Evers und Abwehrchef Mirko Dietrich profitierte, im Anschluss jedoch beim Torabschluss viel zu überhastet agierte, so dass die Kugel am Gehäuse vorbei strich (28.). Die Platzherren nahmen sich in der Folgezeit eine riesengroße Auszeit. Nach vorn gelang so gut wie gar nichts mehr, im Defensivbereich agierte man phasenweise einfach nicht konsequent genug. In dieser Phase bettelte man förmlich um ein Gegentor, es war ein absoluter Tanz auf der Rasierklinge. Bei zwei riesigen Gelegenheiten kurz vor der Pause waren die Freiberger dicht vor dem Ausgleich, doch beide Male rettete FC-Schlussmann Jan Evers in sensationeller Manier. Zunächst kratzte er einen Schlenzer von Krause aus dem oberen Winkel (41.), beim folgenden Eckball verzweifelte BSC-Torjäger Kiontke aus Nahdistanz am erfahrenen FC-Torhüter (42.).
Nach einer deutlichen Pausen-Ansprache von Trainer Daniel Wohllebe kamen die Einheimischen zwar voller Elan aus den Kabinen, doch für den ersten Aufreger sorgten abermals die Gäste. Erzürnt war BSC-Coach Birnbaum mit seiner Armada als Schiedsrichter Beutel (Halle) ein angebliches Handspiel von Michel Schwarz im eigenen Strafraum nach einer flachen Uhlig-Eingabe nicht mit Strafstoß ahndete (49.). Die Grimmaer nutzten indes die Unordnung der Gäste um den wichtigen zweiten Treffer nachzulegen. Sehr gut von Rico Engler eingeleitet, sah der rechtzeitig startenden Jackisch den im Sturmzentrum besser postierten Wiegner, der aus Nahdistanz mühelos zum 2:0 einschob (51.). Doch damit noch nicht genug. Der Anstoß war kaum vollzogen, da machten die Platzherren endgültig Nägel mit Köpfen. Erneut überlistete Engler mit einem gut getimten Pass die Freiberger Abseitsfalle – der frei durchgebrochene Dennis-Sven Radig bewies vor dem Tor kühlen Kopf und überwand BSC-Keeper Fritzsche mit einem Lupfer zum 3:0 (52.). Dieser Doppelschlag ließ die Begegnung natürlich radikal in die Grimmaer Richtung bewegen und sollte eine Art frühe Vorentscheidung darstellen. Die Gäste gaben sich jedoch auch in der Folgezeit nicht auf und profitierten von der einen oder anderen Unzulänglichkeit des FC. Dass man bei einem beruhigenden 3:0-Vorsprung im heimischen Stadion in einen Konter läuft, ist indes nur schwer zu begreifen. Glücklicherweise fehlten beim Torabschluss Kiontkes die berühmten Zentimeter (55.). In der Folgezeit taten die Gastgeber indes nicht mehr als nötig und setzten auf das einfache Mittel Spielkontrolle. Nichtsdestotrotz war ein viertes Grimmaer Tor durchaus im Bereich des Möglichen. Wiegner verfehlte aus vielversprechender Position knapp das Gehäuse (62.), bei einem Jackisch-Schuss fehlte es ebenfalls an der nötigen Genauigkeit (63.). Die Gäste mühten sich zwar bis zum Ende, doch richtig zwingend wurden die Bergstädter kaum. Zwei Schüsse von Seifert und Römmler verirrten sich noch in Richtung Evers-Gehäuse, doch brauchte der Keeper beide Male nicht ernsthaft eingreifen (70., 74.). Die Schlussphase spulten die Wohllebe-Schützlinge im Akku-Spar-Modus souverän herunter und konnten nach 90 Minuten einen wichtigen 3:0 (1:0)-Heimsieg einfahren.
Fazit: Ziel erreicht, drei Punkte geholt. Nicht mehr und nicht weniger. Am kommenden Samstag um 15.00 Uhr müssen sich die Muldestädter beim spielstarken Neuling FC 1910 Lößnitz allerdings noch etwas steigern um weiter erfolgreich zu sein.
Tom Rietzschel

Aufrufe: 027.3.2017, 19:17 Uhr
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