Mit Lockerheit und Spaß zum nächsten Heimsieg

Am letzten Wochenende durchlebte Liermann nach eigener Aussage „ein Wechselbad der Gefühle“. Denn im Nachholspiel beim 0:1 bei der SpVgg Vohenstrauß sah er eine „lasche Einstellung“ bei seinen Spielern, die keinen guten Auftritt hinlegten. „Die zweite Halbzeit war besser, aber wir sind dann nicht mehr ins Spiel gekommen. Mit der Leistung meiner Jungs war ich überhaupt nicht zufrieden“, blickt der FCA-Trainer zurück.

Kritik, die offenbar auf fruchtbaren Boden fiel, denn nur zwei Tage später zeigten die Vilsstädter bim 3:0-Auswärtserfolg bei der SV Grafenwöhr ein ganz anderes Gesicht. „Da war Leidenschaft dabei, das hat richtig Spaß gemacht“, bilanziert Liermann. „Meine Elf hat den Hebel nach der Vohenstrauß-Partie umgelegt, wobei uns die Unterstützung André Karzmarczyk und Martin Popp aus dem Bayernliga-Team gut getan hat.“ Durch diesen Erfolg machte die Amberger U23 den vorzeitigen Klassenerhalt klar und rangiert aktuell mit 40 Punkten sogar auf dem fünften Rang.

Abgehakt ist die Saison damit für den FC Amberg aber dennoch nicht. Im Gegenteil: Aus den letzten drei Spielen als Trainer – Liermann verlässt ja nach dem Ende dieser Spielzeit den FC – will er neun Punkte holen und „sich mit Anstand aus der Liga verabschieden“. „Wir haben nichts zu verschenken. Die durch den Klassenerhalt im Training in dieser Woche entstandene Lockerheit wollen wir in einen Heimsieg gegen Tännesberg ummünzen“, so Liermann, dessen Truppe in einem Trainingsspiel die eigene BOL-U19 beherrscht hatte.

Zumal die FC-Akteure aus dem Hinspiel, das 0:0 endete, noch etwas wiedergutmachen wollen. „Da haben wir damals nicht gut gespielt“, erinnert sich der Amberger Trainer. Mit Tännesberg bekommt die U23 einen Gegner vorgesetzt, der lediglich sieben Zähler auf seinem Konto hat und als Tabellenletzter schon seit einiger Zeit als Absteiger feststeht.

Auch wenn rein tabellentechnisch am Sonntag bei der Partie berg die Rollen klar verteilt sind, warnt Liermann seine Akteure vor allzu viel Überheblichkeit. „Wir dürfen den TSV nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern müssen konsequent unser Spiel durchziehen“, macht der FC-Coach deutlich. Tännesberg, die letzten Jahre in der Kreisliga West im Fußball-Kreis Cham/Schwandorf unterwegs, schaffte in der abgelaufenen Saison als Tabellenzweiter über die Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga Nord, muss aber nun den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen.

Gegen den TSV kann der FC Amberg personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Einzig die angeschlagenen Banding Jawara, Lennard Müller und Brian Gallo werden fehlen. Dafür kehren jedoch Andreas Hausmann und Michael Reinwald in den Kader zurück. Zwischen den Pfosten wird am Sonntag U19-Keeper Manuel Donhauser stehen, der den Rest der Saison schon mal Bezirksliga-Luft schnuppern soll, zudem wird die U23 sicherlich erneut Unterstützung aus dem Bayernliga-Team erhalten, das bereits am Freitagabend in Eltersdorf gespielt hatte. (lg)