2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Konrad Höß fühlt sich von Aindlings Präsident Ludwig Grammer falsch verstanden.  Foto: Gert-Peter Schwank
Konrad Höß fühlt sich von Aindlings Präsident Ludwig Grammer falsch verstanden. Foto: Gert-Peter Schwank

Falsch verstanden

Pipinsrieds Boss fährt gerne nach Aindling

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Wenn Konrad Höß, 72, sich über etwas ärgert, kann er deutliche Worte finden. Dann zaudert und schimpft der Vorsitzende des FC Pipinsried, wählt dabei nicht immer das verbale Florett, sondern packt schon mal die massige Keule aus. Dies bekommen nicht nur seine Bayernligakicker gelegentlich zu spüren, sondern auch die Amateurfußballer an sich. „Der Mensch ist ein Sauhund“, sagt der umtriebige Rentner dann gerne. Manch einer mag dies nicht unbedingt als charmant empfinden – gerade der, der sich angesprochen fühlt.

Am Wochenende hat sich Höß zur Lage beim TSV Aindling geäußert, dem finanziell arg gebeutelten Landesligisten. Allerdings nicht so, wie dies bei Aindlings Präsident Ludwig Grammer angekommen sei. Er habe nie von „chaotischen Zuständen“ gesprochen, darauf legt Höß wert. „Wer mich kennt, weiß, dass das nicht meine Wortwahl ist“, fügt der Funktionär hinzu. Die Verhältnisse dort seien nach dem Abstieg allerdings selbstredend schwierig. Er fahre gerne nach Aindling, ihm stünde es aber nicht zu, sich in die Vereinspolitik des TSV einzumischen. „Jeder kehrt vor seiner eigenen Haustüre“, bekräftigt Höß.

Bei seiner Mannschaft kann er den Besen derzeit beruhigt im Kämmerchen stehen lassen. Keinen Spieler will er wie sonst sooft in der Winterpause loswerden, sie bereiten ihm alle Freude, jüngst beim 2:2 in Raisting. Erwartet schwer tat sich der Tabellendritte gegen die kampfstarken Oberbayern vom Ammersee, die sich nach anfänglichen Anpassungsproblemen in der Liga stabilisiert haben.

Höß war mal wieder nicht vor Ort, schonte sein Herz. Satt dessen ließ er sich berichten. Er konnte über die individuellen Fehler seiner Mannschaft, die zwei Gegentore ermöglichten, bereitwillig hinwegsehen, schließlich hat er mit Michael Holzhammer, 26, dieser Tage einen Torgaranten in seinen Reihen. Spielertrainer Tobias Strobl, 26, bezeichnet Holzhammer als „Lebensversicherung“, während Höß die Entwicklung Holzhammers nicht gänzlich überrascht. „Er ist sehr fleißig, hat sich das alles erarbeitet“, sagt Höß.

Mit 13 Treffern nimmt Holzhammer in der Torschützenliste einen Spitzenplatz ein, nur Aichachs Sebastian Kinzel (15) und Bogens Florian Schrepel (14) haben öfter für Torjubel gesorgt. Am Sonntag zu Hause gegen Garching kann er seine Quote weiter verbessern.

Aufrufe: 05.11.2013, 03:21 Uhr
Aichacher Nachrichten / jogaAutor