2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nackenheim konnte sich dank Jannis Tauchert, der alle drei Toren schoss, mit 3:0 gegen Oppenheim durchsetzen. Archivbild: Haas
Nackenheim konnte sich dank Jannis Tauchert, der alle drei Toren schoss, mit 3:0 gegen Oppenheim durchsetzen. Archivbild: Haas

Ab in die heiße Phase

Mommenheims Vorsprung schmilzt +++ Basara gegen Schlusslicht Fiam abgebrochen +++ Stadecken mit Kantersieg +++ Tauchert Mann des Spiels in Nackenheim

RHEINHESSEN. Das Rennen um den zweiten Tabellenplatz in der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen spitzt sich im Saisonendspurt zu. Der Vorsprung des TSV Mommenheim ist nach dem 1:1 bei Abstiegskandidat SV Gau-Algesheim auf einen Zähler geschrumpft, weil der TSV Wackernheim 4:1 gegen den VfR Nierstein gewann. Mit einem weiteren Punkt Abstand folgt die Spvgg. Essenheim, die 2:0 bei der TSG Bretzenheim 46 II siegte. Im Abstiegskampf feierte Fidelia Ockenheim einen 2:0-Erfolg bei Alemannia Laubenheim. Die Partie zwischen Meister Basara Mainz und Schlusslicht Fiam Italia Mainz wurde nach 75 Minuten beim Stand von 7:0 abgebrochen.

SV Gau-Algesheim – TSV Mommenheim 1:1 (1:1). – „Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll“, erklärte SV-Spielertrainer Thomas Klöckner. Einerseits freute sich der 32-Jährige über eine „gute Leistung gegen einen guten Gegner“ und einen Punkt nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Andererseits ärgerte ihn, dass es am Ende in Überzahl nicht zum Sieg gereicht hatte. TSV-Torhüter André Ringelstein sah nach einer Notbremse die Rote Karte (85.), Feyzullah Atug musste verletzt vom Platz (86.) und Kevin Schuhmacher bekam Gelb-Rot (88.). Florian Schnell hatte die Sportvereinigung in Führung geschossen (20.), Dominik Wiedel ausgeglichen (33.). Das Fazit von TSV-Coach Marvin Dollmann: „Vielleicht hilft uns der eine Punkt noch.“

TSV Wackernheim – VfR Nierstein 4:1 (1:1). – Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mit dem 1:1-Pausenstand durch Mac Koslowski (15.) und Tobias Kerz (29.) griff TSV-Trainer Patrick Rudolf in der Kabine zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: „Ich war nur kurz da und habe gefordert, dass die Spieler vorangehen sollen. Dann bin ich rausgegangen.“ Die Wackernheimer machten sich untereinander heiß auf den zweiten Durchgang und zeigten eine klare Steigerung. Jan Benner (51.) schoss die Gastgeber in Führung, Norman Riediger (74.) und Thorsten Krüger (85.) erhöhten. „In der zweiten Halbzeit haben meine Jungs alles gezeigt, was Fußball ausmacht. Genau das habe ich mir in der Pause erhofft“, lobte Rudolf.

TSG Bretzenheim 46 II – Spvgg. Essenheim 0:2 (0:0). – Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie den Relegationsplatz im Visier haben. Einzig die mangelhafte Chancenverwertung verhinderte eine Führung zur Pause. Das änderte Essenheims Torgarant Sven Planer in der 51. Minute, ehe er in der Schlussphase mit seinem zweiten Treffer den Deckel draufmachte (90.). „Der eine oder andere hat vielleicht schon abgeschlossen“, analysierte TSG-Trainer Alexander Paetz. „Die Spieler können sich aber schon für die nächste Saison beweisen.“

Alemannia Laubenheim – SV Fidelia Ockenheim 0:2 (0:1). – Die Enttäuschung bei den Laubenheimern war nach dem Abpfiff groß. „Jetzt sind wir wieder dick im Abstiegskampf und zudem abhängig von anderen“, sagte Alemannia-Abteilungsleiter Wolfgang Meyer. Die Gastgeber dominierten das Spielgeschehen über weite Strecken, vergaben aber durch Sandro Pizzaleo und Janic Diether mehrere hochkarätige Torchancen. Diese Nachlässigkeit bestrafte Johannes Neßbach in der 43. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter. In der Schlussphase markierte der eingewechselte Raphael Heinz den 2:0-Endstand (80.). Mit dem Dreier schob sich die Fidelia auf den zwölften Rang, der am Saisonende den sicheren Klassenerhalt bedeutet.

SKC Barbaros Mainz – FV Budenheim 1:4 (0:2). – Barbaros-Coach Özdem Güclü war mächtig bedient: „Wir haben kein A-Klasse-Niveau momentan. Es ist eine Charakterfrage und der stimmt zurzeit nicht.“ Fast noch mehr als die Pleite ärgerten ihn zwei Rote Karten für Enez Oruc und Imram Kuzpinari (82.). „Sie waren frustriert, haben sich angemeckert und dann ist die Situation eskaliert“, berichtete Güclü von Handgreiflichkeiten. „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Philipp Völckers (14.), Tim Schimmer (74.) und Moritz Jansen per Doppelpack (34./85.) trafen für den FVB, Mehmet Oral verwandelte einen Foulelfmeter für Barbaros (60.).

FC Basara Mainz – Fiam Italia Mainz Abbruch beim Stand von 7:0 (4:0). – Als der fünfte Spieler nach 75 Minuten bei Fiam – ohnehin nur mit elf Feldspielern angereist – verletzungsbedingt den Platz verließ, brach der Schiedsrichter das Spiel den Regeln entsprechend ab. „Wir hatten einige Angeschlagene auf dem Feld. Wenn man dann wieder ein Ziehen verspürt, geht man bei so einem Spielstand kein Risiko“, erklärte Fiam-Spielertrainer Milan Koleda, der den Abbruch bedauerte. „Natürlich hätten die Spieler auch am Mittelkreis stehen bleiben können, aber damit ist auch keinem geholfen.“ Bis zu diesem Zeitpunkt hatten ein Eigentor (6.), Takuya Hidaka mit einem Dreierpack (13./45./48.), Yuya Fujiura (30.), Kohei Matsumoto (40.) und Tatsuki Yamamoto (47.) auf 7:0 gestellt. Basara-Coach Matthias Güldener zeigte sein Unverständnis: „Es ist fragwürdig und hat den Anschein gemacht, dass die Lust bei Fiam weg war.“

1. FC Nackenheim – FSV Oppenheim 3:0 (1:0). – Jannis Tauchert hieß der Mann des Spiels. Der 22-Jährige entschied die Partie mit drei Toren quasi im Alleingang. Zuerst verwandelte er einen Pass von Jens Friederich (30.), dann nutzte er ein Zuspiel von Leon Dorsheimer (70.) und zum Abschluss vollendete er einen Konter (85.). Nackenheims Abteilungsleiter Friederich, der in der 55. Minute einen Foulelfmeter vergab, freute sich über den Heimerfolg: „Das war eine überragende Mannschaftsleistung. Die Chancenverwertung hat den Ausschlag gegeben.“

TSV Stadecken-Elsheim – SG Harxheim 9:3 (4:1). – Die formstarken Gastgeber spielten ihre Überlegenheit gegen ersatzgeschwächte Harxheimer aus. Zwar traf Elias Altuntas zur Gäste-Führung (28.), die währte jedoch keine 60 Sekunden. Felix Hintsch glich postwendend aus (29.) und Kai König (35.), Vincent Reinke (41.) sowie Andreas Klein (43.) sorgten noch vor der Pause für klare Verhältnisse. Nach dem Seitenwechsel veranstalteten Nico Dannenberg (53.), König (55.), Reinke (70.) und Hintsch (79./86.) ein Scheibenschießen. Nico Schmitt (57.) und Kevin Kästner (72.) sorgten für Ergebniskosmetik. „Für drei Euro Eintritt kann man nicht mehr erwarten“, lachte TSV-Trainer Albert Hoppe.

Aufrufe: 030.4.2017, 20:26 Uhr
Dennis BuchwaldAutor