2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Beendet sein Engagement beim Landesligisten SV Nierfeld nach nur einer Saison: der Japaner Naoshi Shigematsu. Foto: Brackhagen
Beendet sein Engagement beim Landesligisten SV Nierfeld nach nur einer Saison: der Japaner Naoshi Shigematsu. Foto: Brackhagen

"Fast wie eine Aufstiegsparty"

Nierfelder wollen im letzten Saisonspiel ihre Erfolgsgeschichte abrunden

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Wer hätte vor wenigen Wochen damit gerechnet, dass der SV SW Nierfeld auch in der nächsten Saison in der Landesliga spielen würde? Selbst in den eigenen Reihen war die Zahl der Skeptiker unmittelbar or dem Rückrundenstart größer als die der Optimisten – zu heterogen war das Bild, dass die völlig neu zusammengestellte Mannschaft in der ersten Hälfte des Spieljahres auf dem Platz abgegeben hatte.

„Der Glaube der Spieler an die eigene Leistungsstärke war nicht da, viele Sachen haben einfach nicht gepasst“, erinnert sich Achim Züll an eine der schwierigsten Phasen in seiner langen Zeit beim SVN. Dass das Team jetzt bereits zwei Runden vor dem Ende der Meisterschaft die Rettung – für den Coach von der Stimmung her „fast wie eine Aufstiegsparty“ – feiern durfte, hatte insbesondere mit den personellen Maßnahmen in der Winterpause zu tun.

„Entscheidend war, dass wir die Reißleine gezogen und uns von einigen Spielern getrennt haben. Außerdem kamen die neuen Leute, die uns extrem weitergeholfen haben“, berichtet Züll. In erster Linie ist Artur Mezler zu nennen, der in der Defensive zu einem ebenso kompromisslosen wie souveränen Turm in der Schlacht avancierte. Zu überzeugen vermochten auch die Heimkehrer Burak Hendem und – trotz seines jüngsten, für die Kollegen sehr schädlichen Platzverweises – Ulas Önal, der wie erhofft für Wirbel in der Abteilung Attacke sorgte und fünf Tore zum Ligaerhalt beisteuerte.

Plötzlich waren Teamgeist und Selbstvertrauen wieder zu spüren – selbst einige Rückschläge wie die unglückliche Auswärtsniederlage gegen Brühl schüttelte man schnell ab. Ein letzter perfekt sitzender Schachzug war dann die Rückholaktion von Oliver Manteuffel, der mit dem wieder erstarkten Sebastian Scheidtweiler ein überragendes Gespann auf den zwei zentralen defensiven Mittelfeldpositionen bildete.
Der Tatbestand, dass sich der Kaller SC aus der Bezirksliga zurückziehen musste und auch die Stotzheimer vor einer sportlich ungewissen Zukunft stehen, wussten die Schwarz-Weißen aus dem Schleidener Tal gewinnbringend zu nutzen. „Wir besitzen dadurch jetzt eine Monopolstellung in der Eifel“, weiß Züll.

Neben Manteuffels Verpflichtung vom KSC haben sich die Nierfelder für das kommende Jahr die Dienste der Stotzheimer Richard Fröbus (Angriff) und Pietro Muto (Abwehr) gesichert – weitere Transfers von einem dieser beiden Vereine sind nicht ausgeschlossen.

Im Hintergrund feilt der Sportliche Leiter Mario Held fleißig am Profil des künftigen Kaders, zu dem mit Pierre Fromm, Artur Mezler, den Zwillingen Bernd und Michael Jansen sowie Dominik Wergen zahlreiche Leistungsträger des derzeitigen Aufgebots gehören werden.

Während bei Scheidtweiler und Manteuffel eine endgültige Entscheidung noch aussteht, wird Naoshi Shigematsu das Schleidener Tal definitiv verlassen. Der im Sommer geholte Japaner wird mit großer Wahrscheinlichkeit nach Hürth wechseln und nicht der letzte Abgang sein.

„Mindestens vier Spieler werden gehen“, kündigt Held an. Das letzte Duell in dieser Saison, welches am Sonntag um 15.30 Uhr in der Kloska-Arena gegen Hertha Walheim ausgetragen wird, gerät dabei fast schon zu einer Randnotiz.

„Die Partie ist zwar nicht mehr entscheidend und die Motivation der Jungs daher schwierig, doch wir wollen unsere Erfolgsserie auf jeden Fall über die Ziellinie bringen“, bekräftigt Züll.

Aufrufe: 025.5.2016, 21:15 Uhr
KSTA-KR/Markus BrackhagenAutor